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Der Tod und der Dicke

Der Tod und der Dicke

Titel: Der Tod und der Dicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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kriminalistischer Ermittlungen dingfest machen können.
    Aber ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, Ihnen nur so zur Spekulation Namen zu nennen, damit Sie diese und deren Familien belästigen können.«
    »Sehr loyal von Ihnen«, sagte Pascoe. »Natürlich habe ich vom Verteidigungsministerium bereits eine Liste aller Personen, die in den letzten zehn Jahren aus dem SAS ausgeschieden sind. Wir werden uns dann also einfach alphabetisch durcharbeiten und sie alle belästigen müssen.«
    Das war gelogen. Eine solche Liste konnte natürlich besorgt werden, aber er schätzte, dass sie ziemlich umfangreich war.
    Sie auf sinnvolle Art durchzugehen würde wahrscheinlich wesentlich mehr Arbeitszeit beanspruchen, als er von Bloomfield herauspressen konnte.
    »Gut«, sagte Mr. No Name. »Mal sehen, was ich tun kann.
    Aber wenn Sie mit irgendwem reden, dessen Namen ich Ihnen genannt habe, dann ist Ihre Quelle das Verteidigungsministerium, verstanden? Und es ist Teil einer ganz allgemeinen Überprüfung.«
    »So wollte ich sowieso vorgehen«, sagte Pascoe. »Ich bin Ihnen für Ihre Hilfe sehr dankbar. Schließlich sind Sie der Experte hier, wir machen nur unsere Arbeit und sammeln Informationen. Wir müssen Youngman so schnell wie möglich finden. Wenn Sie in meiner Haut stecken würden, wie würden Sie es angehen? Sie wissen doch, wie er ausgebildet wurde, und Sie kennen den Mann selbst. Ich bin Ihnen für jeden Tipp dankbar.«
    Wenn es ums Süßholzraspeln ging, wie Andy Dalziel es nannte (und womit er Schmeicheleien meinte, die so unbeschwert und subtil vorgetragen wurden, dass der Empfänger davon kaum etwas mitbekam), gab der Dicke die Krone gern an Pascoe ab. »Der Scheißer könnte damit in Hollywood groß rauskommen«, sagte er stolz.
    Mr. No Name war eindeutig anfällig dafür.
    »Nun, er wird sich nicht in der Wildnis herumtreiben«, sagte er, »so viel ist klar. In einem zivilisierten Land wird man dabei früher oder später gesichtet. Also wird er bei jemandem Unterschlupf suchen. Was Sie sich fragen müssen, ist erstens: was könnte mich zu ihm führen, und zweitens: was könnte ihn raustreiben? Das Erste ist einfach. Sex. Sie haben seine Bücher gelesen?«
    »Eines davon.«
    »Also, glauben Sie mir, die Sexszenen beruhen definitiv auf eigener Erfahrung. Er genießt es, er braucht es, er hat einen unstillbaren Appetit darauf. Ich persönlich würde ihn noch nicht mal in einem Zimmer mit einer Kätzin lassen, an der mir was liegt. Also cbercbez les femmes, Plural. Neben dem Sex liebt er das Soldatenleben. Nur über die beiden Dinge zu schreiben würde ihm niemals reichen. Er braucht die Action, wirklich. Er hat versucht, wieder einzutreten, nachdem wir ihn gehen ließen, wussten Sie das?«
    »Nein. Sie sagten ›gehen ließen‹. Ich weiß, es gab irgendwelche Probleme mit irakischen Gefangenen.«
    »Er hat sie umgebracht«, sagte Mr. No Name tonlos. »Konnte nicht bewiesen werden, natürlich nicht, dafür ist er viel zu clever. Aber wir wussten es, das war es dann also. Irgendwo muss eine Grenze gezogen werden. Schade. Er war ein guter Soldat.«
    »Aber nicht so gut, dass Sie ihn wieder zurückhaben wollten?«
    »So gut ist keiner. Kommt überraschend oft vor. In der Vergangenheit haben das wahrscheinlich eine ganze Menge geschafft. Aber heute kann man Identitäten sehr viel besser gegenprüfen. Er hat es also nicht geschafft. Aber jedenfalls scheint er ja wieder seine Action zu haben, sonst wären Sie nicht hinter ihm her. Dass er nun aufgeflogen ist, heißt aber nicht, dass er aufhören wird. Es sei denn, es wird ihm befohlen.«
    »Befohlen? Sie gehen nicht davon aus, dass er derjenige ist, der das Sagen hat?«
    »Das Sagen bei diesen Templern? Nun, über die wissen Sie wahrscheinlich mehr als ich, aber wenn sie eine komplexe Strategie verfolgen, nein, dann denke ich nicht, dass der Sergeant damit zu tun hat. Wo die schönen Trompeten blasen, da werden Sie ihn finden. War’s das?«
    »Noch eins. Nennt ihr Jungs euren Quartiermeister nicht einfach Q?«
    »Gelegentlich, aber seit den James-Bond-Filmen ist das ein wenig affig. Warum?«
    »Youngman hat sein erstes Buch einem Q. gewidmet, Führer der Männer.«
    Mr. No Name lachte.
    »Nicht unbedingt eine Eigenschaft, die man bei einem Quartiermeister voraussetzt. Hüter des Diebesguts ist eher zutreffend. Nein, ich denke eher, er meint damit Major Kewley-Hodge, Träger des Distinguished Service Order. Er war Youngs Gruppenführer. Jeder nannte ihn nur Q. Der

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