Der Tod kommt wie gerufen
Polizeifunk-Scanner. Als ich einen Anruf bezüglich eines satanistischen Altars hörte, wurde ich hellhörig. Im Augenblick sind die Leute ganz verrückt nach Voodoo und Hexen. Dann wurde die Leiche am Lake Wylie an Land gespült, und ich dachte, die Geschichte könnte interessant werden. «
»Sie sind ein Paparazzo. Sie verkaufen Bilder, die persönliche Tragödien ausbeuten.«
»Meine Bücher bringen nicht viel Geld ein. Hin und wieder verkaufe ich ein Foto. Die Honorare bringen das Brot auf den Tisch.«
»Verstümmelte Kinder verkaufen sich immer gut. Wirklich schade, dass Sie keine Nahaufnahme von Klapec bekommen haben. «
»Also kommen Sie, das können Sie mir wirklich nicht vorwerfen. Diese Geschichte hat alle Zutaten. Satanistische Rituale. Männliche Prostitution. Ein fundamentalistischer Südstaaten-Politiker. Und jetzt ein ermordeter Hexer.«
»Was wollen Sie?« Durch zusammengebissene Zähne.
»Ich bin weder Polizist noch Wissenschaftler. Um meine Arbeit präzise erledigen zu können, muss ich mich an die halten, die tatsächlich mit den Ermittlungen zu tun haben.«
»Nein.«
»Ich weiß, Sie haben mich bei unserer letzten Unterhaltung abgewiesen, aber ich hatte gehofft, ich könnte Sie überreden, Ihre Meinung zu ändern.«
Hatte ich das wirklich getan?
»Was habe ich gesagt?«
»Soll das ein Test sein?« Kichernd.
»Nein.« Eindeutig nicht lachend.
Sie zögerte, vielleicht weil sie verwirrt war, vielleicht weil sie nach dem besten Dreh suchte.
»Als ich Sie um Hilfe bat, sagten Sie Nein und legten auf. Dann
riefen Sie zurück und stauchten mich zusammen, weil ich bei Ihren Tatorten auftauchte. Um ehrlich zu sein, ich hielt das für eine ziemliche Überreaktion. Als ich Sie eine Stunde später noch mal anrief, um zu sehen, ob Sie sich beruhigt hätten, nahmen Sie gar nicht mehr ab.«
»Haben Sie den Chief Medical Examiner in Chapel Hill angerufen? «
»Ja.« Vorsichtig. »Dr. Tyrell war alles andere als kooperativ.«
»Was haben Sie ihm in Bezug auf unser Gespräch gesagt?«
Wieder zögerte sie und überlegte sich genau, was sie sagte.
»Kann sein, dass ich angedeutet habe, Sie würden sich kooperativ zeigen.«
Diese kleine Schlange hatte Tyrell angelogen.
»Woher haben Sie diese Nummer?« Ich drückte das Gerät so fest, dass es leise knackte.
»Takeela Freeman.«
»Sie haben sie auch ausgetrickst.«
Stallings gab es weder zu, noch leugnete sie es.
»Haben Sie Takeela gegenüber angedeutet , ich wollte, dass sie Ihnen hilft?«
»Die Kleine ist nicht gerade die hellste Kerze am Baum.«
Wut ließ meine Stimme hoch und gepresst klingen.
»Rufen Sie mich nie wieder an.«
Als ich mich umdrehte, starrte Ryan mich durch die einen Spalt geöffnete Pendeltür an.
»Ich habe Lärm gehört.«
Das Schnurlose lag auf seinem gewölbten Rücken und wackelte wie eine umgekippte Schildkröte. Unbewusst knallte ich das Ding noch einmal auf den Tisch.
»Du bist streng mit deinen Geräten«, sagte Ryan.
Ich schwieg.
Ryans Mundwinkel bogen sich nach oben. »Aber Balsam für die Augen.«
»Mein Gott, Ryan. Kannst du an nichts anderes denken?«
»Ich gebe mir größte Mühe.« Ryan zog die Schultern hoch und verkroch sich.
Ich saß einen Augenblick nur da und überlegte. Tyrell anrufen? Ihm erklären, dass Stallings gelogen hatte, was unsere Unterhaltung anging?
Nicht jetzt. So geladen ich auch sein mochte, jetzt verdiente Jimmy Klapec meine Aufmerksamkeit. Und sein Vater.
Und Asa Finney.
Zehn Minuten lang beugte ich mich über die A-EM-Aufnahmen.
Und hatte danach noch immer nichts in der Hand.
Frustriert beschloss ich, einen Trick zu probieren, der manchmal funktionierte. Wenn du nicht weiterkommst, fang noch einmal ganz von vorne an.
Ich öffnete meine Tasche und zog die gesamte Akte über Jimmy Klapec heraus.
Zuerst schaute ich mir die Tatortfotos noch einmal an. Die Leiche war genau so, wie ich sie in Erinnerung hatte, das Fleisch gespenstisch bleich, die Schultern zur Erde, der Hintern zum Himmel.
Ich betrachtete die Nahaufnahmen des Anus, des Halsstumpfes, der eingeritzten Zeichen auf Brust und Bauch. Nichts außer Fliegeneiern.
Dann nahm ich mir die Autopsiefotos vor. Y-Schnitt. Organe. Leere Brusthöhle. Merkwürdig gestreifter Bluterguss auf dem Rücken.
Wieder fiel mir das atypische Verwesungsmuster auf, mit mehr aerober Zersetzung als anaerober Fäulnis. Als hätte sich die Leiche von außen nach innen und nicht von innen nach außen zersetzt.
Ich breitete die
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