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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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hatte zu viel Selbstdisziplin, um ihre Trainingsstunde zu schwänzen. Das Essen mit der Familie war Gott sei Dank verschoben worden, um Mary Kates Entlassung aus dem Krankenhaus einen Tag später zu feiern. Mit einem Seufzer bog Casey auf die Bundesstraße, die nach Süden führte. An diesem Abend war sie der letzte Gast, der in ihrem Elternhaus ankam.
    Mary Kate hatte es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht, hielt Hof und wurde von Caseys Mutter und Schwiegermutter nach allen Regeln der Kunst verwöhnt. Als sie jedoch ihre Cousine erblickte, wollte sie umgehend vom Nachmittag mit Dr. Adams wissen.
    “Es war keine große Sache, du brauchst dir gar keine Hoffnungen zu machen. Er interessiert sich nicht für mich”, murmelte Casey.
    Mary Kate verzog wieder ihren Mund. “Ach ja? Ich habe aber gesehen, wie er dich angeschaut hat. Er konnte seine Augen nicht von dir lassen!”
    “Du siehst Dinge, die nicht da sind. Mal wieder. Aber ich liebe dich trotzdem.” Casey beugte sich über das Sofa und küsste ihre Cousine auf die Wange, dann drehte sie sich zu ihrer Mutter um. “Was gibt es zum Abendbrot?”
    “Casey Collins O’Toole, dreh dich sofort wieder zu mir um, und sprich mit mir!”, verlangte Mary Kate.
    Casey verdrehte die Augen. “Was denn? Mehr habe ich nicht zu erzählen. Es ist nichts passiert. Wir haben in der Krankenhauskantine zu Abend gegessen und uns über nichts Bestimmtes unterhalten. Es war überhaupt nicht romantisch.”
    Mary Kate seufzte. “Was soll ich nur mit dir machen? Da hast du eine perfekte Chance, und du versaust sie. Aber sag mir wenigstens, ob du dich bereit erklärt hast, den Vortrag vor der Softballmannschaft seiner Nichte zu halten?”
    “Ja, das mache ich. Ich gehe entweder morgen oder Samstagabend zum Spiel des Teams, und dann erzähle ich den Mädels ein bisschen was. Das hängt davon ab, wie es bei der Arbeit läuft. Bist du jetzt zufrieden?”
    “Nein. Aber das ist schon mal ein Anfang.”
    “Gut. Können wir dann jetzt essen?”
    Während des Essens löcherten die drei jüngeren Brüder Casey wegen der Mordfälle, aber sie schüttelte nur den Kopf und aß weiter. Ein wenig später ermahnten Will und ihr Vater die Jungs, sie sollten sie in Ruhe lassen. Casey war so in Gedanken, dass sie es kaum bemerkte.
    Nach dem Essen half sie, den Tisch abzuräumen, aber sie konnte sich nicht richtig auf das Gespräch der Frauen in der Küche konzentrieren. Als sie mit dem Abwasch und Aufräumen fertig waren, entschuldigte sie sich. Sie wollte nach Hause.
    “Sekunde mal!”, ermahnte sie Mary Kate. “Bevor du gehst, will ich wissen, was du zu eurer Verabredung anziehst?”
    “Was soll das heißen, was ich anziehe? Ich trage das, was ich schon den ganzen Tag angehabt habe! Wenn sich herausstellt, dass ich morgen Abend nicht zum Spiel gehen kann, dann trage ich doch nicht den ganzen Tag lang meine Ausgehklamotten! Nach der Arbeit gehe ich zum Training, dann dusche ich, und dann gehe ich zum Softballspiel.”
    “Um Himmels willen! Du kannst doch nicht in diesen Klamotten da hingehen!” Ihre Cousine sah sich Hilfe suchend nach den beiden anderen Frauen um. “Könnt ihr nicht auch mal etwas dazu sagen?”
    “Casey, Süße, Mary Kate hat recht. Deine Hose und der Blazer sind zum Arbeiten perfekt, aber die sehen nicht wirklich gut aus, wenn du abends ausgehen willst”, stimmte ihre Mutter Mary Kate zu.
    “Ich gehe mit ihm nicht aus!”
    “Du bist so naiv”, erklärte Mary Kate mit einer wegwerfenden Handbewegung. “Natürlich ist es ein Date. Der Mann will dich näher kennenlernen. Vielleicht ist er verliebt? Du hast es nur noch nicht gemerkt.”
    “Worum geht es?” Plötzlich stand Will in der Küchentür und sah von der einen zur anderen. “Stretch ist mit einem Mann verabredet?”
    Zuvor waren die anderen Brüder in eine erhitzte Debatte darüber involviert gewesen, welche professionelle Baseballmannschaft in diesem Jahr die World-Series-Meisterschaft gewinnen würde, aber jetzt waren sie mucksmäuschenstill.
    “Hey, Casey, so ist’s recht!”, fügte Brian aus dem Wohnzimmer hinzu.
    “Um wen geht es?”, fragte Aiden. “Kennen wir ihn?”
    Nur um auch etwas zur Konversation beizutragen, sagte Ian: “Ja. In welchem Bezirk arbeitet er?”
    “Er ist kein Polizist, er ist Arzt”, informierte Mary Kate die Brüder. “Er sieht sehr gut aus, ist sehr charmant und sehr erfolgreich.”
    Alle Brüder schauten erschüttert drein, sogar der stille, vernünftige Will. Genauso gut

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