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Der Tod kommt in schwarz-lila

Titel: Der Tod kommt in schwarz-lila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefne
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bat.
    »Also, dann werden wir unser Vorgehen abstimmen«, sagte er. »Es sind genügend Verdachtsmomente für eine vorläufige Festnahme und eine Durchsuchung vorhanden. Zumindest rechtfertigen die Fakten eine Gegenüberstellung mit dem Ladenbesitzer aus Aurich. Es steht ja wohl inzwischen fest, dass die gestohlene Harpune die Tatwaffe war«, resümierte Brenner und blickte Trevisan fragend an.
    »Daran besteht kein Zweifel«, erwiderte Trevisan.
    »Also gut, dann schlagen wir zu und nehmen ihn fest«, sagte Beck entschlossen.
    »Vielleicht würde es auch genügen, einfach nur mit ihm zu sprechen«, warf Trevisan ein.
    »Der redet nicht mit Ihnen«, sagte Ganter. »Der Kerl ist gefährlich. Wir nehmen an, dass er eine größere Anzahl Waffen im Besitz hat. Leider konnten wir ihm bislang nichts beweisen. Er ist ein gefährlicher Psychopath. Der redet nicht, der handelt.«
    »Deswegen haben wir Riederberg mit dem Einsatzkommando hinzugezogen«, erklärte Beck. »Er wird den Zugriff übernehmen. Ich will kein unnötiges Risiko eingehen. Wenn es sein muss, dann fahren wir lieber einen großen Einsatz, ehe jemand zu Schaden kommt.« Beck erhob sich und ging hinüber zu einer Tafel. Der Grundriss eines Hauses und das angrenzende Grundstück waren dort aufgezeichnet. »Bartel haust in einem alten Bauernhaus bei Sillenstede. Er ist zu Hause und hat sich bislang noch nicht gezeigt. Wir haben uns einen Plan vom Haus besorgt. Er lebt dort alleine. Weitere Personen sind nicht bekannt. Bartel hat sich dort eingenistet. Das Haus steht weit ab vom Schuss. Er wird uns im Blickfeld haben. Ich möchte sämtliche Risiken vermeiden. Riederberg, Sie sind für den Zugriff verantwortlich. Wichtig ist nur, dass nichts passiert.«
    »Wo hat er bloß all die Informationen her?«, fragte Trevisan seine Kollegin.
    »Da fragst du noch? Ich glaube, Ganter ist schon ganz heiß auf Bartel.« Monika lächelte Trevisan verschwörerisch zu.
    »Komisch, ich werde das Gefühl nicht los, dass wir hier für jemanden die Kastanien aus dem Feuer holen sollen.«
    Monika Sander nickte.
    »Wir treffen uns gegen zehn im Einsatzraum und fahren dann hinüber nach Sillenstede. Die uniformierte Polizei hält sich im Hintergrund und sperrt die Gegend weiträumig ab. Ich selbst werde den Einsatz vor Ort leiten. Martin, du begleitest mich!«, ordnete Kriminaldirektor Beck in lautem Befehlston an.
    *
    Der Wagen störte ihn. Seit gestern stand ständig ein anderer Wagen auf dem Parkplatz gegenüber dem sandigen Zufahrtsweg. Sie hielten Abstand, dennoch hatte er sie bemerkt. Zivile Wagen. So zivil, dass sie genauso gut in großen roten Lettern Polizei auf die Fahrertür hätten schreiben können. Kein Aufkleber, keine Unregelmäßigkeit, keine Delle, ein Auto ohne jeglichen persönlichen Touch und noch dazu zwei Antennen. Doch er wusste auch, dass es für eine Flucht zu spät war. Er konnte nicht mehr weg. Es stand zu viel auf dem Spiel. Er würde nicht noch einmal in diesen kalten und nüchternen Raum zurückkehren. Keine weiteren Gespräche mehr, keine Medikamente. Er hatte genug. Lieber wollte er sterben. Fallen, im Kampf gegen die Heuchler und diese Horde von Ignoranten. Seine Finger umschlossen den kalten Stahl. Sollten sie doch kommen. Er würde sie erwarten.
    *
    »Wenn wir schon wieder daneben liegen, dann zerreißt uns die Presse in der Luft«, sagte Frau Schulte-Westerbeck und zupfte sich einen Faden von ihrem Kostüm.
    »Ich habe eine Nachrichtensperre angeordnet«, erklärte Beck der Polizeichefin.
    Trevisan stand neben Beck und lächelte. Beck warf ihm einen missbilligenden Blick zu.
    »Sie werden wohl etwas mitbekommen, wenn wir mit der gesamten Kavallerie anrücken«, warf Trevisan ein.
    »Herr Trevisan, wo waren Sie am Wochenende?«, fragte die Leiterin der PI.
    Trevisan war überrascht.
    »Ich erwarte von meinen leitenden Mitarbeitern, vor allem, wenn sie in dem spektakulärsten Mordfall der letzten zwanzig Jahre im Wangerland ermitteln, eine ständige Präsenz. Anscheinend teilen Sie diese Auffassung nicht.«
    »Ich habe eine Tochter.«
    »Wir alle haben Familie.«
    »Dann waren Sie also am Samstag hier?«
    Eine Antwort bekam Trevisan nicht. Oberstaatsanwalt Brenner kam näher und Frau Schulte-Westerbeck wandte sich ihm zu.
    Beck nahm Trevisan zur Seite und warf ihm einen bösen Blick zu. »Verdammt, Trevisan, du bist wohl verrückt geworden. Du fällst mir die ganze Zeit in den Rücken. Was ist los mit dir?«
    »Dieser Ganter ist mir einfach eine Spur

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