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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Schutzschild vor sich hatte. Aber als er von seinem Gegner einen Tritt in die Weichteile bekam, musste er seinen Griff lockern. Lee wand sich frei.
    Es gelang Pitt, die in seiner Reichweite befindliche Petroleumlampe zu fassen und auf Maxine zu schleudern. Er traf sie an der Brust. Der Glasschirm zerbrach, und die von den gezackten Splittern getroffene Frau stieß einen Schmerzensschrei aus. Ihre Brust war aufgeschlitzt worden, ein Blutstrom schoß hervor. Pitt holte mit aller Kraft, die ihm verblieben war, zu einem Faustschlag aus, der Maxine mitten ins Gesicht traf. Der Schlag war von solcher Wucht gewesen, dass sie quer durch den Raum gegen die Tür geschleudert wurde.
    »Du Hund!« schrie Lee Raferty. Er hatte Pitts zu Boden geschleuderten Colt aufgehoben und zielte auf Pitts Herz.
    Das Fenster zerbarst, als Abe Steiger hindurchgesprungen kam. Er landete auf dem Küchentisch, der krachend unter ihm zusammenbrach. Abgelenkt durch das Geräusch, hatte Lee die Haltung des Revolvers geändert, so dass Pitt dem Schuss um Haaresbreite entging. Es gelang ihm, das Rohrstück, das am Boden lag, zu ergreifen. Nie würde Steiger das seltsame Knacken vergessen, mit dem das schwere metallene Instrument Lee Rafertys Stirn und Gehirn zertrümmerte.
    Giordino saß am Boden, halb benommen von dem Schuss, der seinen Oberschenkel getroffen hatte. Er versuchte aufzustehen, aber alles schien sich um ihn zu drehen, so dass er wieder zusammensackte. Hilflos sah er zu, wie in nächster Nähe von ihm das Repetiergewehr neu geladen wurde, dessen erster Schuß ihn vor wenigen Sekunden kampfunfähig gemacht hatte. Jetzt zielte Maxine Raferty sorgfältig auf seine Brust.
    Der Schuss war ohrenbetäubend. Er durchdrang das Brustbein, so dass eine Mischung von Blut und zerfetztem Fleisch auf Giordinos Füße spritzte. Regungslos stand Maxine Raferty drei Sekunden lang da, bevor sie in einer grotesken Spirale zusammenknickte und leblos ins Gras sank.
    Pitt lehnte am Geländer. Er ließ den Colt sinken und kam langsam, mit steifen Schritten, auf Giordino zu. Steiger war aus dem Haus getreten. Er wurde bleich vor Ekel, als er die blutigen Überreste von Maxine Raferty am Boden erblickte.
    Giordino starrte wie gebannt auf ein weißliches Stück menschlichen Gewebes, das neben ihm auf dem Boden lag. Pitt kniete sich neben ihn hin. »Hast du die alte Dame auf dem Gewissen?« fragte ihn Giordino. »Ist sie wirklich tot?«
    »Ja«, antwortete Pitt. »Sie ist tot.«
    »Bin ich erleichtert!« murmelte Giordino. »Ich dachte schon, das weiße Ding da gehört mir.«
44
    »Sie Idiot!« schrie Thomas Machita über den Tisch. »Sie Schwachkopf!«
    Oberst Jumana nahm Machitas Wutausbruch mit betont gleichgültiger Miene hin. »Ich hatte meine Gründe für diesen Befehl.«
    »Welche Gründe? Woher nehmen Sie das Recht, ein Dorf zu überfallen und unsere schwarzen Brüder abzuschlachten?«
    »Sie haben eine Kleinigkeit vergessen, Major Machita. Vielleicht darf ich sie Ihnen ins Gedächtnis rufen.«Jumana nahm seine Hornbrille ab und massierte seine schmerzende Nasenwurzel mit ausgestreckten Zeigefingern. »Während der Abwesenheit von General Lusana bin
ich
der Oberkommandierende der ARA. Ich führe Lusanas Befehle aus.«
    »Indem Sie Eingeborenendörfer statt militärische Ziele angreifen?« sagte Machita Zorn erfüllt. »Hat General Lusana Ihnen den Befehl gegeben, die schwarze Bevölkerung zu terrorisieren? Hat er Sie angewiesen, unsere Brüder und Schwestern zu ermorden, deren einziges Verbrechen darin besteht, dass sie als unterbezahlte Angestellte für die Weißen schuften?«
    »Meine Strategie, Major Machita, besteht darin, einen Keil zwischen die Weißen und die Schwarzen zu treiben. Jeder Schwarze, der sich der Regierung verdingt, muss wie ein Verräter behandelt werden.«
    »Die schwarzen Soldaten der südafrikanischen Streitkräfte meinetwegen«, widersprach ihm Machita. »Aber Sie können doch nicht die schwarzen Schullehrer, Briefträger oder Straßenarbeiter umbringen!«
    Jumanas Gesicht verzerrte sich zu einer kalten und zynischen Grimasse. »Wenn wir den Endsieg über die Weißen durch den Tod von hundert Kindern auch nur um eine einzige Stunde beschleunigen könnten, würde ich keinen Moment zögern, einen entsprechenden Befehl zu geben.« Machita schüttelte sich vor Abscheu. »Das ist Mord!«
    »Die Weißen haben ein sehr interessantes Sprichwort«, kommentierte Jumana verächtlich. »Der Zweck heiligt die Mittel.«
    Wütend starrte Machita

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