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Der Tod soll auf euch kommen

Der Tod soll auf euch kommen

Titel: Der Tod soll auf euch kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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wissen.
    »Mein Mann und ich wollten gerade zu Bett gehen. Das war kurz vor Mitternacht.«
    »Und seit wann war dein Mann zu Hause?« fragte Brehon Dathal.
    Gobnat überlegte einen Moment, ehe sie antwortete.
    »Er ist zum Abendessen aus der Burg gekommen. Wenige Stunden nach Einsetzen der Dämmerung. Dann aßen wir und unterhielten uns ein wenig und wollten zu Bett, wie ich schon sagte.«
    Bischof Ségdae nickte verständnisvoll.
    »Genauso wie Capa gesagt hat«, stellte er fest. Dann wandte er sich an den Krieger. »Ich nehme an, daß sowohl in derStadt als auch in der angrenzenden Gegend alle Leute nach dem von Caol beschriebenen Kind befragt wurden?«
    »Das habe ich gleich als erstes angeordnet«, erwiderte Capa.
    »So, das ist dann alles, Gobnat«, erklärte Colgú. »Vielen Dank.« Dann sah er wieder zu Capa. »Bring nun Conchoille rein.«
    Das Alter des Holzfällers war schwer zu schätzen, er schien weder jung noch alt. Unter seiner Lederweste wirkte er sehr muskulös. Und seine nußbraune Haut verriet, daß er vorwiegend unter freiem Himmel lebte. Es flößte ihm offensichtlich keine Furcht ein, vor den bedeutendsten Männern des Königreiches zu stehen.
    »Wir wollen nur festhalten, unter welchen Umständen du Sáraits Leiche gefunden hast«, erläuterte Colgú.
    Conchoille verschränkte die Arme vor seiner breiten Brust und blickte die Männer nachdenklich an.
    »Das habe ich alles bereits mehrmals erzählt.«
    Brehon Dathal zog finster die Augenbrauen zusammen. Er wollte schon etwas sagen, da kam ihm Bischof Ségdae zuvor, der den Holzfäller mit einem breiten Lächeln ansah.
    »Sei so gut und erzähle es uns noch einmal, es soll das letzte Mal sein.«
    Conchoille zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich habe Bäume gefällt an dem Ort, den man die Streitfestung nennt …«
    »Den Ort kennen wir, Conchoille«, unterbrach ihn Brehon Dathal gereizt. »Er liegt ungefähr einen Kilometer südlich von hier.«
    »Ich war gerade mit meiner Arbeit fertig geworden«, fuhr der Holzfäller ungerührt fort. »Als ich meine Sachen zusammengepackthatte, war es dunkel, und ich machte mich auf den Weg in die Stadt.«
    Brehon Dathal neigte sich schnell vor. »Zu dieser Jahreszeit wird es schon am Nachmittag dunkel. Wir wissen, daß du erst kurz vor Mitternacht an Capas und Gobnats Haus geklopft und ihnen die Nachricht überbracht hast. Betrachten wir also die Zeit zwischen deinem Arbeitsende bis zum Auffinden der Leiche. Selbst ein langsamer Wanderer wäre viele Stunden vor dir an Capas Haus angelangt. Das ist doch eklatant anormal.«
    Conchoille blickte den alten Richter erstaunt an. »Solche schwierigen Wörter verstehe ich nicht. Darf ich den Bericht nicht auf meine Art forführen?«
    Brehon Dathal war empört über diese Erwiderung. Wieder einmal mußte Colgú eingreifen.
    »Uns geht es um die Wahrheit«, sagte er. »Brehon Dathal möchte von dir wissen, warum du so lange gebraucht hast, um von deinem Arbeitsplatz und der Fundstelle der Leiche bis zu Capas Behausung zu gelangen?«
    »Gleich zu Beginn des dunklen Waldstücks liegt das Wirtshaus von Ferloga. Ich habe keine Frau mehr. Deshalb kehre ich immer, wenn ich in der Nähe bin, nach der Arbeit zum Abendessen in Ferlogas Wirtsstube ein. Also habe ich dort gegessen und mich ein wenig mit Ferloga unterhalten. Dann bin ich weiter Richtung Stadt gegangen. Das habe ich dir alles schon einmal erzählt«, sagte er in Brehon Dathals Richtung.
    »Sprich weiter«, forderte ihn Colgú auf.
    »Der Weg hinter der Laterne von Ferlogas Wirtshaus ist sehr dunkel, vor allem im Wald.«
    »Hattest du kein Licht bei dir?« fragte Brehon Dathal.
    Der Holzfäller verzog das Gesicht. »Nur ein Narr würde zu dieser Zeit ohne Laterne durch den Wald gehen. Bedenkt, daß es in diesen Wäldern eine Menge Wölfe gibt.«
    »Ich möchte das nur für das Protokoll festhalten«, rechtfertigte sich Brehon Dathal schroff.
    »Ich hatte ein Laterne bei mir, die auch leuchtete«, sagte Conchoille ernst. »Ich hatte fast die Stadt erreicht, da stieß mein Fuß gegen etwas auf dem Weg. Ich hob die Laterne und stellte fest, daß es sich um ein Schultertuch handelte. Das Tuch war zudem von guter Qualität. Also beugte ich mich hinunter und hob es auf. Als erstes bemerkte ich, daß es voller Blut war. Da fiel der Rand meines Lichtscheins auf etwas Weißes auf dem Boden. Es war ein Arm. Ich ging darauf zu und entdeckte die Leiche … Es war Sárait. Sie war

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