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Der Tod und der Dicke

Der Tod und der Dicke

Titel: Der Tod und der Dicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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über mich«, fuhr er fort. »Wie war dein Tag?«
    »Dachte schon, du würdest gar nicht mehr fragen«, erwiderte Ellie fröhlich. »Während du mit deiner Beförderung beschäftigt warst, wurde ich zugequatscht.«
    »Überrascht mich nicht. Und welcher deiner hoffentlich noch zahlreichen Verehrer hat sich meine Abwesenheit zunutze gemacht?«
    »Ich habe mir einen neuen angeschafft«, sagte sie.
    Sie erzählte vom Essen mit Kentmore.
    »Seltsam«, kommentierte Pascoe. »Welches Spiel treibt er?«
    »Peter, es wäre nett, wenn du gelegentlich wie ein eifersüchtiger Ehemann reagieren könntest und nicht wie ein argwöhnischer Bulle«, sagte sie.
    »Okay, okay, wenn wir uns das nächste Mal sehen, fordere ich ihn zum Duell. Im Ernst, hattest du den Eindruck, dass sein Interesse rein oder eher unrein fleischlicher Natur war? Oder bist du aufgrund deiner früheren Begegnungen wirklich davon überzeugt, dass er sich nur sagte, hallo, hier ist eine Frau, die mein lebenslanges Interesse für die Schweinezucht teilen könnte?«
    »Vielleicht fand er es einfach nur nett, mich wiederzusehen. Ist daran was auszusetzen?«
    »Ganz und gar nicht«, sagte Pascoe. »Ich dachte nur, ich sollte so tun, als wäre ich eifersüchtig?«
    »Wie schnell du so was durcheinanderbringst«, sagte sie.
    »Vielleicht denkst du mal über dein Verb nach.«
    »Tut mir leid. Mich eifersüchtig fühlen. Was ich natürlich tue. Also, worüber habt ihr gesprochen? Abgesehen vom Preis für das Kilo Schwein.«
    »Nicht das übliche Flirt-Geplänkel, wie du es nennen würdest«, sagte sie. »Er hat mich nach Andy gefragt und wie es mir gehen würde, falls er nicht überlebt. Von hier aus kamen wir auf Tod und Trauer zu sprechen …«
    »Mein Gott!«, unterbrach Pascoe. »Er ist doch nicht einer von den Durchgeknallten, die vom Tod angemacht werden? Pass bloß auf, wenn er dir ein Rendezvous auf dem Friedhof vorschlägt.«
    »Könnte interessant sein«, sagte sie. »Nein, ich halte ihn lediglich für jemanden, der den Tod seines Bruders noch nicht verwunden hat. Ich verstehe auch, warum. Es ist so unglaublich, dass man es nicht erfinden könnte. Er hat nämlich gehört, wie er gestorben ist.«
    »Wie bitte? Ich dachte, er ist im Irak gefallen?«
    Ellie erzählte ihm die Geschichte.
    »Das muss hart für ihn gewesen sein«, sagte er darauf. »Der arme Kerl. Ich wette, dir ist der Appetit vergangen.«
    »Na, ging so. Das Zeug im Saracen ist einfach zu gut, um es auf dem Teller liegen zu lassen.«
    Pascoe lachte. Der gesunde Appetit seiner Frau gehörte immer zu den Punkten, die Andy Dalziel auf der Liste ihrer guten Eigenschaften an erster Stelle anführte. Und manchmal, wenn sie über Kreuz lagen, war es der einzige Punkt auf der Liste.
    »Und nachdem er dich mit seiner traurigen Geschichte weich gekocht hat, hat er sich an deiner Schulter ausgeweint und ein Treffen für die nächste Folge vorgeschlagen?«
    »Nein«, sagte sie fröhlich. »Das habe ich getan.«
    »Was?«
    »Ja. Na ja, verstehst du, wir standen schon vor dem Lokal, da ist dein Fan Kilda aufgetaucht, und weil ich weiß, wie sehr du auf ihren Alkoholcharme anspringst, dachte ich mir, du solltest auch Gelegenheit zum Glänzen bekommen. Ich habe sie für Samstag zum Mittagessen eingeladen.«
    »Du hast was?«
    »Du hast richtig gehört. Irgendein Problem damit?«
    »Ich habe mich auf ein ruhiges Wochenende mit meiner Familie gefreut«, sagte er.
    »So wie letztes Wochenende?«, sagte sie. »Tut mir leid.
    Wenigstens klingt es so, als hättest du wirklich vor, zum Wochenende zurückzukommen.«
    »Natürlich habe ich das vor«, gab er zurück.
    »Auch wenn dein Land dich braucht?«
    Er war zu ehrlich, um ihr zu versichern, dass er auf jeden Fall kommen werde, egal was geschehen möge. Sie hatte bereits vor langer Zeit eingesehen, dass solche Zusicherungen nicht einzufordern waren, wenn man mit einem Polizisten verheiratet war. Deshalb ließ sie ihn jetzt auch nicht im Stich.
    »Hör zu«, sagte sie, »es war eben eine dieser Einladungen, die einem so rausrutschen. Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie unbedingt scharf darauf waren, Kilda jedenfalls nicht. Es wäre das Einfachste in der Welt, sie anzurufen und ihnen zu sagen, dass du aus Manchester nicht weg kannst und das Essen ausfällt.«
    »Das klingt ja, als wolltest du das Schicksal herausfordern«, sagte er.
    Wie die meisten Polizisten pflegte er seine abergläubische Ader, auch wenn er das, wie die meisten Polizisten, rundweg bestritten

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