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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Unterstützern des Konsortiums für ihre Bemühungen, Sandytown über die Grenzen hinaus bekannt zu machen – freute sich bereits darauf, wenn alle die Früchte ernten durften – wobei es ihr gelang, den Eindruck zu erwecken, als wäre das Ganze ihr Privatfest – entschuldigte sich, weil es mit dem Grill ein kleines Problem gegeben habe – Fleisch gäbe es daher erst in einer Stunde oder so – dafür stünden aber viele andere Leckereien & eimerweise Getränke bereit!
    Die Meute musste dazu nicht mehr eigens eingeladen werden! Es gab alles umsonst – & es gab viel! Man hatte keine Unkosten gescheut. Getränke erster Qualität – keine Plörre – & tonnenweise Essen – Porzellanteller – richtiges Besteck – kein Plastik – alles gedeckt auf Tischen, die auf dem Rasen vor der Hall aufgebaut waren. Ich hatte erwartet, beim Grillfest würde es Gegrilltes geben, sonst nichts – weit gefehlt. Es war für alle Geschmäcker gesorgt.
    Auch ein halbes Dutzend Kinder waren da – unter ihnen Minnie & Paul – die ausgerüstet waren, um am Privatstrand zum Schwimmen zu gehen. Nicht ohne einen Erwachsenen – wie Lady D. beharrte.
    Einige Erwachsene meldeten sich freiwillig – darunter Miss Lee – die mit den langen Nadeln – auch Teddy schloss sich an – wollte sich damit zweifellos einige Pluspunkte verdienen! Er scheuchte die Kinder zum Umziehen ins Haus.
    Ich marschierte los, um mir die berühmte Grillmaschine anzusehen – die ein gutes Stück von der Hall entfernt aufgebaut war – vermutlich aus Sicherheitsgründen – & zum Haus hin hinter einem dichten Rhododendronbusch versteckt lag & zum Meer hin durch ein Kiefern- & Buchengestrüpp vor den vorherrschenden Ostwinden geschützt wurde.
    Ollie Hollis war anwesend – wirkte ein bisschen niedergeschlagen – so, als wäre gerade ein wütender Elefant über ihn hinweggewalzt – vermutlich fühlt man sich eben so, wenn man gerade von Lady D. zusammengestaucht worden ist. Aber als ich ihn freundlich darum bat, war er gern bereit, mir die Maschine zu zeigen.
    Das Grillgerät selbst besitzt keinen Spieß, sondern einen eiförmigen Metallkorb, in dem die Sau befestigt wird & der sich über einer langen, mit glühender Holzkohle gefüllten Rinne langsam um die eigene Achse dreht. Der Mechanismus wird durch ein sorgfältig ausbalanciertes Gewicht angetrieben – so ähnlich wie eine Standuhr – Ollie braucht an die zehn Minuten, um das Gewicht aufzuziehen – aber dann dreht sich der Korb die nächste Dreiviertelstunde ohne jegliches Zutun. Das Ganze steht auf großen Stahlrädern – die wiederum auf Schienen laufen – die in eine Holzhütte mit Wellblechdach führen, wo das Gerät wettergeschützt untergebracht ist. Der Boden fällt von der Hütte aus leicht ab – der Korb kann daher ohne große Anstrengung in Position gebracht & mittels einer Winde wieder in die Hütte gezogen werden. Ollie schien nicht erpicht darauf zu sein, mir die Hütte zu zeigen – vielleicht hatte er darin eine Frau versteckt! – dachte ich – & an der Holzkohle war es zu heiß, um dort lange auszuharren – es herrschte nämlich schwülwarmes Wetter – viel Sonne & blauer Himmel, aber im Osten brodelten dicke, finstere Wolken. Vielleicht – ging mir durch den Kopf – bekam ich doch noch das Unwetter am Meer, nach dem ich mich so gesehnt hatte – daher eilte ich zum Haus zurück.
    Kam gerade rechtzeitig, um den Aufbruch der Strandgänger mitzuerleben – Ted sah wie ein griechischer Gott aus – gewölbte braune Muskeln & schwarze, gekräuselte Körperbehaarung (waren die griechischen Götter am Körper behaart?) – dazu eine Badehose, die der Vorstellungskraft gerade noch Stoff genug lieferte! Ich hoffte, er hatte so viel Verstand, nicht nackt in die Fluten zu springen. Ist doch ein großer Unterschied, ob man vor einer reifen jungen Frau – das bin ich! – seine Hosen runterlässt oder vor einer Horde Kinder. Heutzutage bekommt man dafür zehn Jahre – ohne das da irgendwelche Fragen gestellt werden.
    Mittlerweile hatten sich alle zerstreut – manche erkundeten die Waldpfade – Ältere saßen in Gartenstühlen auf dem Rasen – die städtischen Beamten achteten darauf, sich nicht zu weit vom Tisch mit den Getränken zu entfernen. Plauderte mit Sandy G. Erkundigte mich nach ihrer Nichte. Wurde dafür komisch angestarrt – dann sagte sie – oh, es geht ihr gut – ohne in irgendeiner Weise besorgt zu klingen.

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