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Der Tod und der Dicke

Der Tod und der Dicke

Titel: Der Tod und der Dicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Pete. Der Vorfall heute hat die Einschaltquote glatt verdoppelt. Richte Ellie meine Grüße aus. Morgen Abend steht noch?«
    »Ja. Bis dann!« Er legte auf, öffnete ein weiteres Bier, setzte sich und wartete.
    Sein Verstand sagte ihm, dass es Ellie gut ging, trotzdem fühlte er sich enorm erleichtert, als er endlich ihren Schlüssel in der Eingangstür hörte.
    Er eilte in den Flur, um sie zu begrüßen.
    Erst als er sie leidenschaftlich umarmte und über ihre Schulter sah, bemerkte er, dass sie nicht allein war. Hinter ihr auf der Schwelle standen ein Mann und eine Frau, den Blick ostentativ auf die elegante »Pompon de Paris« gerichtet, die sich die Verandasäule hochrankte.
    Den Mann erkannte er als Maurice Kentmore. Die Frau kam ihm bekannt vor, doch brauchte er eine Sekunde, bis ihm bewusst wurde, dass sie diejenige war, die neben Sarhadis Verlobter gesessen hatte. In natura sah sie noch faszinierender aus. Ihre Ausgezehrtheit unterstrich nur leicht die eleganten Wangenknochen und ließ die dunklen Augen riesig aussehen. Ihre blasse Haut schien, noch betont durch die schwarzen, kurz geschorenen Haare, wahrhaft zu glühen
     
    »Peter, das ist Maurice Kentmore«, sagte Ellie, als sie sich löste. »Und Kilda.«
    »Maurices Schwägerin«, sagte die Frau und bot ihm die Hand an. Ihre Stimme hatte den leisesten Hauch eines irischen Akzents. Ihr Griff war fest, ihre Handfläche trocken, aber kühl
    »Für mich war kein Wagen gebucht, weil ich erst in letzter Minute dazukam«, erklärte Ellie. »Und am Freitagabend in Middlesbrough ein Taxi zu bekommen ist so, als wollte man an Weihnachten einen Klempner anheuern. Maurice hat angeboten, mich mitzunehmen, auch wenn es für ihn ein ziemlicher Umweg ist.«
    »Freut mich doch, wenn ich helfen kann«, sagte Kentmore
    »Nun, es ist schon spät, vielleicht sollten wir Sie jetzt allein lassen …«
    »Reden Sie kein dummes Zeug. Ein Drink, das ist das mindeste, was wir Ihnen anbieten können«, sagte Ellie
    »Ja, bitte kommen Sie rein«, drängte Pascoe mit einem Enthusiasmus, der von seiner insgeheimen Hoffnung, sie mögen auf ihren Abschied insistieren, überlagert wurde.
    »Na gut, aber nur kurz«, sagte Kentmore.
    Während Pascoe sie hineinwinkte, sagte er zu Ellie: »Du hast Rosie erreicht?«
    »Ja, sie hat sich wirklich Sorgen gemacht. Wir haben miteinander geredet, bis mein Akku leer war. Ich hab sie überzeugen können, dass ich nicht tot bin, mehr aber nicht. Sie sagt, sie kommt Morgen früh nach Hause.«
    »Aber ich dachte, Jane fährt mit dem ganzen Haufen zum Schlittschuhlaufen?«
    »Ohne unsere Tochter. Sie ist ein wahrer ungläubiger Thomas, sie wird erst zufrieden sein, wenn sie selbst sieht, dass ich nicht im Rollstuhl sitze. Tut mir leid, Maurice. Die Freuden des Familienlebens, was?«
    »Ist doch verständlich, dass sie sich Sorgen macht«, sagte Kentmore.
    »Drinks?«, fragte Pascoe.
    Kentmore und Ellie nahmen Scotch. Die Frau einen Wodka on the rocks. Als Pascoe ihr Tonic anbot, verzog sie das Gesicht. Er selbst nahm sich ein weiteres Bier.
    »Was für ein Abend«, sagte er.
    »Nicht ganz das, was ich erwartet habe, und damit meine ich nicht nur die Lady mit der Waffe«, sagte Kentmore. »Ich habe, als sie mich eingeladen haben, deutlich gemacht, dass der Tod meines Bruders tabu ist. Ich nehme an, Ellie ist ebenso überfahren worden.«
    »Genau«, sagte Ellie. »Als ich Ffion daran erinnerte, ich würde keine Fragen zu Petes Arbeit beantworten, hat sie sogar so getan, als hätte sie ganz vergessen, dass er Polizist ist.«
    Kilda sah zu Pascoe und zog ihre dünnen schwarzen Augenbrauen nach oben.
    »Schön zu sehen, dass Naivität nichts mit dem Geschlecht zu tun hat, was, Peter?«, murmelte sie und schüttelte ihr Glas, um die Eiswürfel, bar jeglicher Flüssigkeit, zum Klirren zu bringen.
    Er erwiderte ihr Lächeln und schenkte ihr nach. Wenig überraschend schien es Ellie nicht gerade wohlwollend aufzunehmen, als naiv bezeichnet zu werden, obwohl sie es augenscheinlich gewesen war. Aber vielleicht, redete er sich selbstgefällig ein, gefiel es ihr auch nicht, wenn er mit der sexy jungen Frau anbändelte, die Kilda, obwohl nur Haut und Knochen, definitiv war.
    »Ich habe von der Explosion gelesen«, sagte Kentmore.
    »Schön zu sehen, Peter, dass Sie keine schwerwiegenden Verletzungen davongetragen haben. Aber Ellie hat gesagt, Ihrem Boss geht es immer noch sehr schlecht.«
    »Ja«, antwortete Pascoe schärfer, als er beabsichtigt

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