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Der Todesflieger

Der Todesflieger

Titel: Der Todesflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Plötzlich kam ihm die Idee, einen Aufriß des Schiffes anzufertigen. Er erhob sich und malte einen etwa neun Meter langen Rumpf in den Sand. Dann fügte er die Brücke, die Frachträume und den Maschinenraum hinzu, alles, woran er sich erinnern konnte.
    Langsam nahm das Schiff Gestalt an. Pitt war so in seine Arbeit vertieft, daß er gar nicht den alten Mann bemerkte, der mit einem Esel den Strand entlanggewandert kam.
    Der Mann blieb stehen und sah Pitt eine Weile zu. Sein runzliges Gesicht blieb völlig unbewegt. Er zuckte nur verständnislos die Achseln und ging dann weiter.
    Der Aufriß war inzwischen fast vollendet. Pitt setzte spaßeshalber noch einen winzigen Vogel auf einen der Ventilatoren und trat dann einen Schritt zurück, um sein Kunstwerk zu betrachten. Er lachte laut auf, als er die Skizze sah. Sie hatte weit eher Ähnlichkeit mit einem schwangeren Wal als mit einem Schiff.
    Eine Weile hielt er seinen Blick nachdenklich auf die Zeichnung gerichtet. Und plötzlich glitt ein versonnener Ausdruck über seine Züge. Eine phantastische Idee keimte in ihm auf. Sollte es möglich sein? Zunächst kam ihm der Gedanke allzu absurd und abwegig vor, doch je länger er darüber nachdachte, um so plausibler erschien er ihm. Schnell zeichnete er noch ein paar weitere Linien in den Sand, bis die Skizze seiner Vorstellung entsprach. Als er endlich fertig war, zog ein grimmig-zufriedenes Lächeln über sein Gesicht. Verdammt gerissen, dieser von Till, dachte er. Wirklich verdammt gerissen!
    Seine Müdigkeit war im Nu verflogen. All die Rätsel, die ihn die ganze Zeit über gequält hatten, waren mit einem Male gelöst. Eigentlich hätte er schon viel früher darauf kommen müssen. Eilig packte er sein Tauchgerät zusammen und stieg die Düne hoch, hinter der die Küstenstraße entlanglief. Sein Vorsatz, sich künftig aus dieser Affäre herauszuhalten, war vergessen. Jetzt wurde es erst richtig interessant! Auf der Düne angekommen, drehte er sich noch einmal um und sah zurück auf die Skizze im Sand.
    Die Wellen spülten über sie hinweg. Der Schornstein war bereits verwischt.

14. Kapitel
    Giordino lag ausgestreckt neben dem blauen Lieferwagen und schlief tief und fest. Eine Feldstechertasche diente ihm als Kopfkissen, und die Beine hatte er bequem auf einen großen Felsbrocken gelagert. Über seinen zur Seite gestreckten Arm rannten geschäftig Ameisen hin und her. Pitt schüttelte lächelnd den Kopf. Giordino besaß die wirklich einmalige Gabe, immer und überall zu schlafen.
    Pitt spritzte Giordino ein paar Tropfen Salzwasser von seinen Schwimmflossen ins Gesicht.
    Doch der ließ sich davon nicht aufschrecken. Er öffnete nur träge ein Auge und sah mit offensichtlichem Mißfallen zu Pitt hoch.
    »Aha! Sieh da! Unser Posten macht die Augen auf.« Der Sarkasmus in Pitts Stimme war nicht zu überhören. »Du hältst deine Umgebung ja wirklich mit eiserner Aufmerksamkeit unter Beobachtung.«
    Wie eine Jalousie zog sich jetzt langsam auch das Lid von Giordinos zweitem Auge in die Höhe. »Immer mit der Ruhe«, brummte er schläfrig. »Während der ganzen Zeit habe ich das Nachtfernrohr nicht von meinen Augen genommen, als du dir die Holzkiste über den Kopf gestülpt hattest. Aber du kannst doch nicht im Ernst verlangen, daß ich dir auch noch zuschaue, wie du im Sand spielst.«
    »Entschuldige, alter Freund«, lachte Pitt. »Wie konnte ich nur an deiner Zuverlässigkeit zweifeln? Ich nehme an, das kostet mich wieder einen Drink?«
    »Zwei«, murmelte Giordino.
    »Einverstanden.«
    Giordino setzte sich auf und kniff gegen die blendende Sonne die Augen zusammen. »Was hast du erreicht?«
    »Robert Southey hatte bestimmt die
Queen Artemisia
im Sinn, als er schrieb: ›Kein Lüftchen rührt sich, die See liegt still, Das Schiff erscheint wie tot.‹ Man könnte es vielleicht so ausdrücken: Dadurch, daß ich nichts entdeckt habe, habe ich etwas entdeckt.«
    »Das ist mir zu hoch.«
    »Ich erklär’s dir später.« Pitt nahm sein Tauchgerät und verstaute es auf der Ladefläche des Lieferwagens. »Hat Zac sich schon gemeldet?«
    »Bis jetzt noch nicht.« Giordino richtete den Feldstecher auf von Tills Villa. »Er und Zeno haben zusammen mit einer Abteilung der hiesigen Polizei von Tills Anwesen umstellt.
    Darius ist im Depot geblieben und überwacht den gesamten Funkverkehr, falls zwischen Schiff und Insel Funksprüche ausgetauscht werden.«
    »Ein ganz schöner Aufwand, leider völlig für die Katz.« Pitt rieb sich die

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