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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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nennen darf?«
    »Aber nur, wenn Sie es mit aufgeplatzter Lippe aussprechen können.«
    Beide lachten, dann fuhr Novello fort: »Mir fiel unweigerlich auf, dass Sie ziemlich viele Mails an Ihre Schwester geschrieben haben. Ich nehme an, Sie haben ihr Ihre Eindrücke von diesem Ort mitgeteilt, richtig?«
    »Das ist richtig.«
    »Wäre es möglich, diese früheren Nachrichten zu sehen? Mir scheint, Ihnen entgeht nicht viel, vielleicht findet sich ja etwas, was uns helfen könnte. Egal, wie viele Fragen wir stellen, wir werden nie das erfahren, was ein Insider weiß.«
    Charley schüttelte vehement den Kopf.
    »Da stehen private Dinge drin. Die nicht nur mich betreffen, sondern auch meine Schwester.«
    »Ich verstehe«, sagte Novello. »Sie könnten ja die Mails ausdrucken und mit einem Marker die Stellen, die Sie für sich behalten wollen, schwärzen. Ich würde nicht fragen, wenn Sie nicht – nach allem, was ich gesehen habe – ein Talent hätten, die Dinge zu erfassen. Außerdem haben Sie eine nette Art, sich auszudrücken.«
    »Sie meinen, ich bin neugierig und geschwätzig?«, sagte Charley.
    »Genau«, erwiderte Novello. »So wie ich. Nur fehlt mir das Latein, deswegen bin ich Polizistin geworden statt Psychologin.«
    Sie sah, dass sie fast am Ziel war, und war klug genug, nicht weiter zu drängen.
    Zögernd sagte Charley: »Und Sie werden die Einzige sein, die das liest?«
    Novello lächelte beruhigend. »Sie können sich auf mich verlassen. Natürlich muss ich die Stellen, die mir als sachdienlich erscheinen, an meinen Boss weiterleiten. Ich meine, ansonsten hätte es ja keinen Sinn, oder? Wahrscheinlich wird es nicht nötig sein, aber in so ernsten Fällen wie diesem müssen wir jeder Eventualität nachgehen.«
    Sollte die Kirche jemals Frauen als Priesterinnen zulassen, wäre sie die Erste, die sich bei den Jesuiten bewerben würde.
    »Okay«, sagte die Frau schnell entschlossen. »Tom hat in seinem Arbeitszimmer einen Drucker … Ich bin mir sicher, er hat nichts dagegen, wenn ich ihn mal benutze …«
    »Großartig! Ich bringe derweilen schon mal meine Notizen in Ordnung. Mein Sergeant hat es gern, wenn alles geschniegelt und gebügelt ist, sonst schickt er einen ohne Abendessen ins Bett.«
    Was natürlich eine üble Verleumdung von Edgar Wield war. Aber sie hatte ihn in der Turnhalle Gewichte stemmen sehen, bei deren Anblick allein ihr das Wasser in die Augen getreten war; seine Schultern waren also breit genug, um das auszuhalten.

3
    H at Bowlers Lächeln war keineswegs der subtile Versuch, Novello auf eine falsche Fährte zu locken, wie diese geargwöhnt hatte.
    Er war als erster der drei DC in Sandytown Hall eingetroffen. Wield, der aussah, als wäre er bereits seit Stunden hier, war mit der Einrichtung der Einsatzzentrale beschäftigt. Er wies den Neuankömmling in seiner gewohnt knappen und prägnanten Art ein und schickte ihn dann ins Haupthaus, um die Gästeliste zu besorgen, die Miss Brereton, Gesellschafterin und Cousine zweiten Grades des Opfers, ausdruckte.
    »Und behandle sie schonend, Bursche«, sagte der Sergeant. »Sie war als Erste am Tatort. Mr. Pascoe wird mit ihr reden wollen, wenn er eintrifft. Ich habe sie gebeten, einen vollständigen Bericht über das Fest zu erstellen, über die Vorgänge davor und so weiter. Sieh nach, wie sie damit zurechtkommt, und sag ihr, ich bin vor allem an der Reihenfolge interessiert, in der die Gäste eingetroffen sind, die genauen Zeiten.«
    »Was Bestimmtem auf der Spur, Sarge?«, fragte Bowler mit Feuereifer.
    »Dumme Frage. Ich bin seit zwei Minuten hier. Ich will nur, dass das Mädel beschäftigt ist. Wenn sie nichts zu tun hat, wird sie wahrscheinlich zusammenklappen, und dann nützt sie keinem mehr von uns.«
    Kam es ihm nur so vor, fragte sich der junge DC , als er ging, oder fuhren Wield und der DCI eine härtere Schiene, seitdem der Super fort war?
    Zu seiner Erleichterung schien Miss Brereton keineswegs kurz vor dem Zusammenklappen zu stehen. Was er als Anzeichen ihres Schmerzes hielt – dunkle Schatten unter den Augen, zerzauste Haarsträhnen, die ihr über die blassen Wangen fielen –, akzentuierte nur ihre Schönheit. Eingedenk Wields Warnung und aus Sorge, sein Mitgefühl könnte die von ihr errichteten Barrieren zum Einsturz bringen, trug er die Botschaft des Sergeants eher brüsk vor, erhielt die Liste, betrachtete sie, sah, dass eine Reihe von Parkers am Anfang stand, und sagte: »Also nicht in alphabetischer

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