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Der Tod traegt Turnschuhe

Der Tod traegt Turnschuhe

Titel: Der Tod traegt Turnschuhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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gemütlich machen und ein bisschen WoW spielen.
    Wenn du die Polizei rufen willst, lass dich nicht aufhalten. Aber ich schwör dir, ich brech dir die Finger, wenn du das tust, bevor dieser Patch da ist, wo er hingehört. Ich will keine Menschenleben auf dem Gewissen haben.«
    »Das traust du dich nicht«, entgegnete Ace und wischte sich die Nase. Sein Gesicht und seine Finger waren blutverschmiert und Taschentuchfitzel klebten daran. Mit einem grimmigen Lächeln schob ich Paul zur Seite und ging zum Fenster. »Du bist echt in Ordnung, Shoe. Ich tu, was ich kann.« Nur wie sollte ich das bloß machen? Ich hatte keine Ahnung von Computern.
    Ace warf seine Taschentücher weg. »Glaubst du etwa, Shoe kann mich hier festhalten?«, höhnte er und ließ sich auf Shoes Schreibtischstuhl fallen, als wäre das sein Thron. Grinsend wippte er damit vor und zurück. »Ich hab einen Schutzengel. Sobald diese Irre da weg ist, sorg ich dafür, dass deine Mom reinkommt. Und dann rufe ich meine Mom an und erzähle ihr, dass du mich geschlagen und heimlich ihre Krankenhauskarte geklaut hast.«
    Mein Kiefer spannte sich an und Shoe, der an der Tür wartete, runzelte die Stirn. Ich sah zu dem Schutzengel hoch, der immer noch auf der Spiegelkante saß, und er ließ einen kleinen zirpenden Seufzer ertönen. »Verdammt «, murmelte ich. Wenn ich doch nur wüsste, wie mein Amulett funktionierte! Dann könnte ich vielleicht bleiben und Shoe gehen, aber ich wusste es nun mal nicht.
    Shoe trat nervös von einem Fuß auf den anderen und sagte: »Ich wusste gar nicht, dass Engel fluchen können. «
    Paul verzog das Gesicht und sah aus, als hätte er gerade in etwas extrem Saures gebissen. »Sie ist kein Engel.
    «
    »Ich bin einfach nur tot«, sagte ich. Frustriert sah ich Paul an. Er erwiderte meinen Blick und in seinen Augen erkannte ich den winzigen Hauch eines schlechten Gewissens. Von Barnabas und Nakita war immer noch keine Spur. Also brauchte ich Hilfe. Ich musste einfach wissen, wie mein Amulett funktionierte.
    Wie mein Amulett funktionierte …
    »Kannst du mir, ahm, vielleicht einen Gefallen tun?«, fragte ich plötzlich Paul und es war schwer zu sagen, wer überraschter war: der Schutzengel, der jetzt silbern schimmerte, oder Paul, der mich ungläubig anstarrte. »Wie bitte?«
    Ich sah zu Ace hinüber, dann wieder zu Paul. »Würdest du … eine Weile auf ihn aufpassen?«, fragte ich.
    »Während Shoe und ich versuchen, den Schaden zu begrenzen? «
    Paul musterte mich neugierig. »Ich versteh dich echt nicht, Madison.«
    Hoffnung flackerte in mir auf. Das war kein Nein gewesen. Der Schutzengel hielt das Ganze anscheinend für eine gute Idee, so wie er unter der Decke hin und her schoss wie eine Elfe auf Koffein. »Das tut mein Dad auch nicht«, erwiderte ich grinsend. »Machst du es? Vielleicht könntest du damit wiedergutmachen, dass du die Sache hier gründlich vermasselt hast.«
    »Ich hab überhaupt nichts vermasselt. Ich hab ihm das Leben gerettet!«, erwiderte er hitzig. Dann sah er zu Ace hinüber, der uns mit mörderischen Blicken durchbohrte. »Okay, ich mach's«, willigte er schließlich ein. »Aber du bist mir was schuldig.«
    »Glaubst du, du bist stärker als ich?«, fragte Ace und stand auf. Meine Schultern spannten sich an.
    Paul griff nach seinem Amulett und ich erschauderte, als irgendetwas durch mich hindurchglitt, als er das Göttliche berührte. Der Schutzengel quietschte auf, als Ace zusammenbrach. Das war schnell gegangen. »Wow«, flüsterte ich ziemlich beeindruckt.
    Shoe stupste Ace mit dem Fuß in die Rippen. »Mann, bin ich froh, dass ich auf eurer Seite bin«, sagte er. Dann zog er seinem ehemaligen Freund den Autoschlüssel aus der Hosentasche. »Die haben eine Überwachungskamera an der Krankenhauseinfahrt«, erklärte er, während er an Paul vorbei zum Fenster ging. »Ich will nicht, dass mein Auto da gesehen wird.«
    Er schlüpfte durchs Fenster und streckte den Kopf noch einmal zu uns herein. »Deck mich, wenn meine Mom klopft, okay?«
    Paul nickte und sah gespannt und verängstigt zugleich aus.
    »Kannst du schon Gedächtnisse verändern?«, fragte ich ihn. Ich wusste, dass Shoe mich draußen hörte, aber ich wollte es unbedingt wissen.
    »Nein«, gab Paul mit fast trauriger Stimme zu, so als hätte er es schon mal versucht und wäre gescheitert. »Ich auch nicht«, sagte ich und fühlte mich ihm ein wenig verbunden. Lächelnd setzte ich mich aufs Fensterbrett und schwang die Füße nach draußen. Es

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