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Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Titel: Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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ein Tod, gefolgt von einem neuen Leben.“
    Eine tiefe Traurigkeit rollte über sie hinweg. Es war nicht ihre , doch sie presste ihr Herz zusammen, wie a n dem Tag, als die Nachricht vom Tod ihrer Eltern kam. Sie umschloss seine Hand. Mit Traurigkeit kannte sie sich aus. Dagegen half nur Trost. „Du bist betrunken.“
    „Ich weiß, aber das ändert nichts an den Tatsachen.“
     
    *
     
    Lucys wunderschöne Augen versuchten, ihn empört anzufunkeln. Es gelang ihnen nicht. Sein Lächeln lockte ihr Lächeln. Es war überrascht, etwas verunsichert und er wollte es noch viele Male sehen, doch nach dieser Nacht wäre es für immer verschwunden.
    „Mr. Levant?“
    Die Krankenschwester sah müde aus. Sie blickte in die Runde und für einen Moment war die Vorstellung verlockend , zu schweigen und stattdessen mit Lucy an einen Ort zu verschwinden, an dem sie vor allem verborgen war. Diesen Ort gab es nicht. Außerdem würde er sie vollbluten. Das würde sie ablenken. Die Dinge, die er mit ihr tun wollte, vertrugen keine Ablenkungen. Er hob die Hand.
    „Kannst du Blut sehen, Lucy?“
    „Ich kann mit Leichen das Bett teilen.“
    „Dann komm mit und halte meine Hand.“
    Auch wenn die Krankenschwester die Augen verdrehte, Lucy ging mit. Sie lachte leise vor sich hin, als sie den Flur überquerten und ins Behandlungszimmer gingen. Er würde sie heute nicht mehr loslassen, bis sie in seinen Armen gestorben war. Danach würde er in der Finsternis ertrinken.
    „Philippa Lucinde Violetta Sorokin!“
    Lucy zuckte neben ihm zusammen, als der Arzt überrascht aufsah. „Ich dachte mir schon, dass wir uns bald wiedersehen.“ Verblüfft bemerkte er die Blutspur hinter Daniel. „Ich denke, wir sollten die Regel Ladys first für einen Moment ignorieren und mit dem Fuß anfangen.“
    „Also gut. Zuerst mein Fuß und dann nichts mehr.“
    Lucy trat ihm auf den anderen. „Ich habe ein steifes Genick und kann mich kaum rühren. Ich will eine Spritze!“
    „Gute Wahl.“ Während der Arzt Daniels Fuß aus dem durchtränkten Schuh zog, schüttelte er den Kopf. „Was haben Sie gemacht?“
    „Scherben bringen Glück.“ Daniel malte mit dem Daumen Kreise auf Lucys Handfläche. Sie sah ihn nicht an , aber um ihren Mund zuckte es. „Du brauchst keine Spritze. Du brauchst mich.“ Der dünne Stoff ihres Oberteils straffte sich über ihrer Brust. „Wir hätten die ganze Nacht.“ Es war eine seiner schwärzesten Lügen , doch der Köder hing. Gedanklich schnupperte sie daran. Ihre Augen leuchteten und das verträumte Lächeln wollte ihre Lippen nicht verlassen.
    „Und du flüchtest nicht im letzten Moment?“
    „Nicht, wenn auch du bleibst.“
    Der Arzt sah hin und her wie bei einem Tennismatch.
    „Ich habe die Ewigkeit vieler Leben. Ich könnte dich über den Tod hinaus lieben.“
    Lucy schluckte, die Nadel stach in sein Fleisch, zog den Faden nach. Sie sah den Handgriffen des Arztes schweigend zu, während sie immer wieder über seine Handfläche streichelte.
    „In einer Woche kommen Sie zum Fäden ziehen.“ Der Arzt wandte sich zu Lucy. „Nun zu Ihnen. Spritze oder nicht?“
    Ihr Blick fragte Daniel. Er schüttelte den Kopf. „Betäube heute Nacht weder deine Sinne noch deine Nerven. Dir würde zu viel entgehen.“
    Sie biss sich auf die Lippen. Ihre Hand in seiner verkrampfte sich und wurde feucht. Ein zarter Glanz überzog ihre Augen, die andere Dinge sahen als sterile Skalpelle und weiße Metallschränke. Ihr Mund öffnete sich, sog die Luft ein, die ihr schnell schlagendes Herz brauchte. Es gab keinen schöneren Anblick als eine Frau, die sich auf die Liebe freute.
    „Keine Spritze.“
    Der Arzt zuckte die Schultern. „Wie Sie möchten.“ Das Rezeptblatt, das er schon in der Hand hielt, nahm ihm Daniel ab.
    „Ich brauche keine Schmerztabletten.“
    „Noch nicht, aber die Betäubung wird nachlassen, dann brauchen sie sie garantiert.“
    Gegen die Schmerzen, die nach dieser Nacht auf ihn lauern würden, wären sie nutzlos. Der Blick des Arztes kribbelte in Daniels Rücken, als er mit Lucy an der Hand hin ausging. Die Krankenschwester reichte ihm zwei Krücken und tippte auf eine Zeile, wo Unterschrift stand. Eine der Krücken gab er ihr wieder zurück. „Eine Hand brauche ich frei. Für Philippa Lucinde Violetta.“ Die Namen waren Honig auf seiner Zunge. Er würde sie in Lucys Mund hauchen, bevor er ihr den Atem nahm.
     
    *
     
    Die Offenheit seiner Worte verführte sie ebenso wie sein sinnlicher Mund.
    „Wer war

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