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Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Titel: Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)
Autoren: Swantje Berndt
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war eine frisch Erwachte. Die Angebote der anonymen Meister waren zu verlockend, als dass sie ein naiver Neuling ablehnen konnte.
    „Du könntest mir die Etage unter deiner überlassen. Da wohnt doch keiner.“
    Sie drängelte sich an Daniel vorbei aus dem Aufzug und kauerte sich vor den Kamin. Daniel entfachte die Glut neu und Susanna seufzte behaglich. Ihr Kinn war zu spitz. Sie hatte zu wenig gegessen. Unter den Augen lagen Schatten, also sah es mit ihrem Schlaf nicht besser aus.
    „Wie heißt dein Exfreund noch mal?“ Er würde ihn Kepheqiah als potenzielles Opfer vorschlagen, rein zu Trainingszwecken.
    „Rembrandt , aber das ist nur sein Künstlername. Den bürgerlichen Namen gibt er nicht preis, wegen der Polizei, verstehst du? Was ist jetzt mit der Wohnung? Ich habe Freunde, die könnten mir beim Renovieren helfen.“ Ihre Ratte huschte aus der Jacke, lief über ihren Arm und sprang auf Daniels Schulter. „George mag dich.“ Susanna strahlte.
    Daniel packte das fiepsende Tier am Schwanz und ließ es zurück zu Susanna pendeln. „Versprich mir, dass ich George nicht mehr zu Gesicht bekomme, dann kannst du in der dritten Etage machen, was du willst.“ Er würde diese Entscheidung bis zum Rest seines momentanen Lebens bereuen.
    Susanna schlang die dünnen Arme um seinen Nacken. „Danke. Ich werde dich nicht stören. Versprochen. Du wirst gar nicht merken, dass ich da bin.“
    „Eine Bedingung habe ich.“
    Susannas Augenaufschlag glich der einer Heiligen. „Welche? Ich mach alles, was du willst.“
    „Habe ich Besuch, lässt du dich nicht hier oben blicken. Hältst du dich nur ein einziges Mal nicht an diese Absprache, fliegst du raus.“ Kepheqiah durfte sie unter keinen Umständen kennenlernen. Die Gefahr, dass er sie an die Bruderschaft verraten würde, war zu groß.
    Enttäuscht stopfte sie die Ratte in ihre Jacke zurück. „Und ich dachte schon, du lässt mich diesen Gefallen bei dir abarbeiten.“ Ihr sehnsüchtiger Blick streifte über sein Bett.
    Daniel schlug ihr an die Stirn. „Du bist ein Kind. Ginge es nach mir, würde ich dich so lange von zukünftigen Exfreunden fernhalten, bis du weise genug wärst, es selbst zu tun.“
    Susanna schnappte nach Luft , doch Daniel hielt ihr den Mund zu. „Akzeptier meine Bedingungen oder schlaf wieder unter einer Brücke. Ich bezweifle, dass George in der Lage ist, dich ausreichend zu wärmen.“
    Bevor sie ging, plünderte sie seinen Kühlschrank, sein Portemonnaie und deckte sich mit einem Stapel Pullover von ihm ein. Sie würde die Dinger fünfmal um ihren dürren Körper wickeln können.
    Kaum war sie weg, rief Keph an. „Guter Job. Gab es Probleme?“
    „Nein.“
    „Seltsam. Xavier sagt, das Ziel wäre zur selben Adresse gefahren wie du. Nur, dass sie Everards Haus zwei Minuten später als du verlassen hat.“
    „Sag Xavier einen schönen Gruß, ich w e rde ab heute die Überwachung des Zieles selbst organisieren.“ Einen Seelenlosen in Lucys Nähe zu wissen, machte ihn nervös. „Um Sorokins Verschwiegenheit kümmere ich mich , aber dazu brauche ich einen Dienstwagen und Ives.“ Der Junge schuldete ihm einen Gefallen. Es wurde Zeit, dass er ihn einforderte.
    „Ich schicke dir einen Fahrer. Verhandl e mit Maurice. Er verteilt die Ressourcen.“
     
    Ruben kam persönlich. Sie redeten während der Fahrt über gemeinsame Aufträge, das Wetter und die besten Fischrestaurants an der Algarve. Dass Ruben keine Seele hatte, fiel nur auf, wenn er ihm in die Augen sah. S ie waren kalt und ausdruckslos. Über seine Degradierung verlor Daniel kein Wort. Ruben war über Jahrhunderte ein besserer Meister gewesen als alle anderen. Baraq ’ el hatte eine widerliche Art, langjährigen Mitarbeitern seine Dankbarkeit zu zeigen.
    „Wappne dich für Spott und Hohn. Denn genau der wird dir entgegenschlagen.“ Keph ging vor und klopfte an Maurice ’ Büro. „Bei seiner momentane n Laune kannst du froh sein, wenn du am Stück bleibst.“
    Zusammengesunken hockte Maurice am Schreibtisch, vor ihm stand eine Flasche Calvados. Als er sein Glas füllte, zitterte seine Hand. Seine Augen waren rot geädert. Daniel hatte Maurice noch nie betrunken erlebt.
    „Keph sagt, du willst Ives. Warum?“
    „Weil mir ein Dienstwagen zusteht.“
    Maurice griff in eine Schreibtischschublade und warf einen Autoschlüssel über den Tisch. „Deine Limousine steht hinterm Haus. Nimm sie dir und verschwinde.“
    „Ich kann nicht fahren.“
    Maurice lachte lustlos. Dann sah er
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