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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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ich – meinte, ich soll mal vorbeischauen – aber wie ich sehe, hat er Gesellschaft –
    – Ja, sieht wohl so aus – sagte sie mit Blick auf den Maserati. Ich hätte darauf wetten wollen, dass sie daraufhin annahm, eine wohlerzogene Person – aus ihren Kreisen – hätte eine Entschuldigung gefunden & sich wieder auf den Weg gemacht. Aber sie überraschte mich, als sie plötzlich lächelte – kein freundliches 500 -Watt-Strahlen – & schon gar nicht vergleichbar mit dem Leuchten, das beim Dirty-Dancing mit Emil über ihr Gesicht geflimmert war – aber definitiv ein Lächeln.
    Sie glitt elegant von der Maschine & sagte – Aber wenn Sie schon mal da sind, müssen Sie auch mit reinkommen – die beiden werden sich sicherlich freuen, Sie zu sehen –
    Plötzlicher Anfall von Noblesse oblige – oder was?
    Warum nicht?, dachte ich mir – könnte Spaß machen, den gelackten Sid neben dem Baronet zu sehen – dann könnte ich sie vergleichen & unterscheiden – & Punkte auf unserer alten Heywood-Skala vergeben – du erinnerst dich? Höchstwertung 10  Punkte für Kohle, fahrbaren Untersatz & Social Skills, 20 für Sex-Appeal!
    Um die Wahrheit zu sagen – glaub ja nicht, ich hätte hier irgendeine Wahl gehabt. Obwohl Ess mich gar nicht berührte, wurde ich durch die Tür in eine einst wunderschöne Halle geschoben – man konnte sich gut vorstellen, wie Fairbanks oder Flynn sich in einer der alten Lieblingssendungen von Mum den breiten Treppenaufgang herunter- oder hinauffochten – in den Ecken allerdings standen keine Rüstungen – keine Marmorbüsten in den Nischen – keine feingewebten Tapisserien an den Wänden – nichts außer blasse Rechtecke, die anzeigten, wo früher mal Bilder gehangen hatten – das alles passte zur gefälschten Rolex – Teddy hatte die Familienschätze verscherbeln müssen, um Leib & Seele zusammenzuhalten.
    Ess riss zwei Türen auf – kurz erhaschte ich weitere Räume, die aussahen, als hätten marodierende Wikinger sie aller Wertgegenstände beraubt – bis sie bei der dritten Tür Glück hatte.
    Auch hier war nicht viel zu sehen – einige antike Stühle & ein Sofa – auf dem Teddy & Sid saßen – die Köpfe eng zusammengesteckt – in ernster Unterhaltung.
    Sie sahen uns an. Ted sprang auf – errötete, als er mich erkannte – die Einladung, die er ausgesprochen hatte, war ihm sichtlich entfallen!
    Sid dagegen ließ mir ein freundliches Lächeln zukommen – als wäre ich das Beste, was ihm den gesamten Tag widerfahren konnte.
    – Charlotte – sagte er – wie schön, Sie wiederzusehen – & so bald –
    – Ihr kennt euch also – sagte Teddy & klang dabei – hoffte ich – ein wenig eifersüchtig.
    Natürlich – als ich Tom meine Aufwartung machte. Hallo, Esther. Was sind unsere langweiligen Beratungen unter Männern gegen zwei strahlende weibliche Schönheiten –
    Okay – blumige Schaumschlägerei – aber er besaß so viel Stil, um damit durchzukommen.
    Ich grinste ihn an wie eine Idiotin & gab ihm volle 10  Punkte für Social Skills! – (& dabei war es noch nicht mal sein eigenes Haus!) – gleichzeitig aber fragte ich mich – welche Beratungen? – was heckten die beiden aus?
    Ess’ Miene nach zu schließen ging ihr der gleiche Gedanke durch den Kopf. Aber alles, was sie sagte, war – Wie bequem hier – setzen wir uns doch & trinken Kaffee – Miss Heywood wird sicherlich einen brauchen –
    So, wie sie den letzten Satz sagte, war mir klar, wie angepisst sie war!
    Ted sagte – Ja, klar – gut – wunderbar –
    Da klang Dad enthusiastischer, wenn Mum ihn bittet, dem Frauenbund einen Vortrag über Diversifikation zu halten!
    Zum Teufel damit – dachte ich mir – ich bleibe nirgends, wo ich nicht erwünscht bin. Außerdem dürfte Ess wahrscheinlich sowieso erwarten, dass ich den Kaffee mache!
    – Danke, aber nicht für mich – sagte ich – wollte nur mal hallo sagen – muss gleich wieder zurück – ich hab Tom versprochen, ihn zum Avalon-Meeting zu fahren –
    Nicht unbedingt eine Lüge, sondern eher eine Anpassung der Wahrheit – ich habe Seminararbeiten über diese Unterscheidung verfasst! & da ich mich an Toms Bitte erinnerte, Breitarsch gegenüber von diesem Meeting nichts zu erwähnen, nahm ich an, das auch die Denhams nichts davon wussten.
    Okay – wahrscheinlich hätte ich auch ihnen gegenüber meinen Mund halten sollen – jetzt, wo ich wusste, wie sie kratzten, wenn

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