Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tod ist kein Gourmet

Der Tod ist kein Gourmet

Titel: Der Tod ist kein Gourmet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
Vom Netzwerk:
nichts. Während er die Schachtel aus der Hosentasche gezogen und es angerissen hatte, hatte sich jemand ungesehen herangeschlichen, mit der Schaufel ausgeholt und schlug sie ihm auf den Hinterkopf. Ned Shaw fiel nach vorn auf den Erdhaufen, den er selbst aus der Klärgrube zusammengeworfen hatte.
    Sein Angreifer beugte sich über ihn. Sein Atem stockte. Der Schweiß rann ihm von der Stirn übers Gesicht und tropfte ihm vom Kinn.

Siebzehn
    Honey wälzte sich im Bett hin und her. Langsam wurde das verschwommene Bild vor ihren Augen klarer, und die Buschtrommeln hörten ein wenig auf zu dröhnen. Da bemerkte sie Dohertys Nachricht.
    Es sah ganz so aus, als hätte er den Zettel von der unteren Hälfte eines Pizza-Lieferscheins abgerissen.
    »Musste weg. Schlaf dich aus. Wir sehen uns später. Wie wäre es mit Mittagessen im Poacher?«
    Sie seufzte, streckte einen Arm aus und betastete die kühle Stelle, wo er gelegen hatte.
    Na gut, die Trommeln dröhnten noch immer dumpf. Sie wären ohnehin keine besonders charmante Gesellschaft gewesen.
    Sie zuckte zusammen, als durch einen Spalt im Vorhang ein heller Lichtstrahl hereinfiel. Sie wandte sich ab und schloss die Augen wieder. Wahrscheinlich war es noch lange nicht Mittag. Ein paar Minuten mehr Schlaf wären nicht verkehrt. Wunderbar! Ein riesiges Bett ganz für sich allein.
    Sie hätte es wissen müssen. Sobald man es sich gemütlich machte, ob man nun in der Badewanne lag oder sich vor dem Fernseher bei einem Lieblingsprogramm bequem hingeflegelt hatte, immer dann klingelte mit Sicherheit das Telefon.
    Dohertys einziges Zugeständnis an irgendwelche Antiquitäten war ein elfenbeinfarbenes Telefon aus den fünfziger Jahren. Mary Jane hatte ihr erzählt, dass man sich auf die Person konzentrieren müsse, mit der man in Verbindungtreten wollte, und zu neunundneunzig Prozent würde sich dieser Wunsch erfüllen.
    Sie wünschte sich, dass Doherty anrief.
    Und es war Doherty. Das war ja toll!
    »Wie geht es meiner schönen Schläferin?«
    »Bin ich das?«
    »Schön oder eine Schläferin?«
    Sie grinste. Doherty war nicht gerade der König der Komplimente.
    »Der Gedanke zählt«, sagte sie zu ihm. »Du hast an mich gedacht, also hast du angerufen.«
    »Ich wollte dir auch sagen, dass ich die drei noch lebenden Briefschreiber besuchen will. Magst du mitkommen?«
    »Ich dachte, das wären alles Frauen?«
    »Ja, schon, aber ich habe nicht behauptet, dass es Nonnen sind. Die kennen vielleicht deinen blonden Läufer.«
    »Gib mir eine halbe Stunde Zeit. Bis du hier bist, kann ich vielleicht schon wieder die Augen öffnen.«
    »Bin schon unterwegs.«
    Sie war im siebten Himmel. Der siebte Himmel, das war Dohertys Dusche, und sie genoss in vollen Zügen das Wasser, das ihr über den Kopf rann. Warm bis kühl, das war die richtige Temperatur, wenn man lauter Bongotrommler im Kopf hatte.
    Es gab jede Menge Platz in dieser Dusche. Der Raum war ganz in Schwarz gefliest und duftete nach würzigem Shampoo und Duschgel. Obwohl Doherty manchmal ein bisschen verhauen aussah, war er doch nie schmuddelig. Rau, aber herzlich war die richtige Beschreibung.
    Das Beste waren jedoch die riesigen flauschigen Handtücher, groß genug, dass man eine Bettdecke draus machen konnte. Am liebsten hätte sie sich in eines eingewickelt undauf ein zweites gelegt. Sie hatte nicht sonderlich gut geschlafen. Aber sie hatte Doherty versprochen, ihn zu den Befragungen der drei Briefschreiberinnen zu begleiten.
    Es war kein großes Problem, ihre Kleider zu finden. Sie lagen ordentlich zusammengefaltet auf einem Stuhl, der nach Dohertys Meinung einem Kleiderbügel und einer Kleiderstange vorzuziehen war, weil er einfach nicht so weit weg war.
    Doherty legte seine Sachen lieber irgendwohin, als sie wegzupacken. Er schien überhaupt eine Abneigung dagegen zu haben, Kleidungsstücke in den Schrank zu hängen. Wenn sie es recht bedachte, war er nicht der einzige Mann, der sich so verhielt.
    Sie hatte kein Make-up dabei, und Doherty war nicht der Typ, der irgendwelche Kosmetikartikel besaß. Sie schaute sich im Badezimmerschrank um und fand eine Cremedose, die schon lange kein Etikett mehr trug. Das Zeug roch nicht schlecht und hatte etwa die Konsistenz einer Feuchtigkeitscreme. Es schien sehr ergiebig zu sein. Ihr Gesicht fühlte sich angenehm weich an. Sie schraubte den Deckel wieder auf und stellte die Cremedose weg.
    Als Doherty eintrudelte, war sie angezogen und bereit.
    Er fuhr mit seinem geliebten Sportwagen vor

Weitere Kostenlose Bücher