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Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Titel: Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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Butter?“
    „Ich backe nie mit was anderem.“ Nach und nach färbte sich sein Gesicht rot.
    „Dann wurden dafür hilflose Tiere ausgebeutet. Tut mir leid, ich kann das unmöglich unterstützen.“ Sie pickte das Gebäckstück aus Ethans Fingern und warf es in den Papierkorb. „Sanfte Kühe werden täglich an Melkmaschinen angeschlossen, deren kalte Metallsaugglocken aus zartestem Gewebe erbarmungslos die letzten blutdurchtränkten Tropfen …“
    „Ist ja gut.“ Ethan hob die Hand. „Ich will mir das nicht vorstellen.“
    Jade lächelte nachsichtig. „Natürlich nicht.“ Sie stopfte die Scheine in ihren Rucksack. Dabei fiel ihr Blick auf die Standuhr. „Schon so spät? Ich muss in mein Seminar!“ Mit vielen kleinen Küsschen überdeckte sie Lucys Gesicht. „Schamanische Energieheilung in der Gegenwart und ihre Bedeutung für tantrische Meditationspraktiken in der südöstlichen Ukraine.“
    Hinter ihr schlug Ethans Stirn auf dem Tresen auf.
    „Ich kenne einen Typen, der braucht so was unbedingt. Seine dunklen Schwingungen umwabern ihn regelrecht. Alles, was ich lerne, probiere ich an ihm aus.“
    „Ein Loverboy?“
    Jade rümpfte die Nase. „Nicht wirklich. Aber ich bin von seiner Seele fasziniert. Sie hat was Archaisches und schreit regelrecht nach Erlösung.“ Kritisch musterte sie die Partie unter Lucys Augen und klopfte sanft mit der Fingerkuppe ihres Ringfingers dagegen. Lucy hielt still. Was von Jade kam, war verrückt , aber gut. „Dein Energiefluss stockt. Du solltest deine Chakren besser aufeinander abstimmen.“
    „Ich steh zur z eit etwas unter Strom.“
    Jade hob ihr Kinn an und spähte in ihre Augen, dann verfolgte sie etwas, das knapp oberhalb ihres Kopfes hin und her hopsen musste. „Deine Aura ist total durcheinander. Was hast du angestellt?“
    Ohne mit der Wimper zu zucken, legte Jade ihre rechte Hand zwischen Lucys Beine und ihre linke auf Lucys Herz. Ethans Braue war bis zum Anschlag hochgezogen, als sein Gesicht über Jades Schulter auftauchte. Lucy verkniff sich ein Grinsen.
    „Hier sitzt das Problem.“ Beide Hände griffen energisch zu. „Der Dialog zwischen deinem Wurzelchakra und deinem Herzchakra wurde gekappt , aber das ist nicht schlimm.“ Sie strahlte sie liebevoll an. „Kommt dein Prinz angeritten, wird alles wieder gut.“
    Dieses Thema war fehl am Platz. Peter eignete sich nicht mal als Pony eines Prinzen , und wenn sie wie der Teufel auf ihm reiten würde.
    „Lass den Kopf nicht hängen, ich rede nicht von dem Schuhspanner, der nur zufällig ein Mensch geworden ist.“ Jade zwinkerte, schloss dann die Augen. „Ein schwarzer Ritter …“
    „Eben war es noch ein Prinz.“ Ethan fuchtelte mit der Hand vor Jades Gesicht. Sie zuckte nicht.
    „Da war ich voreilig. Es ist nur ein Ritter. Tut mir leid.“ Sie runzelte die Stirn. „Und er birgt ein düsteres Geheimnis.“
    „Kling romantisch.“ Es klang nach Daniel. Auch wenn sie ihm seine Flucht nie verzeihen würde, das Echo des denkwürdigsten Kusses ihres Lebens brach sich sacht an ihren Lippen.
    „Nein.“ Jade schüttelte energisch den Kopf. „Es klingt nach massivem Stress.“ Misstrauisch sah sie Lucy an. „Ist in Moskau was Ungewöhnliches geschehen? Ich sehe Katastrophen auf dich zukommen. Aus dem kalten Osten.“
    Lucy zog den Kopf ein. Jades Blick bannte sie. „Nö. Warum? War alles schick.“ Lügen war ihr noch nie schwergefallen.
    „Erzähl mir lieber was von diesem geheimnisvollen Typen und seinen dunklen Schwingungen, den du im Visier hast.“
    Zur Abwechslung legte ihr Jade die Handballen an die Schläfen und zog sanfte Kreise. Lucy hätte schnurren können. „Also gut.“ Die Kreise an Lucys Schläfen wurden fester und schneller. Lucy schloss die Augen und verfolgte die bunten Lichtblitze, die um sie herum tanzten. „Auf eine stimulierend träge Weise ist seine Seele überaktiv. Das lockt mein Helfersyndrom an die Oberfläche meines Heilerbewusstseins und macht ihn zum perfekten Versuchskaninchen für meine neu erworbenen Künste.“
    Von Ethan kam ein verzweifeltes Schnaufen. Sicher hatte er Mitleid mit dem Kerl.
    „Er ist nur ein Freund. Er hat mal die Kaution für mich bezahlt, als ich im Knast war.“
    „Du warst im Gefängnis?“ Warum hatte ihr Jade nie etwas davon erzählt?
    „Ein Missverständnis.“
    Noch ein Kuss auf die Wange und Jade entschwand anmutig wie eine Fee. „Komm die Tage vorbei und lass dich auspendeln.“
    Die Tür war längst zu , aber Ethan starrte immer

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