Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)
glatten Bezug weiter nach vorn. Berauschend langsam machte Daniel von den Möglichkeiten Gebrauch , die sie ihm dadurch eingeräumt hatte. Sein Tasten und Streicheln war ein zartes Versprechen. Allesamt durch glatte Stoffe gegeben. Lucy schloss die Augen und spürte dem Weg seiner verführenden Fingerspitzen nach. Sie musste sich auf die Lippen beißen, um dem Fahrer keinen Grund zu geben, nach hinten zu schauen.
*
Paolo war ein Freund vor Jahrhunderten gewesen. Frauen seien Blumen, die unter der Liebe aufblühten und die Schlichteste konnte in diesen köstlichen Momenten die Schönheit einer Rose überstrahlen. Ein grober Klotz sei jeder Mann, der das nicht wüsste.
Dieses Wissen hatte Paolo nicht vor der Pest bewahrt und Daniel nicht vor der Trauer um seinen Freund, doch es hatte ihm die Augen für dieses Geschenk der Natur noch weiter geöffnet.
Zaghaft fasste Lucy seine Hand, schob sie unter ihr Kleid. „Hör nicht auf.“
„Lucy, nur noch wenige Minuten, dann sind wir bei mir.“
Sie schüttelte den Kopf.
„Der Fahrer wird den Verstand verlieren.“
Lächelnd schloss sie die Augen. „Soll er doch.“
Wie sehnsüchtig sie seine Zärtlichkeiten annahm. Ihre Erregung strömte durch seine Finger, sammelte sich in ihm, bis er sich selbst nach ihren Liebkosungen sehnte.
Der Taxifahrer leckte sich über die Lippen und sein Schlucken war bis in den Fond zu hören.
„Um diese Uhrzeit erfordert der Verkehr draußen auf der Straße Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.“
Sie waren fast allein auf der Shaftesbury Avenue. Dennoch huschte der ertappte Blick schuldbewusst nach vorn.
Daniel könnte ihn links ranfahren lassen, ihn bitten, die Sun zu lesen, die auf dem Beifahrersitz lag und ihnen ein paar zusätzliche Minuten verschaffen. Er sehnte sich danach, Lucy in die Augen zu sehen, wenn sie aufblühte. Doch auf der schmalen Rückbank eines Taxis konnte er es ihr unmöglich bequem machen. Er hatte ihr versprochen, ihre Schmerzen fortzulieben. Das würde er halten. Es kostete Kraft, sich nur auf ihre Lust zu konzentrieren, während die eigene sich immer weiter ausdehnte und ihr Recht forderte. Ihre Lider flatterten. Sie krallte sich in sein Bein und presste die Lippen zusammen. Er löste ihre Hand und ließ sie seine Erregung fühlen. Sie sollte wissen, dass es auch ihm Lust bereitete, sie zu verwöhnen.
Sie strich über zu straff anliegenden Jeansstoff. Spürte dort , was er ihr versprochen hatte. Ihr Atmen wurde zu einem Keuchen, wurde lauter, je stärker sie das Zucken unter ihrer Handfläche fühlte. Es gefiel ihr. Ein verträumtes Lächeln verriet sie und machte es ihm noch schwerer, sich zurückzuhalten. Im Moment ihrer Erlösung biss er sich auf die Zunge, um ihren Anblick ohne Folgen ertragen zu können. Kein Laut kam über ihre Lippen, nur ein Zittern durchlief ihren Körper, das er unendlich gern mit ihr geteilt hätte.
*
Wie der Hunger in seinen Eingeweiden wühlte. Caym hielt sich den Magen. Er musste etwas essen. Fleischhüllen waren anfällig. Wurden sie nicht gehütet, wurden sie schwach und starben. Die Vibration der Ringmagie lag in der Luft wie grüner Nebel. Er würde ihr folgen können. Weder die Frau noch der Meister konnte n ihm entkommen.
Regenwasser sickerte am Brückenpfeiler hinab. Caym öffnete den Mund. Zu wenig. Zu fade. Die Erinnerung an süßes Blut zuckte über seine Zunge , aber er hatte nur wenig Zeit. Es war Nacht. Die Gegend war schmutzig und einsam. Menschen verkrochen sich bei Dunkelheit, wenn sie nicht noch dunkleren Geschäften nachgingen.
Kehliges Frauenlachen ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Die schleppende Männerstimme würde nicht stören. Er schlich näher. An der Brückenwölbung lehnte sie. Hohe Stiefel, kurzer Rock, viel nacktes Fleisch für eine Winternacht. Die Haare umschmeichelten ein volles Kinn, die Augen gierten nach Mammon statt nach Lust. Ihr Freier war betrunken. Caym leckte sich über die Lippen. Wie verschwenderisch Menschenmänner mit Frauen umgingen. Er würde es ihnen gleichtun. Mit diesem Körper konnte er es. Es gab viele Gelüste. Er würde sich in allen suhlen.
Der tumbe Mann drehte sich zu spät zu ihm um. Sein Genick brach, bevor ein Laut seine triefenden Lippen verlassen hatte. Sein Blut würde in toten Venen gerinnen , doch das der Frau würde Caym laben und ihm einen Vorgeschmack auf noch köstlichere Genüsse bieten. Sie schrie. Gellend und ohne Luft zu holen. Bis er sie ansprang und lehrte, dass ewiges
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