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Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Titel: Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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das Mädchen vorhin?“
    Nur ein Mundwinkel kletterte etwas höher. „Susanna. Eine Freundin.“
    „So wie Grace?“ Lucys Wangen brannten. Sie war die Letzte, die ein Recht hatte, eifersüchtig zu sein.
    „Nein. Eher wie eine Tochter. Es gibt nicht viele Menschen i n ihrem Leben, denen sie vertrauen kann.“
    „Und du gehörst dazu?“
    Daniel nickte. Lucy konnte das Mädchen verstehen. Sie selbst hätte Daniel ihr Leben anvertraut.
    „Hast du keine Angst, dass ich dich enttäuschen könnte? Ich bin eine Diebin.“ Sie wollte lächeln , aber stattdessen wuchs ein Tränenkloß in ihrem Hals. Hinunte rschlucken ging nicht, wegräuspern auch nicht.
    „Das wirst du nicht.“ Daniel zog sie vor sich, streichelte ihren Arm hinab. „Dein Blick verrät, was du haben möchtest.“ Sein Gesicht kam näher, seine Lippen streiften ihre. „Deine Stimme verrät mir, was du fürchtest und dein Mund will genau das, was meiner auch will.“
    Zärtliche Küsse betupften ihr Kinn, wanderten zu ihrem Kehlkopf, der eingeschnürt in ihrem Hals die Luft daran hinderte, geatmet zu werden. Lucy legte den Kopf in den Nacken. Jeder Kuss löste den Druck etwas mehr, bis der Tränenkloß endlich in winzige Splitter zersprang. Sie stachen nur kurz, nur bis zum nächsten Kuss. Dann verschwanden sie.
    „Wir werden einander nicht enttäuschen.“ Er sprach ruhig und besonnen und mit felsenfestem Vertrauen in seine n Worte.
    Lucy wandte sich ab. In den Tiefen ihrer Handtasche musste ein Taschentuch sein. Ihre Tränen hingen schon an d en Wimpern, und als sie zwinkerte, tropften sie in zartgrünes Satin.
    „Lucy?“
    „Alles gut. Achte nicht auf mich.“ Wenn er sie weiter mit diesem Mitgefühl ansah, würde sie ihre Handtasche fluten.
    „Ich soll nicht auf dich achten, obwohl du weinst?“
    „Ich weine nicht. Ich habe …“
    „… Staub ins Auge bekommen.“
    „Genau.“
    Daniel zog mit seinem Zeigefinger einen unsichtbaren Strich über ihre Stirn bis zur Nasenspitze. „Wenn du lügst, wird deine Nase lang und spitz, Pinocchio.“
    Das Letzte, was sie wollte, war lachen. Sie tat es trotzdem.
    „Lass uns zu mir fahren und herausfinden, warum du weinen musstest.“
    Der Sensor der Eingangstür erfasste sie und langsam schoben sich die Glastüren zur Seite. Vor dem Krankenhaus wartete eine lange Schlange Taxen geduldig auf potenziellen Inhalt. Lucy stolperte über ihre eigenen Füße. Daniel musste sie für tollpatschig, überspannt, wenn nicht gar hysterisch halten, was sie im Moment alles war.
    Daniel blieb stehen. Sein intensiver Blick suchte etwas, das tief in ihr liegen musste. „Fürchte dich nicht.“ Er hob ihre Hand an seine Lippen und küsste sie, ohne Lucy aus den Augen zu lassen. „Und lass dich auf mich ein.“
    Der Taxifahrer kam ums Auto und hielt ihnen die Tür auf. Daniel legte vorsichtig den Arm um sie und ließ sie auf die Rückbank gleiten. Er stieg von der anderen Seite ein, nannte dem Fahrer eine Adresse, die sie nicht kannte. Seufzend lehnte sich Daniel zurück und sah zum Dach des Wagens. Plötzlich wirkte er so unglücklich, wie man nur sein konnte.
    „Heute Nacht brauche ich deine Gesellschaft. Wenn du dich von mir lieben lassen willst, wird es mir eine Freude sein. Wenn du mich lieben willst, werde ich jede deiner Berührungen bis zum Ende genießen.“
    In ihrer Vorstellung kletterte sie auf seinen Schoß, legte sein Gesicht an ihre Brust und liebte ihn, bis er keinen Atem mehr hatte, um Worte wie Traurigkeit oder Resignation auch nur zu denken.
    Seine Hand lag auf ihrem Schoß, verschlungen in ihrer. Seine Finger lösten sich und streichelten die Innenseite ihres Schenkels. Die Zartheit seiner Berührung löste ein Beben in ihr aus, dessen Epizentrum dicht an seinen einfühlsamen Fingerspitzen lag.
    „Stell dir vor, es wäre meine Bestimmung, dich zu lieben und deine, dich von mir lieben zu lassen.“ Seine Stimme lockte sie an einen Ort, der dunkel und warm war und Geborgenheit versprach. „Dann wäre es gleichgültig, dass du eine Diebin bist . Dann wäre es gleichgültig, dass ich ein Auftragskiller bin . Nur deine Hingabe wäre von Bedeutung.“ Er küsste ihre Schläfen, ihre Wange und liebkoste ihren Mundwinkel mit der Zungenspitze. „Gib dich mir hin, Lucy. Ganz und gar. Ohne Bedenken, ohne Ängste , und ich werde dich an einen Ort führen, der dich für immer schützen wird.“
    Die Verlockung war unendlich. Nicht nur die Worte, auch die Berührungen in ihrem Schoß. Lucy rutschte auf dem

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