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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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haben, dann werden uns sowohl unsere Vorgesetzten als auch die Politiker das Fell über die Ohren ziehen.”
    “Ich weiß, ich weiß.” Dennis fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. “Ich möchte bloß nicht, dass du auch nur in die Nähe dieser Motorradjungs kommst. Sie suchen immer nach Streit. Wenn du in diese Kneipe gehst, ist das so, als würde man ein Streichholz in eine Munitionsfabrik werfen.”
    “He, willst du denn damit sagen, dass ich Ärger heraufbeschwöre?”
    “Nein, Tiger.” Er hievte sich aus seinem Schreibtischstuhl, ging zu Casey hinüber und schob sie zur Tür des Konferenzzimmers. “Du bringst ihn zu Ende.”
    Eine Stunde später parkte Casey den Streifenwagen auf einer verlassenen ungeteerten Straße im Süden der Stadt. Der Wagen, der gegenüber geparkt war, war ein riesiger heruntergekommener Wohnwagen.
    Die Plastikverzierungen an der Seite des Wohnwagens waren an einigen Stellen abgebrochen, die meisten Fenster waren zersplittert und nur mit Isolierband zusammengeklebt. Die Räder, die schon keine Reifen mehr hatten, waren mit Rost überzogen.
    Unter dem Wohnwagen wuchs hohes Gras, genauso wie unter dem Pick-up, der, statt auf Rädern zu stehen, auf Holzstapeln aufgebockt war. Verwitterte Holzstufen führten zur Veranda, über die man zur Eingangstür gelangte, die bedrohlich schief in den Angeln hing.
    Das, was man ehemals für einen Garten halten konnte, war mit Müll übersät. Überall lagen Autoteile, Holzleisten, eine Rolle Drahtzaun, verschiedene Plastikeimer, leere Flaschen und Getränkedosen herum.
    Auf dem Lehmweg, der zu dem Wohnwagen führte, stand ein Mann über sein Motorrad gebeugt und schraubte am Motor herum. Er war über zwei Meter groß und wog sicherlich über einhundertfünfzig Kilo. Seine strähnigen Haare waren mit einem Haushaltsgummi zusammengebunden, mit zwei weiteren Gummis hatte er seinen Bart gebändigt, der ihm bis über die Brust hing, wahrscheinlich, um zu verhindern, dass sich der Bart in der Maschine verfing.
    Er trug nur eine Lederweste und dazu eine alte schmutzige Jeans, die so tief über seine Hüfte gerutscht war, dass man fast mehr von ihm sehen konnte, als schicklich war. Vorne hing ein riesiger Bierbauch über den Gürtel, der zahlreiche Tätowierungen und dunkles Haar aufwies, genauso wie seine riesigen Arme.
    Ein weiterer Mann, der groß und mager war und ebenfalls sehr heruntergekommen aussah, lehnte gegen den Wohnwagen und trank Bier aus einer Flasche, während er den anderen bei seiner Reparatur beobachtete.
    “Nettes Plätzchen”, murmelte Dennis.
    “Hm. Einer der Männer ist der Richtige.”
    “Wollen wir wetten, dass es der Große ist?”
    Glücklicherweise waren keine Gäste in Skinny’s Taverne gewesen, als Casey und Dennis dort ankamen. Zuerst war der Barmann kein gutes Beispiel für eine serviceorientierte Tresenkraft gewesen, aber als Casey ihm gedroht hatte, sie würde ihm die Gesundheitsbehörde und die Behörde für öffentlichen Alkoholausschank auf den Hals hetzen, kooperierte er plötzlich.
    Widerwillig erzählte er ihnen, dass Selma Hettinger die “alte Lady” des Anführers der Barbaren gewesen sei, eines Mannes namens Attila. Das Paar sei in der Nacht des Mordes zusammen in der Bar gewesen und habe gestritten. Nachdem ihm Casey noch ein wenig zugeredet hatte, gab er schließlich die Adresse des Wohnwagens von Attila preis.
    “Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen”, sagte Casey, als sie die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ. “Mal sehen, was uns Billy Bob Bösewicht zu sagen hat.”
    Als er sie entdeckte, löste sich der dünnere Mann von dem Wohnwagen, ging zu seinem Freund und deutete auf die beiden Polizisten. Der Dicke richtete sich auf, sah sich mit zusammengekniffenen Augen um und wischte sich die Hände an einem Lappen ab.
    “Sind Sie Attila?”, fragte Casey, als sie näher kamen.
    “Wer will das wissen?”
    Casey und Dennis zogen ihre Dienstmarken hervor und zeigten sie ihm. “Polizei Mears. Ich bin Detective O’Toole, das ist mein Kollege, Detective Shannon. Wir möchten Attila gern einige Fragen stellen.”
    Der Mann schnaufte. “Verschwinden Sie! Ich rede nicht mit Bullen.” Er drehte sich wieder zu seinem Motorrad um und fuhr fort, an dem Motor herumzuschrauben, als seien sie nicht vorhanden.
    Der dünne Mann kicherte und kehrte zu seinem Standort am Wohnwagen zurück.
    “Wir untersuchen eine Mordserie. Ihr Name wurde uns in Zusammenhang mit einem der Opfer

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