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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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einen Brief schreiben, aber da er nun mal hier war, konnte sie es gleich hinter sich bringen.
    “Es gibt da noch etwas, das ich dir sagen wollte. Du solltest es wissen, finde ich. Es betrifft Jennifer.”
    “Jennifer?” Sofort verschwand das Lächeln von seinem Gesicht und er ließ Casey los. “Was ist mit ihr? Hat sie dir etwas erzählt, von dem Matt und ich nichts wissen?”
    “Ja, so ungefähr.”
    “Was hat sie gemacht? Oh Gott, erzähl mir jetzt bitte nicht, dass ein Typ sie belästigt hat, dann bringe ich ihn um …”
    “Nein! Darum geht es gar nicht. Um Himmels willen, reg dich wieder ab, und hör mir doch erst einmal zu, bitte!”
    Ruhig und so sachlich wie möglich erklärte Casey ihm, dass seine Nichte mittlerweile ihre Periode bekommen habe, und dass es ihr peinlich sei, ihm oder ihrem Vater davon zu erzählen. Als Casey fertig war, starrte Mark sie fassungslos an.
    “Jennifer?
Unsere
kleine Jennifer? Aber sie ist doch noch ein Kind.”
    “Nun komm schon, sie ist dreizehn.”
    “Knapp, sie hatte letzten Monat erst ihren Geburtstag.”
    “Ja. Aber das ist mit dreizehn völlig normal. Bei einigen Mädchen dauert es länger, bei anderen setzt die Regel früher ein. Das solltest
du
ja wohl wissen.”
    Mark fuhr sich mit der Hand durch seine Haare und lief im Flur auf und ab. “Das verstehe ich nicht. Warum hat sie mir nichts davon gesagt? Ich bin schließlich Arzt, verdammt noch mal.”
    “Das habe ich sie auch gefragt. Offensichtlich sieht Jennifer dich zuallererst als Onkel und nicht als Arzt. Und du bist ein Mann, und sie ist dreizehn. Das ist eine extrem schwierige Zeit für ein Mädchen. Jennifer ist augenscheinlich sehr schüchtern, was das angeht. Auch wenn ich meinen Vater sehr mochte, habe ich ihm in diesem Alter auch nicht alles erzählt, was ich auf dem Herzen hatte.”
    “Ich kann es nicht glauben”, sagte Mark traurig. “Unsere kleine Jennifer wird erwachsen. Matt wird irgendwann sein Baby verlieren.”
    Casey verdrehte die Augen. “Männer und ihre Töchter. Kein Wunder, dass Jennifer es nicht dir, sondern mir erzählt hat.”
    “Au, verdammt. Nun
muss
ich es Matt sagen. Er wird am Boden zerstört sein.”
    Casey strich ihm über den Arm. “Ihr Ärmsten! Aber keine Sorge, das steht ihr schon noch durch.”
    “Und wie, meinst du, soll ich ihm das erzählen? Soll ich Jennifer beiläufig erzählen, dass wir es schon wissen? Sollen wir so tun, als wüssten wir von nichts? Was schlägst du vor?”
    “Ich glaube, es ist am besten, wenn ich ihr sage, dass ich es dir erzählt habe. Dann kann sie sich entscheiden, ob sie mit dir oder ihrem Vater darüber reden möchte. Jedenfalls glaube ich, dass es schön wäre, wenn sie eine Frau als Ansprechpartnerin hätte. Wie wäre es, wenn meine Mutter, Francis und ich am 4. Juli mit ihr sprächen?”
    “Oh Liebste, das wäre toll.” Er legte wieder seine Arme um ihre Taille und lächelte sie an. “Du bist gut für sie. Und für mich.”

16. KAPITEL
    “S ieh dir den Knöchel am Fuß des Opfers durch die Lupe an.”
    Dennis nahm das Tatortfoto von Caseys Schreibtisch und betrachtete es aufmerksam. “Sie ist tätowiert. Na und?”
    “Ist das nicht das Bandenemblem dieser Motorradgang namens ‘Die Barbaren’? Die immer an der Eckkneipe am Grand Junction Highway herumhängen?”
    “Stimmt, ich kenne die Kneipe, die du meinst. Skinny’s.” Dennis sah das Foto noch einmal genauer an. “Ich glaube, du hast recht. Das ist das Logo. Sie muss also irgendwann einmal Mitglied der Gang gewesen sein.”
    Casey überlegte, dabei tippte sie sich mit dem Zeigefinger an die Unterlippe. Sie stand auf und zog sich ihren Blazer über. “Ich treffe mich jetzt mit den anderen vom Team, um zu hören, wie weit sie mit den Hinweisen gekommen sind, und dann fahren wir zwei los und überprüfen das Skinny’s. Vielleicht kennt jemand dort Selma Hettinger.”
    Dennis murrte und stützte den Kopf in die Hände. “Du willst doch nicht etwa in diese Kaschemme und ein paar arbeitslose Motorradfahrer interviewen?”
    “Fällt dir etwas Besseres ein? Sheriff Crawford war am Montag hier und hat einen Anfall bekommen. Er hat damit gedroht, uns allen zu kündigen und dann an die Presse zu gehen. Dienstag waren zwei Commissioners beim Chef, und gestern hat uns der Bürgermeister einen Besuch abgestattet. Er wird gerade von allen Seiten attackiert. Außerdem brauchen die Medien Informationen, sie schreien geradezu danach. Wenn wir nicht bald eine vernünftige Spur

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