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Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Titel: Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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hochzog.
    „Ich habe beunruhigende Neuigkeiten über den Klienten. Er heißt Kolja Grigorjew. Maurice hat in der Vergangenheit bereits für seine Familie gearbeitet.“
    Hatte Keph nicht zugehört? „Der Name des Auftraggebers hat mich nie interessiert. Das weißt du.“
    „Diesmal sollte es das aber. Ich habe im Archiv die Stammakte der Familie Grigorjew gefunden. Du musst unbedingt vorsichtig sein. Diese Frau hat ein Mitglied der alten Familien bestohlen.“
    Welche Familien? Daniels Mund war staubtrocken. Keph sollte mit Reden aufhören.
    „Daniel, um Himmels willen, reicht es dir, wenn ich dir sage, dass Maurice blass geworden ist, als er den Namen Grigorjew auf dem Vertrag gelesen hat?“
    „Mir reicht es, wenn Maurice blass wird, weil er die Blattern am Hals hat.“
    „Ich muss mit dir reden. Persönlich. Noch heute Nacht.“
    Daniel schlug mit der Faust auf den Sitz. Keph würde sich nicht abwimmeln lassen. „Komm in zwei Stunden ins Clink Inn.“ Bis dahin würde es ihm wieder gut gehen. Daniel kündigte sich bei Grace an. Sie war da. Er atmete auf.
    Die ausgetretenen Stufen, die ins Gewölbe führten, waren glitschig von dem Atem zu vieler Menschen. Grace stand an der Bar. Als sie ihn sah, kam sie ihm entgegen.
    „Eine schlimme Nacht?“
    Sie streichelte ihm den Mantel von den Schultern und warf ihn achtlos neben den Treppenaufgang. Daniel vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. Grace kannte ihn, seit er sechzehn war. Sie hatte ihn für achtzehn durchgehen lassen und er war seitdem ein häufiger Gast im Clink Inn und in ihr. Damals hatten die Erinnerungen aus seinen vergangenen Leben nach ihm gegriffen. Grace hatte ihm die Albträume fortgeliebt, ihm immer wieder versichert, dass er nicht verrückt war und ihm sein komplettes Taschengeld für ihre Dienste abgeknüpft.
    „Da hinten sind wir ungestört.“
    Sie nickte in eine Ecke neben dem Kamin. Auf dem leeren Weinfass standen bereits Gl as und Absinth-Brouille. Jeder Eiswassertropfen zog eine milchige Schliere durch smaragdenes Grün. Daniel streckte sich auf dem Chaiselongue aus und Grace schob ihren ohnehin schon kurzen Rock höher, als sie sich auf seinen Schoß setzte. Ihre warmen Hände verschwanden unter seinem Pullover und massierten seine Brust. Sie waren warm, griffen fest zu und wussten, was sie taten. Daniel fasste in ihre Locken und zog ihren Kopf zu sich. Ihr Mund war voller geschminkt, als er war , doch er nahm seine Küsse gierig auf.
    „Du warst lange nicht da.“ Die Gürtelschnalle klackerte, als Grace ihn von der zunehmenden Enge befreite. Daniel ließ seine Hände unter ihren Rock gleiten. „Ich habe deine Küsse vermisst.“ Sie tauchte den Finger ins Glas und fütterte ihn mit bittersüßen Tropfen. Daniel umfasste ihre Hüfte n und führte sie dahin, wo er sie brauchte. Grace stöhnte auf. „Küss mich dabei. Die ganze Zeit. Hör nicht auf, ehe du mein Zittern spürst.“
     
    *
     
    Das Pferd strauchelte, sah den Weg ebenso wenig wie Kolja . Bei jedem Fehltritt strafte er es ab. Es reagierte kaum noch. Das Tor war auf. Mittendrin stand Konstantin.
    „Wie konntest du es wagen!“ Sein kleiner Bruder sah aus wie ein Schutzengel, als er mit ausgebreiteten Armen auf seine Stute zuging, um ihr beruhigend über das nasse Fell zu streichen. „Sie hat Schaum vorm Maul, ist klitschnass. Es ist Winter!“
    Kolja stieg ab. Seine Beine waren steif vor Kälte und der Anstrengung, sich im Sattel zu halten. Es hatte lange gedauert, bis dieses Biest den Widerstand gegen ihn aufgegeben hatte.
    „Willst du deinen Bruder nicht begrüßen?“
    Konstantin funkelte ihn hasserfüllt an, ging um das Pferd, sah die blutigen Male am Bauch. „Du bist ein elender Schinder.“
    „Es freut mich, dich zu sehen.“
    „Halt ’ s Maul, Kolja! Fees Blut läuft über meine Hände.“
    Was waren das für freundliche Laute, mit denen er das Pferd mit sich führte? Und seinen einzigen Bruder blaffte er an wie einen Hund? An der Schulter riss er Konstantin zurück, dass er ihn ansehen musste. Das Pferd wieherte ängstlich und versuchte , zur Seite auszubrechen. Kolja gab ihm einen Schlag mit dem Griff der Gerte. Konstantin schlug ihm die Gerte aus der Hand.
    „Berühre Fee noch einmal!“
    „Und dann?“
    Mit geballten Fäusten stand Konstantin vor ihm. Er war selbst in seiner Wut wunderschön. Die dunkelblonden Haare hatte er zurückgebunden. Konnte er sich immer noch nicht von der Haarpracht trennen? Die ebenmäßigen Gesichtszüge hatte er von

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