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Der Tod kommt in schwarz-lila

Titel: Der Tod kommt in schwarz-lila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefne
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Theorie in einer der vordersten Schubladen seines Gehirnes ein, um sie sofort wieder aufgreifen zu können, wenn er sie benötigte. Sollten Alex und Dietmar erst einmal diesen Straßberg suchen. Ein Gespräch mit dem Kerl schadet nichts, dachte Trevisan und beschloss abzuwarten, zu welchem Ergebnis Doktor Mühlbauer bei der Untersuchung der Leiche von Hansens Gehilfen Mijboer kommen würde. Mühlbauer hatte den Bericht bis zum Ende der Woche versprochen.
    *
    Trevisan blickte auf die Uhr. Langsam wurde es Zeit. Er hatte sich mit Monika und den anderen in Fedderwarden zur Durchsuchung von Hansens Haus verabredet. Doch zuvor musste er noch etwas erledigen. Er griff zum Telefon und wählte die Nummer von Till Schreier. Er hatte schon seit Tagen nichts mehr von ihm gehört. Er wollte wissen, wie es ihm ging. Schreier war seit vier Jahren beim 1. FK. Trevisan schätzte ihn sehr. Till war ein ruhiger und besonnener Mensch und bekannt für seine guten Einfälle. Gerade jetzt, wo er ihn brauchen konnte, fehlte er Trevisan. Es war noch so viel zu tun.
    »Schreier«, meldete sich der Teilnehmer am anderen Ende. Trevisan erkannte Tills gedämpfte Stimme sofort.
    »Hallo, ich bin es, Trevisan. Wie geht es dir?«
    »Es geht so. Was bleibt uns anderes übrig. Mutter ist ganz schön durch den Wind. Es gibt noch so viele Dinge zu regeln. Manchmal weiß ich gar nicht, wo mir der Kopf steht.«
    »Bleib so lange zu Hause, wie du willst. Das mit dem Urlaub geht in Ordnung.«
    »Ich habe in der Zeitung von den Morden gelesen. Ich weiß, ihr braucht jeden Mann. Es tut mir leid, dass ich …«
    »Es geht schon. Du weißt, wenn du Hilfe oder jemanden zum Reden brauchst, dann ruf mich einfach an«, sagte Trevisan, dann beendete er das Gespräch.
    Er dachte an den Tod seines eigenen Vaters. Damals war er über vierhundert Kilometer entfernt gewesen. Vaters Tod war für alle überraschend gekommen. Ein Schlaganfall. Mutter hatte es schwer mitgenommen. Sie war herzkrank. Er hatte gewusst, wie schwer ihr das Weiterleben fallen würde und war froh gewesen, dass seine Schwester zu ihr zog. Ein halbes Jahr später war Mutter tot. Sie hatte Vaters Tod nie verkraftet. Trevisan blickte nachdenklich auf das Telefon. Dann erhob er sich und griff nach seiner Jacke.
    *
    Das kleine Haus lag außerhalb des Dorfes. Es war ein altes und schiefes Haus. Die roten Klinker waren mit einem dunklen Belag überzogen. Efeu und wilder Wein rankten sich um die östliche Fassade. Der Vorgarten wirkte gepflegt. Die Bäume waren vor einiger Zeit geschnitten worden. Das nächste Gebäude war weit entfernt. Hier standen die Häuser nicht so dicht beisammen wie in den Neubaugebieten. Hier gab es noch weite grüne Flächen zwischen den Grundstücken.
    »Im Grund 6« hieß die Adresse. Zwei Dienstwagen parkten vor dem Anwesen. Trevisan hatte sich verspätet. Eine Schiffsglocke hing über der Tür. Trevisan zog an der Kette. Die Glocke schwang hin und her und der Klöppel schlug schallend gegen das Messing.
    Tina Harloff öffnete die Tür.
    »Hallo, Tina«, sagte Trevisan. »Ich wurde aufgehalten. Ihr habt schon angefangen?«
    Tina nickte und ließ ihn ein. Trevisan blickte sich um. Das Haus war liebevoll eingerichtet. Eine kleine Küche, ein langer Flur. Allerlei Schnickschnack auf den Sideboards. Er betrat das Wohnzimmer. Es wirkte düster, was wohl an den dunklen Tapeten und den rustikalen Möbeln lag. Der massive Eichenschrank, die großen Polstersessel und das Kanapee, in dunklem Grün gehalten, drückten auf Trevisans Stimmung. Unzählige Buddelschiffe, dazwischen altmodisches Geschirr mit blauem Blumenmuster, standen in einer Glasvitrine. Das Bild einer alten Frau hing an der Wand neben dem Glasschrank. Daneben ein Ölgemälde. Es zeigte einen Kutter, der sich durch das aufgewühlte Meer kämpfte. Das Schiff war die Helge.
    Trevisan musterte die blumige Tapete. Der helle Fleck war ihm nicht sofort aufgefallen. Er fuhr mit der Handfläche über die kalte Wand und stieß auf einen kleinen Nagel, dessen Kopf noch etwas herausragte. Auch hier hatte ein Bild gehangen, doch es fehlte. Er nahm die Fotografie der Frau vom Haken und schaute auf die Rückseite. Ein zweiter heller Fleck blieb an der Wand zurück.
    »Das ist seine Frau. Sie ist vor vier Jahren gestorben. Das ist das letzte Bild von ihr«, sagte Monika Sander, als sie das Wohnzimmer betrat und Trevisan mit dem Foto sah.
    »Moin, Monika. Ich hab ganz vergessen zu fragen: Wie geht es denn eigentlich deiner

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