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Der Tod kommt nach Pemberley: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod kommt nach Pemberley: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod kommt nach Pemberley: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. D. James
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Brownrigg, die Leiche in einem Schwung auf den Bauch zu drehen. »Mehr Licht, wenn ich bitten darf!«, sagte Hardcastle, woraufhin Darcy und Brownrigg jeweils einen der Leuchter vom Schreibtisch nahmen und nunmehr mit einer Kerze in jeder Hand auf die Leiche zugingen. Es wurde so still, als wollte keiner der Anwesenden das Offensichtliche aussprechen. Schließlich sagte Hardcastle: »Hier, Gentlemen, haben Sie die Todesursache.«
    Quer über den unteren Teil des Schädels zog sich ein etwa zehn Zentimeter langer Riss, dessen volles Ausmaß von dem verfilzten, zum Teil in die Wunde geratenen Haar verdeckt wurde. Dr. Belcher ging zu seinem Koffer hinüber und kehrte mit einem kleinen silbernen Messer zurück. Nachdem er die Haare vorsichtig angehoben hatte, wurde eine klaffende Wunde von mehr als einem halben Zentimeter Breite sichtbar. Das darunter befindliche Haar war starr und verfilzt – ob vom Blut oder von irgendwelchen Absonderungen, ließ sich nicht erkennen. Darcy zwang sich dazu, einen genauen Blick darauf zu werfen, doch die Mischung aus Entsetzen und Mitleid, die ihn sofort befiel, erregte ihm Übelkeit. Er hörte einen Laut, ein leises, unwillkürliches Ächzen, und fragte sich, ob es von ihm gekommen war.
    Beide Ärzte standen tief über die Leiche gebeugt. Nachdem sich Dr. Belcher wieder viel Zeit genommen hatte, sagte er: »Er wurde niedergeschlagen. Da die Wundränder nicht eingerissen sind, ist anzunehmen, dass die Waffe zwar schwer war, aber abgerundete Kanten hatte. Es handelt sich um eine typische gravierende Kopfverletzung, bei der Haare, Gewebe und Blutgefäße in den Knochen gedrückt werden. Obwohl der Schädel selbst intakt geblieben ist, dürfte die Hämorrhagie der unter dem Knochen gelegenen Gefäße eine innere Blutung zwischen Schädeldecke und Hirnhaut hervorgerufen haben. Der Schlag wurde mit ungewöhnlicher Kraft ausgeführt, und zwar von einem Angreifer, der größer oder gleich groß wie das Opfer ist. Ich würde sagen, dass es sich bei dem Täter um einen Rechtshänder handelt und dass als Waffe etwas Ähnliches wie die Schlagplatte eines Beils in Frage kommt, also etwas Schweres, aber Stumpfes. Wäre der Hieb mit einer Axtschneide oder einem Schwert erfolgt, hätten wir eine tiefere Wunde, und das Opfer wäre fast enthauptet worden.«
    »Der Mörder hat also zunächst von vorn angegriffen«, rekapitulierte Hardcastle, »und das Opfer kampfunfähig gemacht. Als Denny daraufhin davontaumelte und sich instinktiv das Blut aus den Augen zu wischen versuchte, das ihm die Sicht nahm, griff der Mörder erneut an, diesmal von hinten. Könnte ein großer, scharfkantiger Stein verwendet worden sein?«
    »Kein scharfkantiger«, erwiderte Belcher, »der Wundrand ist nicht schartig. Selbstverständlich kann es sich um einen Stein gehandelt haben, aber er muss schwer und abgerundet gewesen sein – davon liegen selbstverständlich einige im Wald herum. Über den Weg dort kommen doch die Steine und das Holz für die Reparaturarbeiten auf dem Anwesen, nicht wahr? Es könnten ein paar solcher Steine von einem Karren gefallen und später ins Unterholz getreten worden sein, wo sie vielleicht jahrelang halb verborgen lagen. Aber wenn es ein Stein war, dann muss ein ungewöhnlich starker Mann den Schlag ausgeführt haben. Es ist eher wahrscheinlich, dass das Opfer bereits zu Boden gestürzt war und der Stein mit aller Kraft auf ihn geworfen wurde, als er hilflos bäuchlings dalag.«
    »Wie lange kann er mit dieser Verletzung weitergelebt haben?«, wollte Hardcastle wissen.
    »Schwer zu sagen. Der Tod kann innerhalb von Sekunden eingetreten sein. Mit Sicherheit nicht wesentlich später.«
    Er sah Dr. McFee an, der nun das Wort ergriff. »Mir sind Fälle bekannt, in denen ein Sturz auf den Kopf nichts weiter als Kopfschmerzen zur Folge hatte und der Patient seine körperlichen Tätigkeiten wiederaufgenommen hat, als wäre nichts geschehen, um Stunden später plötzlich zu sterben. Davon kann hier allerdings nicht die Rede sein. Die Verletzung ist zu schwerwiegend, als dass er, wenn überhaupt, länger als einige Minuten überlebt hat.«
    Dr. Belcher beugte sich noch tiefer über die Wunde. »Über die Schädigung des Gehirns lässt sich mehr erst nach der Leichenöffnung sagen.«
    Wie Darcy wusste, war Hardcastle ein entschiedener Gegner von Obduktionen, und obwohl Dr. Belcher aus Debatten über das Thema stets erfolgreich hervorging, sagte der Friedensrichter: »Muss das wirklich sein, Belcher?

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