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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Geht es um das, was in der Hall passiert ist? Natürlich, ja. Tut mir leid. Dieses schreckliche Ereignis, ich bin ganz durcheinander. Kommen Sie rein, kommen Sie rein.«
    Novello folgte ihm ins Haus, warf aber noch einen Blick zurück zum Kind, das mittlerweile zu ihrem Uno geschlendert war und ihn mit einer Miene inspizierte, die Novello von den Überwachungskameras in Parkhäusern kannte. Hatte sie den Wagen abgesperrt? Natürlich. Egal, wo sie parkte, dienstlich oder privat, machte sie das automatisch. Das Mädchen würde also enttäuscht sein, es sei denn, sie war entsprechend ausgerüstet, was heutzutage und in ihrem Alter nicht überraschen sollte.
    Sie wurde in ein großzügiges Wohnzimmer geführt, wo eine Frau sich zur Begrüßung erhob.
    »Mary, das ist Detective Constable … Entschuldigung …?«
    »Novello.«
    »Ja. Novello. Das ist meine Frau.«
    Mary Parker war so schlank wie ihr Mann, hatte strähniges blondes Haar und eine besorgte Miene, sah aber sehr viel weniger abgekämpft aus.
    »Möchten Sie Tee?«
    Novello hätte Kaffee vorgezogen, aber da bereits eine Teekanne auf dem Tisch stand, sagte sie »Ja, bitte«. Sie wollte keine weitere Verzögerung. Und spontan entschied sie, dass es nützlich wäre, die beiden gemeinsam zu befragen. Manche Paare hielt man so weit wie möglich voneinander getrennt, die Parkers aber, schätzte sie, würden sich gegenseitig auf die Sprünge helfen.
    Ihre Einschätzung erwies sich als richtig. Schnell hatte sie einen anscheinend ziemlich vollständigen Bericht über deren Aktivitäten während des Festes. Besonderes Augenmerk legte sie darauf, was die anderen Gäste laut ihrer Erinnerung wann und wo getrieben hatten. Aufgrund der großen Zahl an Zeugen würde für Wield einiges an Arbeit anstehen, wenn er die Ereignisse in der Hall rekonstruieren wollte – wobei 99  Prozent davon für die Ermittlungen wahrscheinlich irrelevant sein würden, aber Novello wollte sichergehen, dass ihr Beitrag dazu bis ins kleinste Detail stimmte.
    »Sie haben Lady Denham also zum letzten Mal wann gesehen …?«
    Tom Parker blieb im Ungefähren.
    »Es waren so viele Leute da, mit denen ich reden musste, so vieles, worüber wir reden mussten, tut mir leid, das kann ich nicht mehr sagen …«
    Novello konnte es sich vorstellen. Die Frau wusste mehr zu sagen.
    »Kurz vor vier Uhr. Die meisten Gäste hielten sich auf dem Rasen auf, wo das Essen und die Getränke aufgebaut waren. Ich habe sie weggehen sehen. In Richtung der Grillstelle, wie ich annahm.«
    »Warum?«
    »Es war zu einer Verzögerung gekommen, was ihr ganz und gar nicht gefallen hat. Sie mag – mochte – es nicht, wenn es nicht so lief, wie sie sich das vorstellte.«
    Kein großer Fan vom Opfer, mutmaßte Novello.
    »Können Sie mit Sicherheit sagen, dass sie zur Grillstelle wollte?«
    »Sie ging jedenfalls in die Richtung. Vom Rasen aus konnte man den Grill nicht sehen, er stand hinter dem Haus, Büsche waren auch dazwischen. Außerdem galt ihr nicht mein besonderes Augenmerk.«
    »Nein? Wem galt denn Ihr besonderes Augenmerk, Mrs. Parker?«
    »Dem Wetter«, sagte sie prompt. »Es war zu sehen, dass sich ein Gewitter zusammenbraute.«
    »Verstehe. Und Sie hatten Sorge, es würde Lady Denhams Fest stören?«
    »Nein. Meine beiden Ältesten waren am Strand, an sie musste ich denken.«
    »Und das war definitiv das letzte Mal, dass Sie Lady Denham gesehen haben?«
    »Ja. Das Gewitter setzte etwa eine halbe Stunde später ein. Charlotte sagte, sie würde sich darum kümmern, die Kinder vom Strand zu holen, deshalb bin ich mit meinen Jüngeren ins Haus.«
    »Charlotte – das ist Miss Heywood, die hier wohnt? Ist sie mit Ihnen verwandt?«
    »O nein. Sie ist nur eine Freundin, die einige Tage bei uns bleibt.«
    »Ich würde gern mit ihr reden«, sagte Novello. »Ist sie hier?«
    »Sie ist oben in ihrem Zimmer, um sich auszuruhen«, sagte Mary. »Sie hat die tote Daphne gesehen. Es hat sie ziemlich mitgenommen. Soll ich sie fragen, ob sie sich einem Gespräch mit Ihnen gewachsen fühlt?«
    »Das kann ich doch gleich selbst tun. Und dann auch gleich erklären, was ich von ihr will.«
    Sie erhob sich bereits. Denn, so ihr Gedankengang, es wäre für die mitgenommene Frau ein Leichtes, Mary Parker zu sagen,
tut mir leid, ich fühle mich dem nicht gewachsen, sagen Sie ihr, sie soll verschwinden!
Dagegen war nichts einzuwenden. Also ihr gar nicht die Wahl lassen, es sei denn, man wollte sie auf die Probe stellen – das hatte

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