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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Vielleicht war sie froh, die beiden Teens gegen Diana eingetauscht zu haben! Jedem das Seine – wie der RS immer sagt.
    Lief Esther übern Weg – zu meiner Überraschung wurde ich erneut freundlich angelächelt – sie nannte mich Charley & bestand darauf, mir meinen Schampus aufzufüllen.
    – Aber hallo – dachte ich. Wenn die Eiskönigin schmilzt – dann mach dich aber auf eine Überschwemmung gefasst!
    Muss jedoch zugeben – wenn sie ihren Charme spielenlässt, kann man sich kaum vorstellen, wie mürrisch sie normalerweise ist! & natürlich sah sie phantastisch aus in ihrem knappen Top & dem Organdy-Rock. Claras blasser Look ist ihre Sache nicht. Lange goldene Gliedmaßen, ohne jeden Hinweis darauf, das die Bräune irgendwo aufhören könnte!
    Dann fiel sie in ihr wahres Selbst zurück, als Franny seinen Rollstuhl in unsere Richtung steuerte – machte auf dem Absatz kehrt & verschwand irgendwo in den Büschen.
    – Tut mir leid – sagte Franny – wollte Ihr trautes Beisammensein nicht stören – Sie beide scheinen gut miteinander auszukommen –
    – Keine Sorge – sagte ich – beruht wahrscheinlich nur auf einem Irrtum – vielleicht hat ihr jemand erzählt, ich hätte mal mit einem Typen gevögelt, der das Mädchen gevögelt hat, das Prinz Harry gevögelt hat –
    Darauf kicherte er so heftig, das er beinahe aus seinem Rollstuhl fiel.
    Aus dem Augenwinkel heraus spähte ich immer wieder zum göttlichen Gordon – der mich beobachtete, aber jedes Mal den Kopf wegdrehte, wenn ich zu ihm sah! Schließlich beschloss ich, beim nächsten Mal zu ihm zu gehen & ihn zu fragen, ob mein Slip herausschaut – einzig & allein, damit ich ihn erröten sehe, wenn ich
Slip
sage – nur dass er mich daraufhin – natürlich – nicht mehr beobachtete, sondern sich ein wenig abseits hielt – am Rand der Büsche zwischen dem Rasen & dem Saugrill – & anscheinend in eine heftige Auseinandersetzung mit Lady D. verstrickt war, in die ich keinesfalls mit hineingezogen werden wollte.
    Bald wurde klar, das sich das Wetter definitiv ändern würde – Wind kam auf – Wolken schoben sich in das Blau des Himmels – es wurde heißer & noch schwüler. Mary – ihre beiden Jüngsten im Schlepp – machte sich zunehmend Sorgen um Minnie & Paul am Strand. Ich sagte, es würde ihnen schon nichts passieren – Teddy sei ja bei ihnen – aber wenn es sie beruhigen sollte, würde ich mich anerbieten & nachsehen.
    Oben am Strandpfad traf ich erneut auf Esther. Sie wirkte ein wenig aufgelöst & erhitzt – ganz & gar nicht wie eine Eiskönigin – & diesmal war ich mir sicher, das es nichts mit mir zu tun hatte.
    – Charley – sagte sie – haben Sie Teddy gesehen? –
    – Ist er nicht unten am Strand? – fragte ich.
    – Nein – ich war gerade unten –
    – Scheiße! – die Kids sind doch nicht allein beim Schwimmen – oder? –
    – Was? – nein – jemand ist bei ihnen – sagte sie – aber ich hatte den Eindruck, dass sie das wenig kümmerte, selbst wenn die Kinder von einem Killerwal geholt werden würden!
    Sie machte sich auf den Weg in Richtung Rasen, wo nun alle ins Haus strömten – mit Ausnahme von Franny – er saß da in seinem Rollstuhl – ein Glas Schampus in der Hand & lächelte über den allgemeinen Rückzug. Zu meiner Überraschung blieb Ess tatsächlich bei ihm stehen & sprach mit ihm.
    Es musste ihr wirklich viel daran gelegen sein, Teddy zu finden – dachte ich mir – wenn sie sich sogar dazu herabließ, das beinlose Wunder anzusprechen.
    Ich ging den Pfad hinunter. Erst recht mühelos – der Weg fiel sanft ab & schlängelte sich durch Heidekraut & Rhododendronbüsche – dann wurde er steiler & führte zu einem langen, mit einem Geländer gesicherten Felsvorsprung. Ein Abschnitt der Holzbalken war lediglich mit einer Kordel an die Eisenpfosten gebunden – eine handgeschriebene Tafel ermahnte –
Nicht ans Geländer lehnen!
Gut, das Mary davon nichts wusste!, dachte ich mir.
    Wie ich mich von meinem Strandbesuch erinnerte, begann von dieser Stelle aus der eigentliche Abstieg – im Zickzack führte der Pfad steil die Klippe hinab – auf ganzer Länge von einem Handlauf begleitet.
    Ich blieb auf dem Felsvorsprung stehen & sah zum Strand hinunter – im zunehmend fahleren Licht waren Gestalten zu erkennen – Kinder & zwei Erwachsene, die sie zusammenzutreiben schienen. Nach einigen weiteren Schritten aber hörte ich hinter mir ein

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