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Der Tod kommt in schwarz-lila

Titel: Der Tod kommt in schwarz-lila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefne
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steht bevor. Da erledigt man doch die Einkäufe für den Sonntag.«
    Trevisan saß gedankenverloren auf seinem Stuhl. Sein Blick war leer.
    »Wie gehen wir jetzt vor, Herr Trevisan?«, fragte Schulte-Westerbeck laut.
    »Er ist nicht dort, das wäre zu einfach«, sagte Trevisan.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ich glaube nicht, dass wir ihn dort finden werden. Er ist noch nicht am Ende angelangt. Wenn er das wäre, hätten wir ihn längst schon zu Gesicht bekommen.«
    »Ich bin der Meinung, wir sollten nicht länger mit dem Zugriff warten«, meldete sich Monika zu Wort.
    »Also gut, ich alarmiere das Einsatzkommando«, erwiderte die Polizeichefin.
    *
    Sie fuhren mit zwei neutralen Dienstwagen nach Norden. Schulte – Westerbeck hatte den Polizeichef des Bezirks über die weiteren Schritte informiert. Das Einsatzkommando war auf dem Weg.
    Trevisan saß neben der Chefin im Fond. Die Fahrt dauerte fast eine Stunde. Die meiste Zeit schwiegen sie. Als sie vor dem Polizeikommissariat in Norden stoppten, wurden sie bereits von den Kollegen erwartet. Hagen, der Leiter des Norder Kriminal- und Ermittlungsdienstes, war ein großer, hagerer Mann um die fünfzig. Trevisan kannte ihn von früher.
    »Das hätte ich mir auch nicht träumen lassen, dass sich der meistgesuchte Verbrecher dieser Tage ausgerechnet bei uns verkrochen hat«, sagte er, als er Trevisan begrüßte.
    »Noch wissen wir nicht, ob er sich auch wirklich im Haus aufhält«, entgegnete Trevisan.
    »Hat sich inzwischen etwas getan?«, schaltete sich Schulte-Westerbeck ein. Trevisan stellte die Vorgesetzte vor.
    Hagen reichte ihr die Hand. »Ich habe zwei Zivilfahrzeuge in der Nähe des Hauses postiert. Einer überwacht die Vorderfront, der andere den Hintereingang. Wir haben gleich nach Ihrem Anruf gestern bei den Nachbarn Erkundigungen eingezogen. Sie haben Frau Sörensen schon seit mehreren Tagen nicht mehr gesehen. Aber das ist nicht verwunderlich. Die Sörensen lebt sehr zurückgezogen. Ins Dorf kommt sie nur ab und an zum Einkaufen oder wenn sie in die Kirche geht.«
    »Und ein Mann ist dort nicht aufgefallen?«
    »Das Haus liegt außerhalb des Dorfes in der Abgeschiedenheit. Es war mal ein Landgasthof. Der Deich ist nicht weit entfernt. Das Haus der Nachbarn liegt fast zweihundert Meter entfernt. Nur der Postbote kommt ab und zu dort hinaus.«
    »Haben Sie schon mit ihm gesprochen?«
    Hagen schüttelte den Kopf. »Wir haben ihn erst heute ausfindig gemacht. Er ist schon wieder auf Tour. Aber meine Leute wissen Bescheid. Sie werden ihn abfangen, wenn er auf seinem Weg dort vorbeikommt.«
    Trevisan blickte auf seine Armbanduhr. Es war kurz nach halb zehn. Dunkle Wolken zogen von Westen her. Im Radio war für heute wieder Regen vorausgesagt worden.
    *
    Es war kurz nach zehn, als drei weiße VW-Busse in den Hof des Polizeikommissariats in Norden fuhren. Hagen hatte inzwischen für Frühstück gesorgt und von einer nahen Bäckerei Brötchen besorgen lassen. Nach einer Besprechung mit dem Einsatzleiter der Sondereinheit setzte sich der Tross nach Itzendorf in Bewegung. Auf der Fahrt dachte Trevisan an Bartel. Er hoffte, dass dieser Tag nicht die gleiche Wendung nehmen würde wie der Einsatz in Sillenstede.
    Dicke Regentropfen fielen mittlerweile aus den schwarzen Wolken.
    Hanna Sörensen wohnte an der Beckerplate. Eine kleine Straße, die unterhalb des Deiches verlief und nach Westerwarf führte.
    »Früher war der Gasthof ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen«, erklärte Hagen während der Fahrt. »Der Nationalpark Wattenmeer liegt nicht weit entfernt. Aber dann starb der Inhaber. Seine Ehefrau war nicht in der Lage, das Gasthaus weiterzuführen. Sie war krank. Das Gebäude verfiel zusehends. Als sie starb, tauchte Frau Sörensen hier auf. Sie ist die Schwester der Verstorbenen. Sie hat den Seeblick geerbt. Aber sie hat nie den Versuch unternommen, das Gasthaus wieder zu eröffnen.«
    »Wie gehen wir vor?«, fragte Trevisan.
    »Das Einsatzkommando übernimmt vor Ort«, erklärte Hagen. »Wir halten uns im Hintergrund.«
    Die Chefin, die auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte, drehte sich herum und blickte Trevisan streng an. »Wir werden nicht mehr länger mit dem Zugriff warten, aber vor Ort ist das Sache der Spezialisten«, stellte sie klar.
    Als sie das Dorf durchquert hatten, bogen sie nach links in einen schmalen Weg ein. Ein dunkler Audi stand am Straßenrand.
    »Halten Sie bitte hier!«, forderte Hagen. Monika Sander trat auf die Bremse.
    Hagen stieg

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