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Der Todesflieger

Der Todesflieger

Titel: Der Todesflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Haare trocken und kämmte sich. »Wo kann man denn hier in der Nähe einen Drink und eine Zigarette auftreiben?«
    Giordino deutete mit dem Kopf auf das Führerhaus des Wagens. »Mit einem Drink kann ich nicht dienen; aber auf dem Vordersitz liegt ein Päckchen griechischer Lungentorpedos.«
    Pitt beugte sich in den Wagen. Auf dem Sitz lag eine schwarz-goldene Schachtel Hellas Special. Er zog eine der flachen Zigaretten heraus und zündete sie an. Er war überrascht von ihrem milden Geschmack. Aber nach den zermürbenden letzten zwei Stunden hätte ihm wahrscheinlich sogar Seegras geschmeckt.
    »Hat dir jemand gegen das Schienbein getreten?« fragte Giordino sachlich.
    Pitt blies eine Rauchwolke in die Luft und besah sich sein Bein. Direkt unter dem rechten Knie klaffte eine tiefe Wunde, aus der Blut sickerte. Rund um die Wunde schillerte die Haut grün, blau und violett.
    »Nein. Ich bin nur über eine Türschwelle gestolpert.«
    »Ich werde dich verbinden.« Giordino stand auf und holte eine n Erste-Hilfe-Kasten aus dem Handschuhfach des Wagens.
    »Eine Operation wie diese ist nur ein Kinderspiel für Doktor Giordino, den weltbekannten Hirnchirurgen. Oder möchtest du lieber, daß ich dein Herz verpflanze? Darin bin ich ebenfalls Meister.«
    Pitt versuchte vergeblich, sich das Lachen zu verbeißen. »Paß besser auf, daß du zuerst die Mullbinde auflegst und dann das Pflaster darüberklebst, nicht umgekehrt!«
    Giordino zog ein gequältes Gesicht. »Und so etwas muß
ich
mir bieten lassen.« Dann grinste er verschlagen. »Das Lachen wird dir schon noch vergehen, wenn ich dir meine Rechnung präsentiere.«
    Pitt zuckte nur ergeben die Achseln, und Giordino begann, sein Bein zu verarzten. Keiner sagte mehr etwas. Pitt sah hinunter auf das tiefblaue Meer und den weißen Sand. Dieser zog sich wie ein breites Band etwa zehn Kilometer nach Süden, bis er, zu einem dünnen Strich zusammengeschrumpft, hinter einer Landzunge verschwand. Die ganze Küste entlang war keine Menschenseele zu erblicken. Wie in einem Reiseprospekt, dachte Pitt. Und in der Tat erinnerte der einsame Strand an die kitschigromantischen Aufnahmen von einer Südseeinsel.
    Pitt beobachtete die Brandung. Die halbmeterhohen Wellen brachen sich schon gute hundert Meter vor der Küste, um kurz darauf an den Strand zu schlagen, wo sie sich in weiten Bögen verliefen. Es mußte herrlich sein, dort zu schwimmen oder zu surfen. Für einen Taucher war der Strand allerdings wenig interessant. Das Wasser war viel zu seicht und der sandige Meeresboden viel zu gleichförmig. Tauche n lohnte sich nur an Küstenstrichen mit einem felsigen Untergrund, auf dem sich die ganze Meeresflora und -fauna entfalten konnte.
    Pitt wandte den Blick nach Norden. Hier hatte die Küste ein ganz anderes Aussehen. Schroff ragten hohe, kahle Klippen aus der See empor, von dem ständigen Anprall der Wogen tief zerklüftet. Große Felsbrocken und klaffende Spalte zeugten von der zerstörerischen Gewalt des Meeres. Ein Abschnitt der Steilküste zog Pitts Aufmerksamkeit besonders auf sich.
    Merkwürdigerweise waren hier die Klippen nur wenig zerfurcht. Das Meer zu Füßen der jäh abstürzenden Felswand war ruhig und von tief grüner Farbe. Die vielleicht einhundert Quadratmeter große glatte Wasserfläche nahm sich inmitten der ringsum tosenden, gischtenden See seltsam unwirklich aus.
    Welche Schönheiten mochten sich dem Taucher in diesem Gewässer darbieten? Vermutlich hatte sich vor urewiger Zeit, als der Meeresspiegel noch niedriger lag, die See tief in die Felswand gefressen und unzählige Unterwasserhöhlen geschaffen, in denen sich nun die ganze Gewalt des anbrandenden Meeres fing.
    »So, das hätten wir«, meinte Giordino humorvoll. »Dem großen Giordino verdankt die medizinische Wissenschaft einen weiteren Triumph.« Pitt ließ sich von solchen Spaßen nicht täuschen: Giordino pflegte dahinter nur seine ernsthafte Sorge um ihn, Pitt, zu verbergen.
    Giordino erhob sich, bedachte Pitt mit einem langen Blick vom Scheitel bis zur Sohle und schüttelte den Kopf. »Du siehst mit all diesen Verbänden langsam wie das Reifenmännchen aus der Michelin-Werbung aus.«
    »Du hast recht.« Pitt stand auf und machte ein paar Schritte, um sein steifgewordenes Bein zu lockern. »Ich fühle mich auch wie ein abgefahrener Pneu.«
    »Da kommt Zac«, sagte Giordino plötzlich.
    Der schwarze Mercedes kam vorsichtig einen unbefestigten Feldweg aus den Bergen heruntergefahren. Eine braune Staubwolke

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