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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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zum Garten. »Klingt nicht so, als würde Brereton uns in nächster Zeit irgendwelche Fragen beantworten. Du sagst, sie war in Lady Denhams Zimmer angetroffen worden. Wir sollten herausfinden, was sie dort gesucht hat.«
    »Das hier vielleicht«, sagte Wield und hielt ihm die Fotos hin. »Bowler hat sie gefunden. Er hat eine Schublade im Sekretär entdeckt, die uns entgangen war. Er sollte ursprünglich wohl Möbelschreiner werden, das war der Wunsch der Eltern.«
    »Vielleicht hätte er auf ihren Rat hören sollen«, grummelte Pascoe. Er betrachtete die Fotos. »Sehen aus, als hätten sie ihren Spaß miteinander. Haben wir schon eine Identifizierung?«
    »Hatte nicht viel Zeit, seitdem wir sie gefunden haben«, sagte Wield. »War viel los.«
    »Tut mir leid. Überlass sie mir. Ich werde Frodo Leach an diese Schublade setzen, er soll sie mal genauer unter die Lupe nehmen. So, dann reden wir mit Bowler, mal sehen, ob er sich noch an andere Dinge erinnern kann.«
    »Hat ist ein bisschen durcheinander, Pete«, sagte Wield. »Wahrscheinlich meint er, er hätte früher zum Hexen-Cottage fahren sollen, dann hätte er vielleicht Ollie Hollis retten können. Und jetzt macht er sich Vorwürfe, dass er das Mädel nicht davon abgehalten hat, zum Schwimmen zu gehen.«
    »Dann ist er ja schon mal auf dem richtigen Weg«, kam es ungerührt von Pascoe.
    Oben am Ende des Pfades trafen sie auf Bowler, der aussah, als würde er gleich zusammenbrechen. Wield tat er leid, Pascoe aber sagte nur: »Hat, Sie sehen beschissen aus. Entweder Sie reißen sich zusammen, oder Sie fahren nach Hause. Aber so nützen Sie keinem was.«
    Es hatte Zeiten gegeben, dachte sich Wield, in denen er dem Burschen die Hand gehalten und besänftigend auf ihn eingeredet hätte.
    Andererseits schien seine neue Vorgehensweise sehr viel wirksamer zu sein. Bowler straffte die Schultern und sagte: »Es geht mir gut, Sir. Wirklich.«
    »So ist’s recht«, kam es herzhaft von Pascoe. »So, dann gehen wir alles noch mal durch, angefangen von dem Zeitpunkt, als Sie bemerkten, dass jemand in der Hall ist.«
    Schritt für Schritt leitete er den jungen DCI durch die Ereignisse. Als er damit fertig war, sagte Pascoe: »Danke. So, und jetzt gehen Sie, und schreiben Sie Ihre Aussage auf, solange alles noch frisch ist.«
    »Ja, Sir. Danke, Sir«, sagte Bowler.
    Er machte noch immer keinen glücklichen Eindruck, aber wenigstens wirkte er nicht mehr völlig am Boden zerstört.
    »Vielleicht sollte er, wenn er damit fertig ist, nach Hause fahren«, schlug Wield vor.
    »Wozu um alles in der Welt?«, sagte Pascoe. »Wir brauchen jeden, den wir hier kriegen können, und wenn’s ein wandelnder Leichnam ist.«
    »Die Leichen gehen uns ja kaum aus«, erwiderte Wield, der sich nun doch provozieren ließ.
    Pascoe musterte ihn starren Blicks, dann entspannte sich seine Miene zu einem reumütigen Lächeln.
    »Tut mir leid, Wieldy«, sagte er. »Vielleicht sollte man mich nach Hause schicken. Zwei Leichen, dazu eine Person, die kurz davorsteht, eine zu werden. O Scheiße. Und hier kommen auch noch drei Leutchen, auf die ich gut und gerne verzichten könnte.«
    Sie sahen über die Rasenfläche. Ächzend um die Hausecke kam ein Motorradgespann gefahren. Die Ursache für den aufheulenden Motor war schnell erkannt. Hinter Godley auf dem Sozius saß Charley Heywood, die Arme um die Hüften des Heilers geschlungen, im Seitenwagen aber prangte, wie das Bildnis einer ostasiatischen Gottheit, die zur Segnung der Reisernte über die Lande kutschiert wurde, ein ernst dreinblickender Andy Dalziel. Gordon Godley dagegen hatte ein glückseliges Lächeln auf den Lippen.
    Das Gespann hielt an. PC Scroggs, eifrig bemüht, seine kürzliche Pflichtversäumnis wiedergutzumachen, kam herangeeilt, sein Blick so ernst und entschieden wie jener von Horatius, der den Etruskern entgegentrat. Dann entdeckte er Dalziel, kam schlitternd zum Halt und legte den Rückwärtsgang ein.
    Pascoe rührte sich nicht, sondern wartete, bis der Dicke über den Rasen auf ihn zukam.
    »Pete, Bursche«, sagte er. »Hab’s soeben erfahren. Wie geht’s dem armen Mädel?«
    »Wir warten auf Neuigkeiten. Andy, was machst du hier? Und warum hast du die beiden mitgebracht?«
    »Wenn man es recht betrachtet, glaub ich, haben die beiden mich mitgebracht. Und keine Sorge, ich hab ihnen wohl ausgeredet, gegen dich Beschwerde einzureichen. Und wenn du noch irgendwie bei Trost bist, dann wirst du dich mit Charley verständigen und sie mit

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