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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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genannt. Entweder reden Sie hier mit uns, oder wir nehmen Sie gleich mit aufs Revier. Sie können es sich aussuchen.”
    Der dicke Mann drehte sich wieder zu den beiden um. In seiner Hand hielt er eine Zange. Sein Gesichtsausdruck, sofern man das trotz des Bartes beurteilen konnte, war amüsiert.
    “Ach ja? Und wie wollen Sie das anstellen?”
    Casey seufzte. “Wenn es sein muss, mit Gewalt.”
    Der Mann sah Dennis an, dann sie.
    “Sie wollen wohl Ihren Freund hier auf mich hetzen, was?” Er schüttelte den Kopf. “Ich glaube nicht, dass er mich erledigt. Er ist zwar stark, aber ich kämpfe nicht nach den Regeln.”
    “Das mache ich auch nicht, wenn’s sein muss”, gab Casey zurück.
    “Sie? Was? Sie sind doch nur ein zierliches kleines Mädchen. Wie Ihr Kollege auch. Verschwinden Sie! Sie verpesten meinen Garten mit Bullengestank.”
    Dennis stöhnte und schüttelte den Kopf. “Oh Mann, ich wünschte, Sie hätten das gerade eben nicht gesagt.” Gleichzeitig griff er in die Innenseite seiner Jacke und zog die Pistole.
    “Lassen Sie die Zange fallen, Attila, und kommen Sie mit”, forderte Casey ihn auf und ging einen Schritt auf ihn zu.
    “Klar, Schlampe.” Er warf die Zange nach ihr. Als sie dem Werkzeug auswich, zog er ein großes Messer aus seinem Gürtel und duckte sich. “Ihr nehmt mich nirgendwohin mit. Ich schlitz dich auf wie einen Truthahn zum Erntedankfest, du Schlampe”, grunzte er und fuchtelte mit dem Messer herum.
    “Lassen Sie das Messer fallen, sofort!”, befahl Dennis, während er einen Schritt zur Seite ging und die Waffe mit beiden Händen auf Attila richtete.
    Ohne ihn wahrzunehmen, machte Attila einen Satz auf Casey zu. Instinktiv schlug sie ihm das Messer mit einem gezielten blitzschnellen Tritt aus der Hand, um ihm sofort darauf in den Schritt zu treten.
    “Au!”, schrie der Mann auf und hielt sich seine Genitalien mit beiden Händen.
    Der magere Mann kam einen Schritt auf Casey zu, und sofort reagierte Dennis, indem er schrie: “Stehenbleiben! Bleiben Sie, wo Sie sind!”
    Währenddessen griff sich Casey den Bart des anderen Kerls und verpasste ihm einen Schlag mit ihrem Knie gegen seinen Unterkiefer, sodass seine Zähne mit einem Klack aufeinanderschlugen. Attila verdrehte die Augen und sank zu Boden wie ein betäubtes Rind.
    Casey legte ihm Handschellen an und klärte ihn über seine Rechte auf. Als sie mit ihm fertig war, sah sie zu seinem Freund hinüber. “He, Sie! Steigen Sie ein.”
    “Ich?
Wieso, was habe ich denn gemacht? Ich hab doch nur hier gestanden!”
    “Es geht nicht darum, was Sie hier gemacht haben, sondern darum, wem Sie Gesellschaft geleistet haben. Und wenn Sie nicht auch so eine Behandlung wie Ihr Kollege hier abbekommen möchten, sollten Sie jetzt einsteigen.”
    “Ich fahre”, sagte Dennis.
    “Warum? Die kleine Showeinlage hat mich nicht müde gemacht. Ich kann fahren.”
    “Nicht mit dieser Wunde am Bein.”
    Casey sah hinunter. Ihr Hosenbein war aufgeschlitzt, und aus einem Schnitt auf ihrem Schienbein troff Blut auf ihren Schuh hinunter.
    “Oh, verdammt. Die Hose war nagelneu. Jetzt sieh dir das an! Die kann ich wohl wegwerfen. Die Schuhe auch.”
    “Vergiss deine Hose. Der Schnitt ist tiefer, als ich dachte. Hier, halt das.” Er gab ihr ein Stofftaschentuch, das sie gegen ihr Schienbein presste. “Ich rufe eine Streife, damit sie die beiden hier mitnehmen, und dann fahre ich dich ins Krankenhaus. Das muss genäht werden.”
    “Und ich brauche eine Tetanusimpfung”, fügte Casey hinzu, während sie die Nase rümpfte. “Ich möchte gar nicht wissen, welche Bakterien auf dieser Klinge waren.”
    Als Casey das Krankenhaus verlassen konnte, war es fast sieben Uhr. Dennis bestand darauf, sie nach Hause zu fahren.
    “Du solltest jetzt nicht selbst fahren. Der Arzt hat gesagt, du sollst das Bein hochlegen. Lass mich dich heimfahren. Ich hole dich morgen vor dem Dienst ab, und dann befragen wir die beiden Verdächtigen.”
    “Mir geht es gut. Außerdem brauche ich meinen Wagen am Wochenende.” Absichtlich verschwieg Casey Dennis, dass sie mit Mark zu einem Spiel von Jennifer verabredet war.
    In einem ihrer fast allabendlichen Telefonate hatte Mary Kate aus Casey herausbekommen, dass Mark mit ihr morgens joggen gewesen war. Wahrscheinlich war jetzt schon die ganze Familie darüber informiert. Allerdings hatte Casey weder ihrem Partner noch ihrer Cousine gesagt, dass sie den Doc nun regelmäßig traf, und so sollte es auch noch eine Weile

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