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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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übern Weg gelaufen – vielleicht hat sie es auch so hingedreht, dass sie mir übern Weg lief. Entschuldigte sich bei mir – sei eben ihr Job. Ich sagte – ja – bei mir ist es das Gleiche – muss die Menschen dazu bringen, mir zu vertrauen – der Unterschied ist nur – wenn ich sie hintergehe, habe ich versagt –
    Das kannst du jetzt nachtragend nennen!
    Hab Andy Dalziel im Pub getroffen. Er erkundigte sich nach meinem Befinden. Ich sagte, ich sei froh, das alles vorbei ist – ihm müsse es doch ähnlich ergehen, oder? Er meinte, darüber froh zu sein gehört nicht zu seinem Beruf. Weiß nicht recht, was er damit meint. Muss darüber nachdenken. Auch er macht sich von hier fort – nach dem Wochenende. Sagt, die Aufregung habe ihm trotz allem gutgetan & wieder auf die Beine gebracht, er freue sich schon, in einigen Wochen wieder den Dienst anzutreten. Ich sagte – das wird Mr. Pascoe aber freuen – & er antwortete – meinen Sie wirklich? –
    Das Komische an Mr. Deal ist – egal, wie belanglos er etwas rüberbringt – man ist immer versucht, auf die Zwischentöne zu achten.
    Minnie ist gerade hereingekommen & sagt mir, es sei Zeit zum Aufbruch! Sie sitzt auf dem Bett & starrt mich anklagend an. Wahrscheinlich nimmt sie es als persönlichen Affront, das ich nach der Eröffnung nach Hause fahre. Außerdem ahnt sie wahrscheinlich, was zwischen Onkel Sid & dem Baronet abgeht. Was kaum überraschen kann – wie schon gesagt – wenn ich die Leiterin des MI 5 wäre, würde ich Min vom Fleck weg rekrutieren! Zum Glück hat sie George kennengelernt, als er mich zum Kyoto-Haus brachte – es war Liebe auf den ersten Blick! Sie hat beschlossen, wenn ich schon nicht ihre Schwägerin werden wolle, indem ich Sid heirate – dann könnte sie es umgekehrt machen & George heiraten! Die einzige Entschädigung für meine Abreise nach der Festivaleröffnung ist, dass George kommt, um mich abzuholen!
    Sid ist wieder in London – weiß nicht, ob er heute auftaucht – wäre interessant zu sehen, was die Zukunft für das Paar bereithält, nachdem Ted jetzt stinkreich ist. Die Liebe ist schon was Komisches. Im Gedicht heißt es, sie währt ewig, auch wenn sich alles außenrum ändert. Das kann ich aus eigener Erfahrung nicht bestätigen. Sie ist ein Ding der Gelegenheit. Sie braucht nicht mehr als eine griffige Fichte & eine noch griffigere Ex-beste-Freundin – & schon kann’s losgehen! Überlege noch immer, was ich mit dem Reuebrief des lausigen Liam machen soll. Hoffe, du & der Mahagonibrocken erweist euch als Ausnahme von der Regel & bleibt zusammen & lasst euch irgendwann in einem hübschen kleinen, geißblattüberwucherten Cottage in Willingden nieder!
    Muss jetzt aufhören, sonst explodiert Min noch.
    Die nächste Mail dann von zu Hause!

    Alles Liebe
    Charley xxx

2
    So, Mildred, das ist das letzte Mal, dass wir beide uns unterhalten. Es ist immer traurig, wenn man Abschied nehmen muss, aber machen wir uns nichts vor, die Sache zwischen uns ist zu Ende. Schon komisch, wie sich manches so entwickelt; als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich mir, nie im Leben werde ich diesem Ding süße Nichtigkeiten zuflüstern! Und jetzt werde ich dich womöglich richtig vermissen.
    Deshalb ist es an der Zeit, die Sache zu beenden, klar. Ich muss zugeben, ich hab’s mit der Zeit genossen, aber es wäre viel zu gefährlich, noch weiterzumachen, so wie der Pfarrer zur Frau des Küsters sagte, als sie vor der Morgenandacht am Seilzug der Glocke zog. Hier sind Dinge drauf, die andere nicht hören sollen – Dinge, die sogar ich nicht mehr hören will!
    Also, zum letzten Mal, letzte Gedanken, letzte Dinge.
    Alles ist zusammengepackt und fort, Pete und Wieldy und der Rest vom Wanderzirkus. Erst als sie weg waren, wurde mir bewusst, wie sehr sie mir fehlen. Dieses ganze Reha-Zeug, schön und gut, aber ich schätze, hätte die gute alte Daph nicht das Zeitliche gesegnet und hätte ich mich nicht so sehr in den Fall eingemischt, würde ich mindestens noch drei Wochen brauchen, bis ich da wäre, wo ich jetzt bin.
    Bei Cap musste ein wenig Überzeugungsarbeit geleistet werden, als sie am Donnerstag zu Besuch kam. Wollte mir die Leviten lesen, als ich sagte, ich hätte mich selbst entlassen und würde am Wochenende nach Hause gehen. Schließlich musste ich sie aufs Bett niederringen und ihr zeigen, wie viel besser es mir schon geht. Ich versuche Pet als Trainingssitzung zu sehen, um mich für die

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