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Der Tod und der Dicke

Der Tod und der Dicke

Titel: Der Tod und der Dicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Kellergeschoss einschlug.
    Wenigstens hatte er nun ungehinderten Zugang zu allen dort stehenden Computern. Und es gab einen Neuzugang: eine hochmoderne Kaffeemaschine.
    »Ein Willkommenspräsent«, sagte Freeman. »Wenn Sie sonst noch was brauchen, rufen Sie mich an.«
    »Vielen Dank«, sagte Pascoe, dem das alte Zitat von den Geschenke bringenden Danaern durch den Kopf ging. Was er aber unverzüglich als undankbar – und unlogisch – abtat. Wenn sie ihn kontrollieren wollten, dann standen ihnen dafür ja ihre Computer, Telefone und Überwachungskameras zur Verfügung.
    Wie von Freeman vorhergesagt, war sein Schreibtisch mit Akten und Dossiers übersät, die Tim und Rod bereits in eine Ordnung zu bringen versuchten.
    Pascoe betrachtete sich die Stapel ohne großen Enthusiasmus und wandte sich dann der Kaffeemaschine zu.
    »Das Wichtige zuerst«, sagte er. »Wer von Ihnen beiden kann das Ding bedienen?«
    Wie immer bestand am Beginn von Ermittlungen die Hauptaufgabe darin, das Unterholz beiseitezuschaffen, damit man zwischen den Bäumen die nackte Erde zu sehen bekam.
    Im Lauf des Nachmittags hatten sie durchaus Fortschritte erzielt. Rod hatte auf der Hedley-Case-Website ein Video-Interview mit Youngman gefunden, in dem er sein zweites Buch anpries. Darin versicherte er seinen Lesern, dass jedes bedeutende Ereignis in seiner Geschichte auf Tatsachen basierte.
    Vielleicht, dachte sich Pascoe, sollte er Onkel Bernie einfach sagen, wenn sie weiterkommen wollten, müssten sie nur auf sein nächstes Buch warten, das lese sich dann wie ein Geständnis.
    Ohne den expliziten Auftrag dazu hatte Rod eine Kopie des Interviews an die Kollegen von der Technik geschickt und sie gebeten, es mit den Stimmen auf dem Mazraani-Band zu vergleichen. Eine halbe Stunde später kam die Antwort. Mit neunzigprozentiger Wahrscheinlichkeit sei Youngman derjenige, der sich André de Montbard nannte und die Enthauptung ausgeführt hatte.
    »Gut gemacht«, begeisterte sich Pascoe. »So, dann wollen wir mal sehen, ob wir ihn auch mit dem Anschlag in der Mill Street und dem Mord an Carradice in Verbindung bringen können.«
    Für den ersteren Fall hegte er einige Hoffnungen. Ein Suchteam der CAT hatte Youngmans Cottage auseinandergenommen und dabei mehrere Automatikwaffen und Spuren von Semtex genau in der Art gefunden, wie er auch in der Mill Street zum Einsatz gekommen war.
    »Wunderbar!«, sagte Pascoe. »Jetzt müssen wir nur noch nachweisen, dass sich der Dreckskerl an dem Feiertag in der Nähe der Mill Street aufgehalten hat.«
    Seit Sonntag war viel Mühe aufgewandt worden, die Berichte der Augenzeugen, die Youngman gesehen haben wollten, miteinander in Verbindung zu bringen. Einer davon, noch dazu ziemlich zuverlässig, sprach von einem Mann, der am Freitagmorgen in einer Autowerkstatt in Bishop Auckland aufgetaucht war und, weil er es eilig hatte, für einen Extrapreis den vorderen rechten Kotflügel seines schwarzen Jaguars wiederherrichten hatte lassen. Der Wagen stand daraufhin für einige Stunden in der Werkstatt, wodurch es Youngman so gut wie unmöglich gewesen sein dürfte, noch zu Carradices Freispruch nach Nottingham zu kommen. Im Bereich des Möglichen lag, dass er später am Mord an Carradice und dem Aussetzen der Leiche auf dem See beteiligt gewesen war, was, wie eine Notiz von Bernie Bloomfield andeutete, erklären würde, warum er bei Fidlers Dreier abgesagt hatte.
    Aber Pascoe fand das wenig überzeugend. Der Mord an Carradice sah für ihn wie eine gut geplante Aktion aus, und warum hätte Youngman, wenn er unmittelbar daran beteiligt gewesen wäre, nach dem Anschlag auf Hector wieder nach Norden statt nach Süden fahren sollen? Im Fall der Mill Street sah es vielversprechender aus, bis die Neuigkeit eintrudelte, dass das Team, das die Aufnahmen der Verkehrsüberwachungskameras auf der Al durchging, einen schwarzen Jaguar entdeckt hatte, der am fraglichen feiertäglichen Nachmittag in südliche Richtung nach Mid-Yorkshire unterwegs gewesen war. Kurz darauf folgte die Bestätigung, dass es sich wirklich um Youngmans Fahrzeug handelte. Leider passte jetzt das Timing nicht mehr: Er war gut eine Stunde nach der Explosion erfasst worden.
    »Könnte doch sein, dass er auf dem Weg zur Nachbesprechung war«, sagte Rod.
    »Die Semtex-Spuren könnten auch darauf hinweisen, dass er als eine Art Quartiermeister oder Waffenkämmerer agierte«, sagte Tim.
    »Dann wäre er eine ziemlich große Nummer«, sagte Pascoe.
    »Sieht so aus, als

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