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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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Dr. Mark Adams von ihr nichts anderes als Freundschaft wollte. Seine Haltung ihr gegenüber war entspannt und entgegenkommend, aber nichts in der Welt deutete daraufhin, dass er mit ihr flirtete. Auch wenn sie hin und wieder einen Anflug von Aufregung spürte, wenn er nahe an sie herankam oder sie in seine sexy grauen Augen sah, dann war es immer noch ihr Problem.
    Jedenfalls hatte es nichts zu bedeuten. Mark war ein extrem gut aussehender Mann, und sie reagierte allein auf seine körperliche Schönheit. Das war alles.
    Die erste Stunde ihres Arbeitstages verbrachte sie mit Dennis und den Mitgliedern des Sondereinsatzkommandos. In den letzten vierundzwanzig Stunden waren noch mehr als ein halbes Dutzend anonyme Hinweise eingegangen. Jeder der vier Männer des Kommandos bekam einen Hinweis, und Dennis und sie übernahmen die beiden anderen.
    Casey hörte sich die Berichte und Vorschläge der Kollegen an. Sie war missmutig. Sie beauftragte sie, nicht nur nach hellen Lieferwagen zu suchen, sondern sich auch alle andersfarbigen anzusehen, jedenfalls im Staat. Ebenfalls sollten die übrigen Laster noch einmal überprüft werden und noch weitere Hintergrundinformationen gesammelt werden von den Personen, die im Umfeld der Tatorte gewesen waren. Sie befahl darüber hinaus, jede Person besonders zu befragen, bei der die Kollegen ein komisches Gefühl hatten.
    Casey und Dennis verfolgten in der Zwischenzeit die beiden Hinweise. Aber wie sich herausstellte, waren beide wertlos. Nach dem Mittagessen begannen sie damit, noch einmal alle Personen zum wiederholten Male zu befragen. Am Nachmittag waren beide erschöpft und frustriert.
    “Verdammt”, stöhnte Dennis, als sie gerade die Wohnung einer Angestellten von Becky Belcamp verließen. “Wir kommen einfach nicht weiter. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich glaube, ich mache für heute Schluss.”
    “Wir können genauso gut Schluss machen”, gab ihm Casey recht. Sie rollte mit den Schultern, um die Anspannung in ihrem Nacken zu vertreiben. “Ich gehe jetzt ins Sportstudio. Was ich jetzt brauche, ist ein kraftvolles Match mit Leo.”
    “Oh, oh. Ich sollte ihn lieber anrufen und ihn warnen. Wenn du von einem Fall genervt bist, bist du eine Gefahr – auch in einer Turnhalle.”
    “Sehr witzig.”
    Leo Chang war der Kampfkunsttrainer bei dem Polizeisportverein. Seit Casey mit der Ausbildung fertig war, trafen sie sich regelmäßig, um zu trainieren. Leo war der Beste. Seine Reflexe waren schneller als der Schall, und seine Tritte und Schläge konnten tödlich sein. Auch wenn es so war, hatte Casey ihn einige Male herausgefordert, besonders als sie sich ihren Frust und ihre Wut abgearbeitet hatte.
    “Und vergiss nicht, dass du heute Abend zu diesem Spiel gehen sollst. Also komm doch vorbei, wenn du Leo ordentlich den Arsch versohlt hast. Mary Kate wird dich erwarten. Wir sehen uns bei deinen Eltern.”
    “Oh, vielen Dank, dass du mich daran erinnerst”, gab Casey zurück.
    Das Training mit Leo war schnell und aggressiv. Es war genau das, was sie brauchte. Einige Male zwang sie ihren ehemaligen Lehrer an die Kante der Matte und trat ihm in den Allerwertesten. Er musste sich anstrengen, um all ihren Angriffen auszuweichen und selbst einige Punkte zu machen. Als der Schiedsrichter endlich das Unentschieden verkündete, verbeugten sich Casey und Leo voreinander. Beide waren verschwitzt und außer Atem.
    “Sehr gut, Detective”, sagte der kleine Asiate stolz.
    “Danke. Eines … eines Tages werde ich Sie schlagen”, sagte Casey, bevor sie das Gesicht in einem Handtuch vergrub.
    “Daran habe ich keinen Zweifel. Sie sind meine beste Schülerin. Sie haben wirklich das Herz eines Tigers. Ganz so, wie Ihr Partner Sie ruft.”
    Sie lächelte, dann fiel ihr Blick auf die Uhr, als Leo Dennis erwähnte. “Es tut mir leid, Leo, aber ich muss mich beeilen.”
    Sie rannte aus der Halle und nahm ihre Sporttasche im Vorbeigehen mit. Kurz vor sechs Uhr fuhr sie auf die Lichtung, parkte vor dem Haus ihrer Eltern und lief hinein.
    Maureen hielt ihr die Wange für einen kurzen Kuss hin, dann deutete sie auf die Treppe. “Mary Kate ist oben in deinem alten Zimmer und wartet schon auf dich.”
    “Dennis hat sie wirklich nach oben getragen? Der Ärmste!”
    Ihre Mutter lachte. “Du kennst doch Dennis. Ihr Wunsch ist ihm Befehl.”
    Casey nahm zwei Stufen auf einmal und eilte in den großen Raum in der Ecke des Hauses, wo sie und ihre Cousine so viele Jahre gemeinsam gelebt hatten.

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