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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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scharfen Verstand geworden? Ist Roote daran schuld? Nach einem Treffen mit ihm bist du immer wie eine Schnecke, die man mit Salz bestreut.«
    »Das Schnecken-Bild ist mir egal, aber klär mich auf, Andy.«
    »Das Letzte, was Teddy wollen konnte, war, dass Daph Katzenjammer vor den Altar schleift. Dann hätte er alle Hoffnungen, irgendwas zu erben, begraben können. Mit der Indianer-Maid konnte Ted Katzenjammer warnen, ja die Hände oder was auch immer von Daph zu lassen. Und Daphne tat wahrscheinlich genau das Gegenteil, sie benutzte die Indianer-Maid, um Katzenjammer unter Druck zu setzen, damit er seine Hände eben nicht bei sich behielt! Der arme Kerl. Zwei Erpresser, und wenn er dem einen nachkam, brachte er den anderen gegen sich auf! Muss sich gefühlt haben, als hätten ihn die beiden an den Eiern und zerrten in verschiedene Richtungen!«
    »Das heißt also, nachdem Lady Denham nicht mehr ist, muss sich Feldenhammer um Ted keine Sorgen mehr machen?«
    »Gut gemacht, Bursche! Hat lange gedauert, aber letztlich ist es dir doch noch gekommen.«
    »Wie die Schauspielerin zum sehr alten Bischof sagt.«
    »Zum Henker, jetzt klaust du mir auch noch meine Sprüche!«
    »Andy, du hast mir mal gesagt, wenn es nützlich ist, soll man es auch nutzen, egal wie verseucht die Quelle ist. Miss Heywood!«
    Charley sah in ihre Richtung, beendete in aller Ruhe ihr Gespräch mit Gordon Godley, bevor sie langsam auf sie zukam. Pascoe, der wusste, wie solche Dinge zu regeln waren, ging ihr einige Schritte entgegen.
    »Miss Heywood«, sagte er, »ich möchte mich entschuldigen, falls ich mich Ihnen gegenüber bislang nicht unbedingt als Kavalier erwiesen haben sollte.«
    »Nicht als Kavalier? Ich würde Sie eher als Rundkopf einschätzen«, sagte Charley. »Wenn man etwas für richtig hält, dann wird es gemacht, und zum Teufel mit den Rechten und Gefühlen anderer Menschen!«
    Pascoe strich sich mit der Hand durchs Haar, als wollte er prüfen, ob es auch wirklich ganz geschoren war. »Vielleicht, aber dann hoffentlich als einen protestantischen und nicht als puritanischen Rundkopf. Ich denke, es ist an der Zeit, dass ich mich bei Ihnen dafür entschuldige, dass wir ohne Ihre Zustimmung Ihr Gespräch mit Mr. Godley abgehört haben.«
    »Das ist nett. Er ist auch da, wissen Sie? Entschuldigen Sie sich bei ihm auch?«
    »Nein«, sagte Pascoe. »Wäre er von Anfang an ehrlich zu uns gewesen, wäre es gar nicht so weit gekommen.«
    Dann grinste er sein berühmtes jungenhaftes Grinsen, von dem Dalziel behauptete, es könnte Kröten die Warzen wegzaubern, und fügte hinzu: »Jedenfalls könnte er mittlerweile geneigt sein, es als
felix culpa
zu betrachten. Schließlich ist er Ihnen dadurch doch nähergekommen.«
    Charley wurde rot.
    »Was ist das mit euch Leuten nur?«, fragte sie. »Ich dachte, Sie betreiben Mordermittlungen, keine Partnervermittlung!«
    »Nochmals Entschuldigung, ja, es geziemt sich wirklich nicht für einen Kavalier, so etwas zu sagen, nicht wahr?«
    Er setzte seine reumütige Miene auf, worauf sich die junge Frau ein Lächeln verkneifen musste.
    Das Motorengeräusch eines Wagens setzte den Belustigungen ein Ende. Wobei sich der Lärmpegel in Grenzen hielt. Es handelte sich um einen taubengrauen Daimler mit getönten Scheiben, so dass die Insassen kaum auszumachen waren. Der Chauffeur, der ausstieg, entsprach perfekt seiner Rolle. Er war groß, schlank, trug einen dunklen Anzug, der eher einer Uniform ähnelte, ein Eindruck, der sich noch verstärkte, als er eine Schirmmütze aufsetzte, bevor er zum Fond ging und die Tür öffnete.
    »Pete, du hast nichts davon gesagt, dass die Queen kommt«, sagte Dalziel.
    Die Beine des Passagiers erschienen. Falls Ihre Majestät nicht auf graue Nadelstreifen umgesattelt hatte, würde es mit dem königlichen Besuch wohl doch nichts werden.
    Dann erschien der ganze Mann und richtete sich auf. Allerdings nicht sehr weit. Er war breit und gedrungen und hatte einen buschigen, schwarzen, quadratisch gestutzten Vollbart. Er ging seinem Chauffeur bis etwa zur dritten Rippe.
    »Es ist Gimli aus
Herr der Ringe
«, sagte Charley.
    Gleichzeitig, nahezu unbeachtet, glitt aus der anderen Fondtür eine schlanke junge Frau in einem reihergrauen Businesskostüm, in der Hand eine schwarze Leder-Aktentasche.
    Erneut trat PC Scroggs den Ankömmlingen entgegen und sprach den Mann an. Worte wurden gewechselt. Scroggs sah aus, als wäre er gezüchtigt worden. Er deutete zur Gruppe auf dem Rasen, und der

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