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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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ist. Oder Hautpartikel – oder ein Haar. Alles, nur damit wir eine DNS-Analyse durchführen lassen können.”
    “Tut mir leid. Entweder haben wir kein Glück, oder Ihr Täter war besonders vorsichtig. Da wir Spuren von Latexpuder gefunden haben, müssen wir davon ausgehen, dass er bei jedem Opfer ein Kondom benutzt hat. Unter den Fingernägeln konnten wir keine Spuren von Haut oder Ähnlichem finden. Aber auf der Haut und auf den Kleidungsstücken haben wir sehr deutlich Spuren gefunden – bei jedem der Opfer.”
    Die Gerichtsmedizinerin führte sie zu einem Arbeitsplatz und schob einen Objekthalter unter ein Mikroskop und schaltete es ein. “Sehen Sie sich das bitte an”, forderte sie Casey auf und ging einen Schritt zur Seite.
    Casey linste durch den optischen Aufsatz. “Ich sehe knallgrüne Fasern. Ist es das?”
    “Erkennen Sie die Form?”
    “Sie sind dreieckig.”
    “Genau. Das ist eine sehr ungewöhnliche Form für Stofffasern. Kombiniert mit der neongrünen Farbe schränkt das den Ursprungsort relativ weit ein. Es handelt sich um eine synthetische Faser, außerdem sind die Stücke lang und in sich verwunden. Ich nehme an, es handelt sich um Teppichfasern, wahrscheinlich ein Bodenbelag, der für Fahrzeuge hergestellt wird. Es wird nicht viele Hersteller geben, die solch ein Grün für einen Teppichboden benutzen.”
    “Also sind wir auf der Suche nach einem hellen Lieferwagen mit einem neongrünen Teppich.”
    “Es sieht so aus.”
    Casey richtete sich auf und ließ Dennis durch das Mikroskop schauen.
    “Es befand sich eine ungewöhnlich große Anzahl dieser Fasern an jedem Opfer, sowohl an der Kleidung als auch auf der Haut”, fuhr die Pathologin fort. “Ich nehme an, dass die Fasern auf die Kleidung gerieten, als der Täter die Opfer im Kofferraum oder auf der Ladefläche seines Wagens transportierte.”
    “Sie könnten recht haben”, stimmte Casey zu, während sie versuchte, die Vorstellung von gefesselten und geknebelten Frauen in einem Kofferraum, der mit grünem Teppichboden ausgelegt war, zu verdrängen. “Gibt es sonst noch etwas?”
    “Nein. Was die Wissenschaft angeht, war’s das, jedenfalls bezüglich der Beweise. Wie Sie gesagt haben, habe ich alle möglichen Tests an den Opfern durchgeführt. Hier haben Sie die Ergebnisse. Sie stehen alle da drin. Wenn Sie mich nach meiner persönlichen Meinung fragen, sage ich Ihnen Folgendes: Ich habe festgestellt, dass der Täter bei jedem Opfer gewalttätiger geworden ist. Ich würde annehmen, dass er Spaß an seinen Taten hat. Er genießt es, zu töten.” Normalerweise war Mrs. Beaudreaux nicht emotional, aber dieses Mal legte sie Casey die Hand auf ihren Arm. Sie senkte die Stimme, als sie sagte: “Kriegen Sie diesen Burschen, Detective O’Toole. Sie müssen ihn fassen. Er ist böse.”
    “Ja, ich weiß, Doc. Glauben Sie mir, ich versuche mein Bestes.”
    Kurz nachdem sie wieder zurück waren, fuhr Dennis los, um Mary Kate aus dem Krankenhaus abzuholen. Dr. Thomas hatte ihrer Entlassung zugestimmt.
    Casey besprach die neuen Erkenntnisse mit dem Lieutenant. Sie beschlossen, sie nicht weiterzugeben. Sollte die Information über den grünen Teppich an die Öffentlichkeit gelangen, hätte der Killer die Chance gehabt, ihn mit einem weniger auffälligen zu ersetzen.
    Als sie das Gebäude verließ, war sie frustriert und deprimiert. Der Fall wollte nicht vorangehen, und das ständige Gefühl, dass sie etwas Wichtiges übersehen hatte, erfüllte sie mit Unruhe. Es war etwas, das ahnte sie, woran sie bisher nicht gedacht hatte. Es half im Moment nicht, darüber nachzugrübeln, denn als sie das Erdgeschoss erreicht hatte, wartete schon eine Horde Journalisten am Fuß der Treppe auf sie. Die Reporter riefen ihr Fragen entgegen und hielten ihr Mikrofone unter die Nase, auch Fotografen waren dabei und warteten auf einen guten Schuss.
    Sie antwortete mit “Kein Kommentar”, senkte den Kopf und kämpfte sich durch die Gruppe. Dem Beamten, der hinter dem Eingangstresen stand, sandte sie einen flehenden Blick zu. Er nickte kaum merklich und sorgte dafür, dass rein zufällig ein Grüppchen uniformierter Beamten die Eingangstür blockierte, sodass Casey hinausgehen konnte, ohne von den Presseleuten verfolgt zu werden. Sie saß schon in ihrem Wagen und fuhr vom Parkplatz, als die Reporter das Gebäude im Laufschritt verließen.
    Am liebsten wäre Casey direkt nach Hause gefahren, hätte sich mit einem Tee auf das Sofa gelegt und nachgedacht. Aber sie

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