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Der Tod traegt Turnschuhe

Der Tod traegt Turnschuhe

Titel: Der Tod traegt Turnschuhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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gewartet, bis ich durchblicken ließ, wer die Zielperson war, und Ace einen Engel verpasst.
    »Aus und vorbei«, sagte Paul mit einem fiesen Grinsen.
    »Du hast verloren, Madison. Den hab ich gerettet.
    «
    »Gerettet wovor?«, fragte ich. Wütender als je zuvor in meinem Leben stürzte ich zum Fenster, griff ihn bei seiner Tunika und zerrte ihn ins Zimmer.
    »Aua, hey!«, schrie Paul, als er unelegant auf dem Boden landete. Oben an der Decke schrie der Schutzengel, aber das konnte außer mir wahrscheinlich niemand hören. Shoe und Ace waren zurückgewichen und ich stand über Paul, dem ich am liebsten einen herzhaften Tritt versetzt hätte.
    »Du Vollidiot!«, rief ich. »Ich hab dir doch gesagt, dass ich mich um das hier kümmere! Und dann kommst du und vergeigst alles! Wie wär's, wenn du erst mal abwarten würdest, bis du die ganze Geschichte kennst, bevor du den Leuten deinen Willen aufzwingst? Ganz toll gemacht, Paul, herzlichen Dank!«
    Draußen im Flur hörte ich die Stimme von Shoes Mom: »Schatz? Ist alles in Ordnung?«
    Verdammt!
    Wir erstarrten. Paul stand vom Boden auf, seine Augen waren geweitet. Ace stand da, den Kopf in den Nacken gelegt, um sein Nasenbluten zu stoppen.
    »Alles okay, Mom«, rief Shoe mit genau dem richtigen Maß an Genervtheit. Er spreizte die Finger seiner rechten Hand, die jetzt geschwollen war von dem Schlag, den er Ace versetzt hatte.
    »Ja, prima, prima, uns geht's allen prima hier«, piepste der Engel.
    »Wollt ihr vielleicht eine Kleinigkeit essen?«, fragte Shoes Mutter offensichtlich besorgt.
    Innerlich zog ich den Hut vor ihr. Sie war nicht hereingeplatzt, auch wenn hier drinnen ganz offensichtlich einiges los war. Ganz schön cool von ihr, dass sie uns das untereinander ausmachen ließ.
    »Nein danke, Mom. Alles okay bei uns!«
    Oh ja, wir haben uns alle total lieb.
    Niemand sagte etwas, als die Absätze wieder davonklapperten. Schließlich seufzte der Schutzengel und Shoe lehnte sich mit dem Rücken an die Tür. Er wirkte frustriert. »Okay«, begann er und sah Paul an. »Das hier ist mein Zimmer und ich will jetzt wissen, wer du bist und was hier los ist.«
    Ich konnte ihm nicht alles erzählen, aber ich stellte mich vor das Fenster und verschränkte die Arme vor der Brust. »Dieser Idiot hat Ace gerade einen Schutzengel gegeben«, erklärte ich wütend.
    »Und dir deinen knochigen Hintern gerettet«, piepste der Schutzengel dazwischen. Ich warf ihm einen finsteren Blick zu. Er hörte sich anders an als Grace, aber ich bezweifelte, dass ich i hm einen Namen geben konnte, um ihn von Rons Anordnungen zu befreien. Noch mal würde das nicht funktionieren.
    Ace senkte das Kinn und zog seine blutige Nase hoch. »Ich hab einen Schutzengel?«
    »Der?«, rief Shoe. »Der hat mir gerade den Virus in den Krankenhauscomputern angehängt!«
    »Ja, ich weiß. Die pure Ironie, nicht?«, erwiderte ich, ließ die Arme wieder hängen und wandte mich Ace zu.
    »Du kannst ihn nicht sehen, aber die Götter haben dir gerade eine Gunst erwiesen - du Volltrottel. Jetzt kann dir bis zu deinem planmäßigen Tod nichts passieren.« Ich drehte mich zu Paul um und - ich konnte nicht anders - schrie: »Herzlichen Dank auch!«
    Das war einfach nicht mein Tag heute. Eigentlich hätte ich die Seraphim davon überzeugen sollen, dass schwarze und weiße Todesengel durchaus zusammenarbeiten und gefährdete Seelen retten konnten, aber ich hatte das Ganze gründlich in den Sand gesetzt. Wenigstens konnte Barnabas dafür sorgen, dass keiner sich mehr an die letzten vierundzwanzig Stunden erinnerte. Vorausgesetzt natürlich, es ging ihm gut. Der Schutzengel summte mich an und ich war nicht überrascht, dass seine Flügel leise klimpernd zum Stillstand kamen. »Du bist gar kein schwarzer Todesengel«, bemerkte er. »Du bist die schwarze Zeitwächterin! Du bist Madison? Von dir hab ich gehört! Du hast Grace einen Namen gegeben!«
    Ich nickte bloß. Ich wollte nicht, dass Shoe und Ace noch mehr von dem mitbekamen, was hier tatsächlich vor sich ging, als sie sowieso schon erraten hatten. Barnabas war ein Todesengel, Wunder vollbrachte er nicht.
    »Tja, was soll's?«, fuhr der klingelnde Lichtball fort. »Sie war sowieso kein besonders guter Schutzengel.« Ein winziger Laut der Empörung entfuhr mir und ich starrte den Engel verärgert an.
    Paul stand neben Ace, als wüsste er nicht so recht, was er nun tun sollte. »Du wolltest, dass er stirbt«, warf er mir vor, aber er klang unsicher. »Ron hatte recht.«
    Ich

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