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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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vor meiner Abreise nur zu gern festschnüren möchte. Vielleicht treffe ich ihn ja bei der Eröffnungszeremonie zum Festival und kann ihn mir da noch mal zur Brust nehmen. Dazu kommen noch ein, zwei andere, mit denen ich reden will, und sei es auch nur, um mich zu verabschieden. Sie werden alle da sein im Brereton Manor. Manchen werde ich ein Küsschen verpassen, anderen einen Tritt, wahrscheinlich wird einiges an Alkohol fließen, und diesmal lasse ich mich nicht um meinen Anteil bringen, also sollte ich besser drauf sein! Denn morgen früh kommt Cap mich abholen, und dann heißt es Abschied nehmen von Sandytown!
    Davor sollte ich meine Aufzeichnungen auf Mildred noch löschen.
    Mal sehen …
    Scheiße! Ich wette, es ist todeinfach, aber wie man löscht, hat mir der hintertriebene Katzenjammer nie gezeigt. Jedenfalls muss alles weg sein, bevor ich ihm das Gerät zurückgebe. Oder ich behalte es, geh mit dem Ding an einem Samstagabend zum Rugby-Club und lass die Burschen fünfzig Mal »Die Indianer-Maid« über das grölen, was ich darauf gesprochen habe, bevor ich es Katzenjammer mit der Post zuschicke!
    Pet kann jetzt jeden Moment kommen, um mich abzuholen. Will nicht das Risiko eingehen, dass ich es bei den trunkenen Orgien verliere, am besten versenke ich es also wieder im Spülkasten. Die junge Charley kennt sich mit elektronischen Sachen aus, muss mit ihr reden, wahrscheinlich weiß sie, wie man löscht.
    Auf Wiedersehen, Mildred. Ich habe es genossen, aber so können wir nicht mehr weitermachen.
    Leb wohl.

3
    VON : [email protected]
    AN : [email protected]
    BETREFF : definitiv das Ende! oder ein Anfang!!
     
    Cass, ich habe gelogen! Ich habe gesagt – das nächste Mal würde ich von zu Hause aus schreiben. Ich hätte es besser wissen müssen – man kommt von Oz nicht los, außer es lässt einen gehen! Ich bin also immer noch hier – George ist unten & trinkt mit den Parkers Tee – Min ist um seine Beine gewickelt! – während ich hier oben packe – wie er glaubt! Aber dafür muss ich zu viel loswerden. Also, Folgendes.
    Alle waren bei der Eröffnungszeremonie des Festivals der Gesundheit – & ich meine wirklich alle. Es lag ein Summen in der Luft – komisch – der Tod konnte Sandytown nichts anhaben – im Gegenteil, er hat es zum Leben erweckt! Die Stadtratschnorrer waren in voller Stärke versammelt – bereit, dort mit dem Alkohol weiterzumachen, wo sie beim Grillfest unterbrochen wurden. Dazu natürlich die Denhams – Ess sah grandios & sexy aus in ihrem – wie ich meine – Versace-Zweiteiler – hätte ihr die Augen auskratzen können! – Ted in einem Leinenanzug direkt aus Jenseits von Afrika – ganz der wohltätige Lord. Dann die Parkers – Tom – vor Energie bebend wie eine Weltraumrakete kurz vor dem Start – Mary – cremefarbenes Laura-Ashley-Kleid, fast so blass wie ihr Gesicht – sah aus wie eine Avalon-Insassin – die Kinder liefen Amok – Min fragte mich alle zwei Minuten, wann George denn käme. Auch Diana war da – klar! Zu beschäftigt, um irgendwo stehen zu bleiben und sich zu unterhalten – benahm sich, als wäre sie die Hauptperson des Ganzen – versicherte mir, sie wäre schon den ganzen Morgen auf den Beinen – trotz des hohen Preises, den sie für solche Anstrengungen gewiss zu gegenwärtigen habe.
    Das Wesen der Veranstaltung erforderte eine starke Präsenz seitens des Avalon – an dessen Spitze Dr. Feldenhammer in einem weißen Anzug – als wäre er bereit, beim geringsten Anlass loszuoperieren – im Schlepp Schwester Sheldon – die unter der Hitze litt – ihrem Boss aber nicht von der Seite wich & ihre ausladende Statur zwischen ihn & jedes hübsche junge Ding schob, das sich an ihn heranmachte – sie tat das mit einer Bestimmtheit, die den Eindruck erweckte, das er nur die eine strenge Aufseherin gegen eine andere eingetauscht hatte.
    Ein Gedanke kam mir – du erinnerst dich, ich habe mich gefragt, warum Feldenhammer so bereitwillig Toms Faible für Alternativtherapien unterstützt hat. Die einfache Antwort – Sidney Parker! Min erzählte ihm, dass sie den Doc & seine indische Patientin am Strand gesehen hätte – & ich wette, Sid hat einige schwerwiegende Andeutungen fallenlassen, um den Doktor zu veranlassen, mit auf Toms Steckenpferd aufzuspringen! Fast tut mir Feldenhammer schon wieder leid – wird für 1  Vergehen von 3  Seiten erpresst!
    Natürlich waren auch sämtliche von Toms Quacksalbern da.

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