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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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versucht gewesen, ihn über Dampf vorsichtig zu öffnen!
    Sie war bemüht, nicht nach Anzeichen irgendwelcher Manipulationen Ausschau zu halten, konnte es sich aber doch nicht verkneifen. Nichts zu sehen.
    Sie überflog die Seite. Es war eine schonungslose, freimütige und überschwengliche Entschuldigung. Alles seine Schuld, er sei ein Schuft, wisse nicht, was über ihn gekommen sei.
    Die verfluchte Dot, die war über ihn gekommen, dachte sich Charley.
    Aber er kroch zu Kreuze, voll und ganz, und beendete die Ausführungen mit der Versicherung, ihm sei klargeworden, dass er ohne sie nicht leben könne, sowie der flehentlichen Bitte, ihm noch mal eine Chance zu geben.
    »Wer ist das denn?«, fragte George plötzlich.
    Sie blickte auf. Andy Dalziel kam auf sie zu. Schnell verstaute sie den Brief in ihrer Tasche.
    »Superintendent Dalziel, Dads alter Rugby-Kumpel«, sagte sie.
    George erhob sich und streckte ihm die Hand entgegen. Dalziel war kein Zwerg, aber Charley gefiel es doch sehr, dass er zu ihrem Bruder aufsehen musste.
    »Hallo, Mr. Dalziel«, sagte George und strahlte übers ganze Gesicht. »Ich bin George Heywood. Dad hat mir viel von Ihnen erzählt!«
    »Oh aye? Hat mir nie gesagt, dass er Riesen in die Welt setzt. Schön, Sie kennenzulernen, Bursche. Welche Position spielen Sie?«
    »In der Schule zweite Reihe, aber seitdem ich da raus bin, spiele ich nicht mehr.«
    »Nein? Was hält Stompy davon? Mit fallen ein halbes Dutzend Top-Teams ein, die für einen Youngster Ihrer Statur eine Menge geben würden.«
    Charley hätte ihm erzählen können, wie ihr Vater nur widerstrebend einsah, dass sein hünenhafter Sohn alles hatte, nur nicht den Killerinstinkt. Die Gegner prallten von ihm ab, wenn er nach vorn stürmte, doch statt über sie hinwegzutrampeln, half George ihnen wieder auf die Beine und erkundigte sich, ob noch alles in Ordnung sei.
    Dafür war jetzt allerdings keine Zeit.
    »Was ist los?«, fragte sie. »Haben Sie das Testament gesehen?«
    »Ich habe
ein
Testament gesehen. Sir Ted bekommt den Löwenanteil, die Schwester ein großes Stück, Clara nicht viel. Aber es scheint noch ein weiteres Testament zu geben, und wenn das anerkannt wird, bekommt keiner was, dann geht alles an ein paar altersschwache Schindmähren. Vielleicht sollten wir den alten Klepper im Stall ins Verhör nehmen.«
    Charley lächelte. »Sie sagen, wenn es anerkannt wird. Bestehen denn Zweifel?«
    »Werden wir erst erfahren, wenn dieser heikle Anwalt einen Blick darauf geworfen hat. Clara hatte es in der Tasche. Ihre Freundin Novello bringt es gerade von der Klinik. Dachte, ich schnapp mal frische Luft und halt Sie auf dem Laufenden.«
    Er hielt sich an die Abmachung, dachte sich Charley. Und erzählte ihr alles. Jedenfalls klang es so. Nun war sie an der Reihe.
    »George«, sagte sie, »erzähl Andy doch von deinem Treffen mit Emil Künzli-Geiger.«
    Als ihr Bruder fertig war, gab sie ihren eigenen Senf dazu.
    Der Dicke rieb sich das Gesicht, die Hautfalten unter den Fingern wellten sich, als wären sie eine Gummimaske, die man abziehen konnte, so dass darunter … was zum Vorschein kam?
    Sie verfolgte den Gedanken nicht weiter. Manchmal ging einfach die Phantasie mit ihr durch.
    Dalziel sah sie an, als hätte ihre Phantasie sie weit über die vorliegenden Tatsachen hinausgeführt.
    »Aber …«, begann er.
    Seinem Aber folgte nichts nach. Ein Wagen fuhr vor der Hall vor, und Shirley Novello stieg aus. Sie sah in ihre Richtung, ließ sich nichts anmerken und ging hinein.
    »Ich lass mich lieber auch wieder blicken«, sagte Dalziel. »Sie warten hier?«
    »Darauf können Sie Gift nehmen.«
    »Wir sehen uns dann später. Das gilt auch für Sie, Bursche. Hoffe, wir haben mal Zeit für ein Pint. Ich kann Ihnen ein paar Geschichten über Ihren Dad erzählen, die Sie von ihm wahrscheinlich nie zu hören bekommen.«
    Er traf Pascoe und Novello im Flur vor der geschlossenen Tür zum Salon. Pascoe studierte das Dokument.
    »Das ist das Testament?«
    »Ja«, sagte Pascoe. »Hier.«
    Dalziel betrachtete es. Es war ein Vordruck aus einem Schreibwarengeschäft, die Verfügung war handschriftlich notiert, unterzeichnet und von den Zeugen beglaubigt. Datiert war es auf Freitag, den Tag, an dem sie ihn im Pflegeheim besucht und er sie mit dem Rat entlassen hatte, sie solle ihr Testament ändern und alle streichen, von denen sie sich bedroht fühlte. Beseitigen Sie das Motiv, und Sie beseitigen auch die Gefahr, hatte er gesagt.
    Seine

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