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Der Tod ist kein Gourmet

Der Tod ist kein Gourmet

Titel: Der Tod ist kein Gourmet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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dir.«
    Er legte sich ihren Arm um den Hals und stützte ihren Rücken mit seinem Arm.
    »Ich will ins Bett«, jammerte sie.
    »Genau da bringe ich dich auch hin«, antwortete er.
    Ein paar Leute hatten das gehört und warfen sich wissende Blicke zu.
    Er machte sich nicht die Mühe, ihnen zu erklären, dass er sie nach Hause in ihr eigenes Bett bringen würde und dass sie sich ihre schmutzigen Gedanken sparen könnten. Es war ihm eigentlich egal, was die dachten. Und außerdem brachte er sie vielleicht wirklich nicht in ihr eigenes Bett. Aber ganz gleich, in welchem Bett sie landen würden, eines war sicher: Sie würde dort nur schlafen, sonst nichts.
    Clint, Honeys Aushilfsspülkraft, hatte heute Abend keinen Dienst als Türsteher. Dafür war Doherty dankbar. Auf dessen abfällige Bemerkungen oder dessen Grinsen konnte er heute Abend verzichten, und Honey brauchte auch keinen Klatsch und Tratsch unter den Mitarbeitern.
    Es war nicht gerade einfach, Honey auf den Beifahrersitz seines Toyota MR2 zu bugsieren. Zunächst einmal war wirklich nicht viel Platz dort, der Sitz war ziemlich tief, und Honeys Kopf rollte immer wieder schlaff auf die Seite. Außerdem schienen ihre Beine eine Art Eigenleben entwickeltzu haben. Sie wollten einfach nicht dahin, wo er sie hinzuschieben versuchte. Ein Knie fiel ständig nach außen. Das andere ruhte auf dem Schaltknüppel. Er wollte sie nicht so dasitzen lassen wie einen halbtoten Frosch, und außerdem wäre das Schalten dann so verteufelt schwierig.
    Er grummelte leise vor sich hin und machte einen weiteren Versuch, sie halbwegs richtig hinzusetzen. »Andere Leute kippen aus den Latschen und werden schlaff wie eine Stoffpuppe. Musst du dich so querlegen? Sogar, wenn du betrunken bist?«
    »Ist schon Mitternacht?«
    »Nicht ganz.«
    »Rieche ich wie ein Grillsteak?«
    Er schnüffelte. »Nicht ganz.«
    Er wusste, was sie meinte. Wenn man nach der Geisterstunde im Zodiac blieb, roch man hinterher zum Anbeißen gut.
    Inzwischen schnarchte Honey leise.
    Doherty lächelte zu ihr hinunter. Er wusste nicht, ob sie am Morgen im Hotel zum Frühstückmachen eingeteilt war. Er wusste jedoch, dass es im Green River einen Dienstplan gab, aber nicht, wer was zu tun hatte und wie viele Gäste das Hotel im Augenblick hatte. Nach einigem Überlegen entschied er, es wäre sinnvoll, einfach mal anzurufen und nachzufragen, wer morgen früh dran war. Hoffentlich würde eine der Angestellten ans Telefon gehen und nicht Honeys Tochter Lindsey. Die Geschichte mit ihm und Honey dauerte nun schon eine ganze Weile. Bisher schien die Beziehung Lindsey nichts auszumachen, doch sie hatten sie auch mehr oder weniger von ihr ferngehalten, obwohl sie wirklich kein Kleinkind mehr war. Aber er wollte ja jetzt im Hotel Bescheid sagen, dass er Honey mit nach Hause genommen und in sein Bett gelegt hatte.
    Es war ein sehr schönes Bett – ein französisches Schlittenbett, beinahe zwei Meter breit und aus massivem Walnussholz gebaut. Er hatte es im September bei einem Wochenendausflug nach Lille auf einem Straßenmarkt gekauft. Gut, dass es die Eisenbahnverbindung durch den Channel Tunnel gab. Er hatte das Bett natürlich nicht im Zug mit zurücknehmen können und noch für den Transport zahlen müssen, aber ein Bett dieser Größe und Eleganz war es ihm wert gewesen. Man hätte locker sechs Personen darin unterbringen können, und es wäre noch nicht zu eng darin gewesen. Nicht, dass er das je gemacht oder in Erwägung gezogen hätte. Es gab da eine klar definierte Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit. Jedenfalls sah Honey ganz allein in dem Bett ziemlich gut aus. Ihr Haar war wie Sonnenstrahlen über das Kopfkissen ausgebreitet – dunkle Sonnenstrahlen, aber doch sehr schön.
    Als er sie zudeckte, schnurrte sie wie ein Kätzchen und kuschelte sich zusammen.
    Doherty seufzte. »Und jetzt mein nächster Trick ...«
    Er schaute das Telefon lange und durchdringend an, ehe er den Hörer abhob und wählte. Wenn er ein bisschen Glück hatte, würde nicht Lindsey antworten. Aber leider hatte er keines. Lindsey meldete sich. Mist!
    »Lindsey!« Er hatte sich vorgenommen, frisch und munter zu wirken, stattdessen klang seine Stimme eher nervös. Warum, um Gottes willen?
    »Hallo Steve. Ich nehme an, meine Mutter ist bei dir?«
    Er kriegte die Antwort kaum heraus. »So ähnlich. Sie weiß es im Augenblick nicht ganz ...« Das klang gut, richtig cool, als hätte er alles fest im Griff.
    »Schläft sie heute bei dir?«
    Schläft

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