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Der Tod wohnt nebenan Kriminalroman

Titel: Der Tod wohnt nebenan Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francisco Gonz lez Ledesma
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ist, ihm einen Revolver oder eine Pistole in die Hand zu geben, denn in der erstbesten kritischen Reaktion wird er sofort töten. Außerdem ist er auch sehr schlecht dafür geeignet, die Frau glücklich zu machen, mit der er zusammenlebt. Also fühlt sich Eva Expósito geschützt, aber sie ist nicht glücklich mit ihm. Und jetzt lassen Sie uns offen reden, Méndez.«
    »Wir reden doch schon offen.«
    »Ein Scheiß. Verzeihen Sie, wenn ich einen Ausdruck aus meiner Kindheit verwende, aber ich kann nicht mehr. Ich bin Ihnen egal und mein Glück, sofern ich je herausfinde, was das ist, ebenso. Das mit Eva ist Ihnen egal. Sie wollen doch nur was über Miralles hören.«
    »Eigentlich wollte ich mit Ihnen über die Bilder im Prado-Museum plaudern«, sagte Méndez, und trank die letzten Tropfen des Giftes aus seinem Glas, »aber wenn Sie mit mir über Miralles sprechen wollen, wäre ich entzückt …«
    »David Miralles ist nicht dumm.«
    »Natürlich nicht.«
    »Er müsste es schon sein, um nicht zu merken, dass man ihn in Verdacht hat und sein Haus überwacht wird. Sie glauben, er habe Omedes aus Rache getötet, was ich für einen sehr vernünftigen Gedanken halte. Das will ich gar nicht bestreiten. Aber er weiß auch, dass man ihn nur deshalb noch nicht verhaftet hat, weil Sie keine Beweise haben.«
    »Weder Miralles noch Sie, Señorita, wissen, was für Beweise wir haben«, sagte Méndez und ließ das offizielle Arschloch raushängen.
    »Ach nein? Nun, Méndez, ich habe Ihnen schon gesagt, dass Miralles nicht doof ist. Er arbeitet als Bodyguard für sehr bedeutende Persönlichkeiten, und es ist ein Leichtes für ihn, mit einem Rechtsanwalt zu sprechen, der dann seinerseits mit den höheren Polizeikreisen spricht. Und dieser Anwalt hat einige Details über die polizeilichen Ermittlungen erfahren. Und den ballistischen Bericht gelesen. Und dieser Bericht besagt, dass Omedes von keiner der Waffen erschossen wurde, die sich in Miralles’ Besitz befinden oder die er hätte verwenden können.«
    Méndez hob die Augenbraue und legte die Hände aufeinander, als wollte er anfangen zu beten.
    »Diese bedeutenden Anwälte machen mich neidisch, Mabel. Tja, ich habe keine Kontakte mehr zu den höheren Polizeikreisen.«
    »Natürlich nicht.«
    »Ich bin eben eine Straßenkatze«, gestand er, »und hin und wieder muss ich daran erinnert werden.«
    »Nun, deshalb ist Miralles noch nicht verhaftet.«
    »Und Sie freuen sich, Mabel.«
    »Natürlich freue ich mich.«
    »In meinem Alter sehe ich zu meiner Überraschung, Mabel, dass die Liebe das wunderbarste Gefühl ist, das es gibt.«
    »Nicht so spöttisch, Méndez. Ich weiß nicht, was Liebe ist, aber seit ich fünfzehn Jahre alt bin, weiß ich, was sie nicht ist.«
    »Ich bewundere Sie, Mabel. Noch ein Kaffeechen?«
    »Auf keinen Fall. Es würde mir nicht schmecken, im Zustand der Unschuld zu sterben.«
    »In dem Fall würde ich, der ich mich immer im Zustand der Unschuld befinde, Ihnen eine Frage stellen, bei der Sie das Recht haben, sie nicht zu beantworten.«
    »Wenn sie kurz ist, stellen Sie sie.«
    »Hat Miralles Ihnen jemals gestanden, dass er Omedes umgebracht hat?«
    Mabel lachte jäh, fast fröhlich, so wie sie es vielleicht schon seit Kindertagen nicht mehr getan hatte.
    »Halten Sie mich für geistig minderbemittelt, Méndez? Ich weiß nicht, ob zu Ihren guten Zeiten die Leute solche Fragen beantwortet haben, aber heute tun sie es nicht mehr. Heute schicken einen die Leute direkt zum Teufel. Aber weil ich vielleicht doch geistig minderbemittelt bin, weil ich mich immer geirrt habe, werde ich sie beantworten: Einmal habe ich ihn gefragt – denn wir hatten lang und viel geredet –, und er sagte Nein. Und ich bin sicher, dass er mir die Wahrheit sagt, auch wenn er bei der Gelegenheit etwas hinzugefügt hat, das ich Ihnen ebenfalls erzählen werde. Er hatte gehört, dass Omedes in Barcelona war, und ihn suchte, um ihn zu töten. Aber es ist ein Unterschied, ob ich jemanden suche, um ihn am Arsch zu kriegen, oder ob ich ihn tatsächlich am Arsch kriege. Ich weiß nicht, ob ich mich akademisch und verständlich genug ausgedrückt habe, Méndez. Aber so ist mir der Schnabel gewachsen.«
    »Sogar ich habe es verstanden, Mabel.«
    »Dann war’s das wohl.«
    Méndez machte eine entschuldigende Geste.
    »Ich werde Sie selbstverständlich nicht weiter mit meinen Seminaristenfragen belästigen«, raunte er. »Aber aus reiner urbaner Höflichkeit würde ich gern wissen, wie es der

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