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Der Todesflieger

Der Todesflieger

Titel: Der Todesflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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endlich einmal Schlagzeilen mache, ist auch nur ein geringer Trost.«
    Pitt lachte. »Du bist ein alter Pessimist. Ganz gleich, was passiert, du hast lediglich ein paar Männer beauftragt, irgendwelche wissenschaftlich interessanten Muscheln unterhalb der Klippen zu sammeln. Wenn etwas Unvorhergesehenes eintreten sollte, ist das eben reiner Zufall.«
    »Ich hoffe, daß Washington mir das abkauft.«
    »Keine Bange. Ich glaube, wir beide kennen Admiral Sandecker gut genug, um zu wissen, daß er uns in einem solchen Falle selbstlos zu Seite steht.«
    Gunn zog ein Taschentuch aus der Gesäßtasche und trocknete den Schweiß auf Gesicht und Nacken. »Also gut. Und was machen wir jetzt als erstes?«
    »Trommle du die Freiwilligen zusammen«, wies Pitt ihn an.
    »Sie sollen sich mit ihren Tauchergeräten gegen Mittag am Heck einfinden. Ich werde ihnen noch kurz sagen, was sie zu tun haben, und dann kann es losgehen.«
    Gunn sah auf die Uhr. »Es ist jetzt neun. Die Freiwilligen könnten in einer Viertelstunde tauchbereit sein. Warum willst du drei Stunden warten?«
    »Ich habe noch ein bißchen Schlaf nachzuholen«, erwiderte Pitt grinsend. »Ich möchte nicht in zwanzig Metern Tiefe im Meer einnicken.«
    »Keine schlechte Idee«, sagte Gunn ernst. »Du siehst in der Tat aus, als hättest du die Nacht durchgezecht.« Er wollte schon den Funkraum verlassen, als er sich noch einmal umwandte.
    »Übrigens, tu mir bitte eine n Gefallen: Schaff dieses Mädchen so bald wie möglich wieder von Bord. Ich möchte nicht, daß man mir zu guter Letzt noch vorwirft, ich hätte hier ein schwimmendes Bordell betrieben.«
    »Gut; aber nicht, ehe ich vom Tauchen zurück bin. Es ist äußerst wichtig, daß sie so lange hier an Bord bleibt, wo jemand sie im Auge behalten kann.«
    »Okay, einverstanden.« Gunn zuckte resignierend die Achseln. »Du wirst deine Gründe dafür haben. Wer ist sie eigentlich?«
    »Du wirst es nicht glauben: von Tills Nichte.«
    »Du großer Gott«, sagte Gunn betroffen. »Das hat mir gerade noch gefehlt.«
    »Reg dich nicht auf«, beruhigte ihn Pitt. »Es geht garantiert nichts schief. Du hast mein Wort darauf.«
    »Hoffentlich«, seufzte Gunn. Theatralisch schlug er die Augen gen Himmel. »Mein Gott, warum ausgerechnet ich?«
    Dann war er verschwunden.
    Pitt starrte gedankenverloren durch die offene Tür auf die blaue See. Der Funker in seinem Rücken war eifrig am Senden, doch Pitt achtete nicht darauf. Eine merkwürdige Erregung hatte sich seiner bemächtigt. Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt, und heftig pochte ihm das Herz gegen die Rippen. Er war nervös wie ein Spieler, der sein letztes Geld auf ein Pferd gesetzt hat, gegen das die Quoten l:10 stehen. Und gleichzeitig mit dieser inneren Erregung war er körperlich total erschöpft. Er fühlte sich matt und wie zerschlagen; der mangelnde Schlaf und der pausenlose Streß waren nicht spurlos an ihm vorübergegangen.
    Zusätzlich machte ihm die bereits wieder unerträglich werdende Hitze zu schaffen. Er brauchte dringend ein paar Stunden Ruhe.
    »Entschuldigen Sie, Major.« Die tiefe, volle Stimme des Funkers schien von weit herzukommen. »Ich habe hier einige Nachrichten für Sie.«
    Pitt nahm die Meldungen schweigend entgegen.
    »Die aus München ist um sechs Uhr eingegangen.« Der junge Schwarze schien verwirrt zu sein. »Und um sieben Uhr folgten diese zwei Meldungen aus Berlin.«
    »Danke«, murmelte Pitt. »Sonst noch etwas?«
    »Ja. Diese letzte Nachricht hier, Sir. Es ist… es ist wirklich seltsam: kein Rufzeichen, keine Wiederholungen, nur diese Mitteilung.«
    Pitt überflog die Zeilen. Ein bitteres Lächeln kräuselte seine Lippen. ›Major Dirk Pitt,
First Attempt
. Eine Stunde ist vergangen, bleiben noch neun. H.Z.‹
    »Wollen… wollen Sie darauf antworten, Major?« fragte der Funker stockend.
    Plötzlich fiel Pitt auf, wie kränklich der Schwarze aussah.
    »Geht es Ihnen nicht gut?«
    »Um ehrlich zu sein, Major, nein. Seit dem Frühstück ist mir hundeelend. Ich mußte mich schon zweimal übergeben.«
    Pitt mußte grinsen. »Ein Hoch dem Koch.«
    Der Funker schüttelte den Kopf. »Daran kann es nicht liegen. Unser Smutje ist ein Meisterkoch. Nein, wahrscheinlich habe ich Grippe. Oder ich habe eine Flasche schlechtes Bier getrunken.«
    »Versuchen Sie durchzuhalten«, sagte Pitt. »Wir brauchen während der nächsten vierundzwanzig Stunden einen guten Mann am Funkgerät.«
    »Sie können sich auf mich verlassen.« Der Funker zwang sich zu

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