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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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eingeschlafen.
    “Okay, ich verstehe den Wink mit dem Zaunpfahl”, neckte er sie, hob sie leicht an, damit er aufstehen konnte. “Ich gehe, dann kannst du dich schlafen legen.”
    “Ich bin wach”, murmelte sie kaum verständlich.
    “Hm. Das sehe ich.” Er hob ihr Kinn mit einem Finger leicht an und gab ihr einen schnellen Kuss, dann ging er zur Tür.
    Gähnend ging sie barfuß hinter ihm her in den Flur.
    Mark nahm seine Wildlederjacke von der Garderobe und zog sie über. “Sehen wir uns morgen?”, fragte er, während er die Arme um Caseys Hüfte legte und seine Finger hinter ihrem Kreuz verschränkte.
    “Morgen? Oh nein, das tut mir leid. Ich verbringe die Sonntage immer mit meiner Familie.”
    Sie konnte es in seinem Blick sehen, dass er erwartete, dass sie ihn fragte, ob er sie begleiten wolle, aber irgendetwas hielt sie davon zurück. Vielleicht lag es daran, dass alles so schnell passiert war oder weil ihre Beziehung noch zu frisch war.
    Auch hatte sie trotz Marks Beteuerungen immer noch Vorbehalte gegen ihre Beziehung. Der gesunde Menschenverstand sagte ihr, dass es für nichts im Leben eine Garantie gab, schon gar nicht, wenn Gefühle mit im Spiel waren. Und sie wollte sich keinem unnötigen Kummer aussetzen.
    Sie fühlte sich von Mark angezogen. Und wenn sie wirklich ehrlich zu sich selbst war, dann hegte sie … nun, dann hegte sie tiefe Gefühle für ihn. Allerdings war sie noch nicht so weit, diese Gefühle Liebe zu nennen. Casey kannte das Gefühl, wenn man jemanden aus ganzem Herzen und ganzer Seele liebte und dann diese Person verlor. Bis sie mehr Vertrauen in Marks Liebe gewonnen hatte, würde sie es nicht noch einmal riskieren, diesen Schmerz spüren zu müssen.
    Zwar hatte ihre Mutter Mark, seinen Bruder und seine Nichte zum Kochen am 4. Juli eingeladen, aber wenn sie ihn schon vorher mit zum gemeinsamen Essen im Haus ihrer Eltern mitbringen würde, hätte sie genauso gut gleich ihre Verlobung bekannt geben können. Casey kannte ihre Familie. Noch bevor sie bei der Nachspeise angelangt wären, hätten ihre Mutter, Francis und Mary Kate die ganze Hochzeit schon bis ins letzte Detail durchgeplant.
    “Aha, verstehe”, sagte Mark, und Casey hatte eine leise Ahnung, dass er es tatsächlich verstand. “Wie wäre es denn, wenn du den nächsten Freitag- und Samstagabend für mich freihältst? Am Freitag hat die Mannschaft ein Spiel, und am Samstagabend findet im Country Club ein Wohltätigkeitsball statt. Die Erlöse kommen einer neuen Entbindungsstation zugute, deshalb muss ich dorthin. Zieh dir etwas Festliches an.”
    Jede Spur von Müdigkeit war sofort verschwunden. Casey war sofort hellwach und kurz davor, in Panik auszubrechen. “Ein Ball? Im Country Club? Oh, Mark, bist du sicher, dass du ausgerechnet mit mir dahin willst? Ich habe die Leute vom Club wegen der Morde befragt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie besonders glücklich sein werden, mich zu sehen.”
    “Damit müssen sie dann eben klarkommen.”
    Sie entspannte sich in seiner Umarmung und atmete den Duft seines Pullovers ein. Sie biss sich auf die Unterlippe. “Ich bin nicht so ein Country-Club-Typ. Ich will dich dort nicht in eine peinliche Situation bringen.”
    “Du und mich in eine peinliche Situation bringen? Süße, du kannst mich gar nicht in eine peinliche Situation bringen, auch wenn du nackt vor der Königin von England auf dem Tresen tanzen würdest. Ich bin stolz auf dich.”
    Beim besten Willen konnte sie sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Sie puffte ihn auf den Arm. “So etwas würde ich
nie
tun.”
    “Dann ist ja alles klar. Ich hole dich um halb sieben ab.”
    Casey seufzte. “Na gut.”
    “Und wenn wir schon mal dabei sind, die Woche zu verplanen, wie sieht es dann Montag- und Donnerstagabend aus? Jennifer hat nächste Woche jeden Tag ein Spiel, bis auf Dienstag, aber ich weiß ja, dass du mittwochs immer bei deiner Familie bist. Kommst du an den anderen Abenden mit?”
    Das hörte sich für Casey schon besser an, außerdem mochte sie Jennifer. “Ja, gern. Ich werde dich aber wohl immer im Park treffen müssen, denn ich kann nie vorher wirklich sagen, wie lange ich arbeiten muss. Außerdem gehe ich am Dienstag und Donnerstag nach der Arbeit immer ins Fitnessstudio.”
    “Klar, wie du meinst.”
    Als er Jennifer erwähnt hatte, erinnerte sich Casey an das Versprechen, das sie dem Mädchen gegeben hatte. Als sie dachte, dass die Freundschaft mit Mark vorbei sei, wollte sie ihm eigentlich

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