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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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mich – ganz mühelos – ins Gespräch – gab mir das Gefühl, zur Familie zu gehören – & ich – wie du dir vielleicht zusammenreimen kannst – musste feststellen, dass ich neben Minnie schnell zum Sid-Parker-Fanclub überlief!
    Wahrscheinlich denkst du dir, deine kleine Schwester muss ja eine ganze Menge verdrängen. Erst 6  Tage in Sandytown – & schon haben 3  Männer – Ted das Sexmonster – Fran der Rolli – & Sid der Gelackte – meine Säfte in Wallung gebracht.
    Keine Sorge. Alles nur Phantasiespielchen. Der lausige Liam hat es mir für immer ausgetrieben. Ich bin eine Karrierefrau, ganz & gar. Wenn ich mich hier austobe, dient es nur der Entspannung.
    Da waren wir also – plauderten, bis ich ein seltsames Geräusch hörte – als würde ein Reh bellen – & in der Tür stand der göttliche Gordon – der haarige Heiler – & räusperte sich, um auf sich aufmerksam zu machen.
    In der Aufregung um Sidneys Eintreffen hatte Tom ihn ganz vergessen & ihn in seinem Arbeitszimmer sitzen lassen! Tom überschlug sich natürlich vor Entschuldigungen – zog ihn hinaus auf die Terrasse – hieß ihn Platz nehmen – & stellte ihn Sidney vor, mit Worten, die ihn als eine Mischung aus Gandalf & Jesus erscheinen ließen. Der gelackte Sid war – natürlich – äußerst charmant; aber ich spürte doch eine gewisse Reserviertheit – als sagte er sich – den Typen hat mein lieber Bruder angeschleppt, in den Finanzprospekten für meine City-Kumpel werde ich ihn lieber nicht erwähnen!
    Mr. Godley war bald wieder auf den Füßen – meinte, er müsse sich auf den Weg machen – & lehnte alle drängenden Versuche ab, doch bitte zum Essen zu bleiben. Tom – bestrebt, ihn zur Teilnahme am Festival der Gesundheit zu überreden – erinnerte ihn an das Treffen im Avalon.
    – Sie werden wirklich beeindruckt sein, wie offen Dr. Feldenhammer ist – sagte er – es ist eine hervorragende Gelegenheit für uns alle, neue Wege zu beschreiten, Wege, die nicht ausgetreten sind –
    Sidneys Blick verschleierte sich zu einem Ausdruck, den wir Heywoods nur allzu gut kennen – & den wir alle aufsetzen, wenn Dad in Gesellschaft anderer mal wieder etwas besonders Unerhörtes von sich gibt & die Loyalität zur Familie uns zwingt, uns nichts anmerken zu lassen.
    Mr. G. wirkte unsicher & murmelte etwas Unverständliches – was Tom ein wenig bedrückte – aber er war viel zu höflich, um noch weiter in ihn zu drängen. Ich sehe es nicht gern, wenn Tom enttäuscht ist – als dann auch noch Sid sagte, er könne nicht zum Essen bleiben, weil er zum Hotel müsse, um seine Gäste zu begrüßen – & wir alle zusammen hinaus zur Anfahrt gingen – gesellte ich mich zu Mr. G., der gerade auf sein Motorrad stieg – & sagte – Ich glaube, ich hab mich noch gar nicht fürs Mitnehmen bedankt – es war toll – es wäre wirklich sehr anstrengend gewesen, den Berg hochzustapfen! –
    Es war ihm sichtlich peinlich – klar – aber ich glaube, er freute sich auch. Also fuhr ich fort – Warum kommen Sie nicht zum Treffen in der Klinik? – Kann doch nicht schaden, sich den Laden mal anzusehen – oder? Normalerweise ist man ein Vermögen los, wenn man dort reinwill – kann ganz witzig sein, zu sehen, wie die dort auf jemanden reagieren, der ihre Patienten heilt, ohne einen Penny dafür zu verlangen! –
    Er sah mich unumwunden an – ein wenig verwirrt – als wäre
witzig
ein Fremdwort für ihn. Dann fragte er – Sie werden da sein? –
    Offensichtlich fürchtete er, ich würde irgendwo in einer Ecke sitzen – skeptische Laute von mir geben & mir Notizen für die Doktorarbeit machen.
    – Vielleicht nachher, wenn Erfrischungen gereicht werden, aber bestimmt nicht beim Treffen – sagte ich & patschte ihm beruhigend auf seinen Motorradhandschuh.
    Wow! Man hätte denken können, ich hätte ihn mit einem Elektroviehstock berührt!
    Er schoss in seinem Sattel hoch – riss die Hand von mir weg, so abrupt, dass er dabei fast den Handschuh verloren hätte – & sagte – Mal sehen –
    & los fuhr er – eingehüllt in eine blaue Rauchwolke – definitiv eher ein Gandalf als Jesus!
    Keiner von den anderen bekam es mit – sie waren viel zu sehr damit beschäftigt, Sidney zu verabschieden. Ich ging zu ihnen hinüber & half mit, Minnie von der Wagentür loszueisen.
    Seine letzten Worte zu mir waren etwas konventionellerer Natur – aber trotzdem hoffnungsvoll. – Ich sehe Sie

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