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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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ein großzügiges Forschungsstipendium gewährt hat. Es gibt jedoch profitable Nebenprodukte in Form von Artikeln und Interviews und Seminaren. Dazu erhalte ich ein kleines Pauschalhonorar für meine Arbeit als Berater für den Third Thought.«
    Warum ist er so scharf darauf, mich damit zu beeindrucken, dass er sich seinen Lebensunterhalt redlich verdient, falls man dieses ganze verstiegene Zeugs redlich nennen kann?
    »Third Thought?«, sage ich. »Du meinst diese abgedrehte Sekte, auf die die Müslifraktion so abfährt?«
    »Wie gut Sie doch das grundlegende Wesen der Dinge erfassen, Mr. Dalziel! Was bleibt einem da noch zu sagen? Außer dass der Begründer der Bewegung, Frère Jacques, einige gewichtige Wälzer verfasst hat, um die subtileren Einzelheiten herauszuarbeiten.«
    Mit Sarkasmus spart er nie, der Scheißer!
    Er plappert fort über diesen Freier Jacques, der fast gestorben wäre und dabei bemerkt hat, dass er noch nicht bereit dazu war, worauf er seine Bewegung gründete, um den Leuten zu helfen, so dass sie sich schon mal damit vertraut machen können, bevor ihnen der Tod ins Gesicht lacht, sozusagen.
    »Ein Hospiz für den Geist, so hat er es genannt«, sagt Roote. »Ursprünglich lag meiner Verbindung zum Third Thought, ich gestehe es freimütig, reines Selbstinteresse zugrunde. Dann kam ich selbst dem Tod sehr nahe, und als ich dann schwer damit zu tun hatte, mich mit meinem Schicksal anzufreunden, wandten sich meine Gedanken immer häufiger den Lehren von Frère Jacques zu. Ich erneuerte die Verbindung, diesmal aber aus wahrer Leidenschaft. Schließlich lud Jacques mich dazu ein, ein bezahlter Gefolgsmann zu werden.«
    Er sieht mich irgendwie musternd an, beugt sich vor und sagt mit leiser Stimme: »Mir scheint, Mr. Dalziel, Sie sind nach Ihrem kürzlichen Trauma möglicherweise ebenfalls auf der Suche nach einer neuen Daseinsphilosophie …«
    Der Kerl versucht mich zu bekehren!
    »Wenn du meinst«, sage ich, »dass du mir für diesen Plausch eine Rechnung schicken kannst, Bursche, rate ich dir, dass du darüber noch einen dritten Gedanken verschwendest.«
    Er lacht so laut, dass die beiden Frauen am Tresen in unsere Richtung sehen, die Alte dabei mit einem finsteren, missbilligenden Blick. Wahrscheinlich denkt sie, ich hätte einen schlüpfrigen Witz erzählt.
    Roote beruhigt sich etwas, nuckelt an seiner Papageienpisse und sagt: »Nun, wie kommen Sie zurück in Ihr Heim?«
    »Auf meinen eigenen zwei Beinen, wenn es sein muss«, antworte ich. »Wenn du mir anbieten solltest, mich mitzunehmen, dann warne ich dich: Ich werde mich nicht auf deinen Schoß setzen!«
    Er grinst und sagt: »Es wäre mir eine Freude, Sie in meinem Wagen zurückzufahren, obwohl ich vermute, das wird nicht notwendig sein.«
    »Warum nicht?«
    Er sieht auf seine Uhr. Die nicht billig wirkt.
    »Ich vermute, in wenigen Minuten wird Personal vom Avalon eintreffen. Sie werden etwas zu trinken bestellen, sich umsehen, überrascht sein, Sie hier anzutreffen, sich kurz etwas zuflüstern, austrinken, zur Tür gehen und dann, ganz beiläufig, fragen: ›Hätten Sie was dagegen, wenn wir Sie mitnehmen, Mr. Dalziel, oder haben Sie schon anderweitige Vorkehrungen getroffen?‹«
    »Wie kommst du da drauf?«
    »Nicht lange nach Ihrem Eintreffen dürfte Alan das Avalon angerufen haben, nur für den Fall, dass die noch nicht bemerkt haben, dass einer ihrer Schutzbefohlenen auf Abwege geraten ist. Und im Moment versichert er wahrscheinlich Lady Denham, sie müsse sich keine Sorgen machen, dass Sie hier den gesamten Nachmittag die etwas sensibleren Gäste verschrecken, weil Sie in weniger als zehn Minuten wieder fort sein werden.«
    »Warum sollte sie sich da Sorgen machen?«
    »Weil ihr das Hope and Anchor gehört«, sagt er. »Lady Denham besitzt eine ganze Menge Immobilien in und um Sandytown. Ich sagte Ihnen doch, sie ist nicht nur gesund, sondern auch vermögend. Das Moby’s allerdings, wo sie sich zum Essen treffen, gehört ihrem lieben Freund Mr. Parker. Sie genießt das Essen dort, geht aber nur hin, wenn jemand anderes bezahlt, in diesem Fall ihr Neffe Teddy Denham, der sich das kaum leisten kann.«
    »Für jemanden, der sich nicht für Geld interessiert, weißt du aber ziemlich genau, wie es die Leute ausgeben«, sage ich.
    »Als Jünger des Third Thought«, sagt er, »habe ich ein tiefes Interesse an den Bedingungen der menschlichen Existenz. Sagt nicht schon der heilige Paul, die Liebe zum Geld sei die Wurzel allen

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