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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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Arm. “Ich wünschte, das Leben wäre besser zu euch beiden gewesen.”
    Keith sah auf ihre Hand hinunter. Er legte seine darauf und drückte sie, während er sie treuherzig ansah. “Danke. Du bist süß. Sag mal, warum kommst du nicht nachher mit ins Muldoon’s auf ein Feierabendbier?”
    “Hört sich gut an, aber ich kann nicht. Ich habe mich für eine Kampfsportstunde eingetragen, und hinterher fahre ich zu meinen Eltern. Es sei denn, Mary Kate ist noch im Krankenhaus, dann fahre ich dorthin. Du weißt doch, wie das in meiner Familie ist …”
    “Ja. Verstehe.”
    “Entschuldigen Sie, Detective O’Toole. Sie wollten mich sprechen?”
    Casey zog ihre Hand von Keiths Arm und drehte sich um. Hinter ihr stand Marks Krankenschwester im Türrahmen. Sie sah Casey distanziert und feindselig an.
    “Mrs. Harvey. Ja, danke sehr, dass Sie hergekommen sind.”
    “Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, warum Sie mit mir sprechen wollen”, sagte die grauhaarige Frau kühl. “Sie glauben doch nicht etwa, dass ich eine Flinte zur Hand nehme und dann diese armen Frauen erschieße, oder?”
    “Nein, Mrs. Harvey, das glaube ich nicht.” Casey bemühte sich um Geduld. Sie hoffte, Dennis würde möglichst schnell im Büro auftauchen. Mit seiner sympathischen Art hätte er es mühelos geschafft, mit dieser widerspenstigen Alten umzugehen. Innerhalb von Minuten hätte er Mrs. Harvey dazu gebracht, ihm aus der Hand zu fressen. Aber offensichtlich musste sie dieses Gespräch wohl oder übel allein führen.
    Casey zwang sich zu einem Lächeln. “Aber vielleicht können Sie uns einen wichtigen Hinweis geben, ohne es zu wissen. Warum setzen wir uns nicht in den Pausenraum? Dort können wir ungestört reden.”
    Doch es kam nichts Wissenswertes heraus. Martha Harvey beantwortete alle Fragen zögernd und umständlich. Casey musste ihr die noch so winzigste Information aus der Nase ziehen.
    Am Ende des Gespräches stand Casey auf und schüttelte der Krankenschwester die Hand. “Danke für Ihre Hilfe, Mrs. Harvey. Ich bin sicher, dass der Doktor schon mit Ihnen gesprochen hat, aber lassen Sie mich Sie daran erinnern, bitte mit niemandem darüber zu sprechen. Wir alle tun unser Bestes, den Namen von Dr. Adams geheim zu halten, aber auch Sie müssen besonders vorsichtig sein. Wenn jemand herausbekommt, besonders die Presse, dass alle Opfer Patientinnen Ihrer Praxis waren, könnte das Dr. Adams ruinieren.”
    Martha Harvey sah Casey an, als habe sie plötzlich Respekt vor ihr. “Da bin ich aber froh, dass Sie sich um den Ruf des Doktors Sorgen machen. Aber machen Sie sich keine Gedanken”, sagte sie, während sie von ihrem Stuhl aufstand. “Ich würde um keinen Preis der Welt etwas tun, was dem Doktor schadet.”
    Als Mrs. Harvey zur Tür des Büros ging, kam ihr Dennis entgegen. Er nickte ihr kurz zu und wandte sich dann an Casey: “Entschuldige, es ist später geworden, als ich gedacht hatte. Dr. Thomas war mit seiner Morgenvisite später dran als gewöhnlich.” Er ließ sich auf seinen Schreibtischstuhl plumpsen und sah in Richtung des Treppenhauses, in dem Mrs. Harvey gerade verschwand. “Wie ich sehe, hast du mit den Vernehmungen begonnen. Hat dir die Krankenschwester etwas erzählt, was uns weiterbringt?”
    “Nein, nicht wirklich. Sie behauptet, dass außer ihr und ihrem Ehemann niemand Zugang zu den Praxisschlüsseln hat. Beide waren in den Nächten, in denen die Morde passierten, zu Hause. Die Sprechstundenhilfe von Dr. Adams kommt nach der Mittagspause. Vielleicht weiß sie mehr. Wie geht es Mary Kate?”
    “Ihr geht es super.” Nachdem er eine Nacht mit seiner Frau im Krankenhaus verbracht hatte, sah Dennis etwas müde aus, aber er wirkte erleichtert und glücklich. “Wenn alles gut geht, dann hole ich sie heute Nachmittag gegen vier ab.”
    “Prima.” Casey sah auf ihre Uhr. “Es ist Zeit, dass wir uns mit den anderen vom Einsatzkommando zusammensetzen. Ich will wissen, wie weit die Jungs mit den Lieferwagen sind. Außerdem hat Hugh Longmont einen Tipp von einem Informanten bekommen, und ich will hören, was er herausgefunden hat. Wenn wir schnell durchkommen, möchte ich noch heute Vormittag mit den Leuten vom Labor reden. Wir sollten mittlerweile einige Ergebnisse über die Kleidung des Opfers bekommen können.”
    “Hört sich gut an.”
    Trotzdem hatte Casey das Gefühl, dass es viel zu langsam mit den Ermittlungen voranging, was wohl daran lag, dass die Öffentlichkeit so großen Druck

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