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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Kusshand an Bord nehmen. Sie ist so helle wie das Gebiss vom guten Lester. Ach ja, das ist einer der Gründe, warum ich hier bin. Du hast mich gebeten, mit Pet und Lester zu reden, du erinnerst dich? Aber das Wichtigste zuerst: Diese Clara, ist sie gesprungen, oder wurde sie gestoßen?«
    Pascoe bemerkte den vertrauten imperialen Tonfall und erinnerte sich an sein Gefühl des Verlusts und seine Verzweiflung, als er den Dicken zum ersten Mal auf der Intensivstation gesehen hatte, so leblos und verloren wie ein verlassener Kahn auf windstiller See. Dass seine Masten jetzt wieder aufgerichtet waren, die Segel vom Wind gebläht, hätte ihm ungetrübte Freude sein sollen; woher aber kam dann dieser Atem der Nostalgie, der sein Gemüt streifte?
    Er ignorierte es und sagte: »Sieht wie ein Unfall aus. Sie wollte den Pfad hinunter, erreichte den Felsvorsprung mit dem kaputten Geländer, lehnte sich dagegen, und es gab nach. Aber wir ziehen alle Möglichkeiten in Betracht.«
    »Um Himmels willen!«, rief Charley Heywood aus, die dem Dicken gefolgt war. »Können Sie beide nicht mal für eine Minute den Polizisten seinlassen? Wen interessiert schon, wie es passiert ist? Wie geht es Clara? Das ist alles, was zählt.«
    Pascoe starrte sie eine Weile an, dann sagte er ruhig: »Natürlich, Miss Heywood. Aber da keiner von uns wissen kann, wie es ihr geht, solange wir vom Avalon nichts hören – wohin sie nämlich gebracht wurde –, müssen Sie schon verzeihen, wenn ich unterdessen weiterhin den Polizisten gebe.«
    Dalziel verzog das Gesicht in Charleys Richtung, was sie dazu veranlasste, den Mund zu halten, dann sagte er: »Was ist also passiert?«
    Auf ein Nicken von Pascoe erzählte Wield seine Geschichte.
    »Wenn also«, sagte daraufhin Dalziel, »noch jemand daran beteiligt gewesen wäre, hätte er so schnell den Pfad hinunterspurten müssen, wie das arme Mädel gebraucht hat, um runterzufallen, damit ihr ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen konntet.«
    »Richtig, Sir«, sagte Wield. »Und dort unten war definitiv keiner mehr zu sehen.«
    »Er hätte sich in der Höhle verstecken können.«
    Alle Blicke richteten sich auf Charley.
    »Wenn jemand Clara hinuntergestoßen hat, dann hat er Sie vielleicht kommen hören und sich daraufhin in der Höhle versteckt, bis Sie unten am Strand waren, dann hätte er nach oben flüchten und durch die Wälder verschwinden können.«
    Dalziel betrachtete sie mit väterlichem Stolz.
    »Sagte doch, sie hat einiges auf der Pfanne.«
    »Ach ja, die Höhle«, sagte Pascoe. »Ich erinnere mich. In Ihrer Mail. Die Höhle, in der Sie Sir Edward und Miss Brereton angeblich in Aktion erwischt haben.«
    Charley entging nicht das
angeblich
und musste an den Dicken denken, der ihr gesagt hatte, Pascoe würde jede ihrer Aussagen nur mit spitzen Fingern anfassen.
    Bevor sie zu einer Retourkutsche ansetzen konnte, schaltete sich Wield ein. »Wo genau liegt diese Höhle, Miss?«
    »Links vom Felsvorsprung«, sagte sie. »Ein Stück nach oben, dann durch die Sträucher. Wenn man genau hinschaut, kann man einen Weg erahnen.«
    Pascoe und Wield tauschten einen Blick aus.
    »Soll ich …?«, sagte Wield.
    »Nein«, sagte Pascoe. »Wir wollen keine Kontaminierung, nur für den Fall. Soll sich die Spurensicherung darum kümmern. Danke, Miss Heywood. Noch etwas, was Sie gern beitragen möchten?«
    Er klang höflich und kühl, für Charley aber troff sein Satz vor Sarkasmus. Ihr Blick ging zum Dicken. Dort sah sie nichts als eine leere Miene, glaubte aber die Versicherung herauszulesen:
Ich hab versprochen, nichts ohne deine Einwilligung zu sagen. Es liegt nur an dir, Mädel.
    »Da ist noch etwas, Mr. Pascoe«, sagte sie. »Was die Höhle betrifft. Mir ist da ein Fehler unterlaufen. Es war nicht Clara, die ich mit Teddy Denham gesehen haben wollte. Sondern Sidney Parker.«
    Pascoe strich sich mit der Hand übers Gesicht und verbarg damit jegliche Reaktion.
    »Nicht Clara Brereton, sondern Sidney Parker, verstehe«, sagte er nachdenklich. »Na, das kann man wohl als Fehler bezeichnen, Miss Heywood. Ich weiß nicht, wie relevant es ist, aber bevor wir daraus irgendwelche Schlussfolgerungen ziehen, müssen wir uns dessen absolut sicher sein …«
    Dalziel, der sehr wohl sah, wie die junge Frau erneut kurz davorstand, sich provozieren zu lassen, drängte sich dazwischen. »Wir haben das alles durchgesprochen, Pete. Miss Heywood ist sich sicher. Und ich auch.«
    »In dem Fall, Sir, ist die Sache natürlich über jeden

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