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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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abzuwehren.
    Ich starrte ihn an – & sagte – ganz Lady Bracknell – Was ist das für ein Hund? –
    – Äh? – sagte er.
    – Der Hund, den Sie so anplärren – was ist das für einer? – fragte ich.
    Okay – es war kein spezieller Kunstgriff – ich war nur sauer, angeschrien zu werden, als hätte ich was verbrochen.
    Er kapierte, dass ich sauer war – was ihn nicht erfreute – aber wenigstens war er nicht mehr der verrückte Lustmörder – eher ein wuchtiger Wachmann – als er sagte – Ach ja – mit den Hunden kennen Sie sich aus – das wissen Sie noch vom letzten Besuch – oder? –
    Da fiel mir ein, wo ich ihn schon mal gesehen hatte – er war der Typ auf der Leiter, der bei meiner Ankunft das Schild gesäubert hatte – jener, den Tom aus dem Wagen heraus gegrüßt hatte.
    – Ollie, nicht wahr? – sagte ich – vielleicht können Sie – Ollie – mir sagen, ob Teddy Denham auf dem Gelände ist –
    Das ließ ihn auf der Stelle innehalten. Wie Freud schon sagte – die Typen beim Namen zu packen ist fast so gut, wie sie an den Eiern zu packen. Er sah von mir zum Wagen auf der anderen Seite der Schranke – & plötzlich wurde aus dem Wachmann Mr. Smiley – als hätte die gute Hexe aus dem Norden ihren Zauberstab geschwungen.
    – Sie müssen Miss Heywood sein – sagte er – richtig? – die, die bei Tom Parker wohnt – Miss Lee hat mir von Ihnen erzählt – ich bin Ollie Hollis – wie wär’s mit einer Tasse Tee? –
    Er hatte Toms Wagen erkannt – klar, darauf gründete der Meinungsumschwung. Wenn du in Sandytown ein Kumpel von Tom bist, musst du okay sein.
    Zwei Minuten später saß ich in Ollies Hütte & trank Tee.
    Er war voll der Entschuldigungen. Anscheinend hatten sie Probleme mit Tierschutzgruppen – daher wird mit jedem, der ohne Erlaubnis auf dem Gelände angetroffen wird, kurzer Prozess gemacht. Der Hauptangriff – erklärte Ollie – hatte einige Jahre zuvor stattgefunden – eine Menge Schaden war angerichtet worden – Schweine wurden freigelassen – viele tauchten nie mehr auf – & die halbe Bevölkerung der umliegenden Gegend ernährte sich bis Weihnachten von Schweinefleisch – fügte er mit breitem Grinsen hinzu.
    – Sie sind also der Leiter des Wachdienstes? – fragte ich.
    – Schön wär’s – sagte er – das Gehalt könnte ich gut gebrauchen! – nein – ich bin nur der Schrankenwärter –
    – Tut mir leid – sagte ich – ich dachte – da Sie auch Hollis heißen – würden Sie zur Familie gehören –
    – Oh aye – sagte er – ich bin ein echter Hollis – es gibt einige von uns – aber Hog – mein Cousin – war der Einzige, der reich geworden ist – besonders freigiebig war er aber auch nicht! Aber man soll über Tote nichts Schlechtes sagen – außerdem hat er mir versprochen, es würde immer einen Job für mich geben – da hat er Wort gehalten. Hab früher bei den Schweinen gearbeitet – das hat meinem Asthma nicht gutgetan – also hat Hog mich hierher abgestellt – aber nicht zum Wachdienst – nur die Schranke. Seitdem die Extremisten uns ins Visier genommen haben, gibt es einen richtigen Wachdienst mit zwei großen Deutschen Schäferhunden, die wir nachts rauslassen –
    Deswegen die Verwirrung mit den Hunden. Die militanten Tierschützer waren in der Nacht vor meiner Ankunft in Sandytown wieder aufgetaucht – hatten eine Leiter ans Haupttor gestellt – das Schild besprayt – & waren rübergeklettert.
    – Da haben sie gemerkt, dass wir Schäferhunde haben – sagte Ollie fröhlich – wir haben alles auf dem Überwachungsvideo – Sie hätten mal sehen sollen, wie die geflitzt sind – die eine hat’s geschafft – bei der anderen aber hat sich einer der Hunde das Hosenbein geschnappt, bevor sie rüber ist –
    – Frauen? – fragte ich.
    – Aye – hatten Wollmützen übern Kopf gezogen – aber man hat gleich gesehen, dass die Scheißkerle Mädels waren – (interessante Zusammenstellung – ging mir durch den Kopf) – so wie die liefen – das sind die breiten Hüften, wissen Sie – deswegen war ich bei Ihnen ja so misstrauisch –
    Ohne auf die verleumderische Aussage zu meinen Hüften einzugehen, fragte ich, ob sie erwischt wurden. Er sagte, ein Wagen hätte auf sie gewartet – war auf dem Videoband nur am Rand zu sehen – die Unverletzte half der Gebissenen in den Wagen – dann rasten sie davon.
    – Beißer

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