Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
an. »Ohne Leiche dürfte es dem Staatsanwalt schwer fallen, mich zu beschuldigen.« Er grinste hämisch.
    »Es gibt zwar keine Leiche, aber es gibt ein Motiv!« sagte Pitt. »Habgier! Aber beginnen wir doch bei Kapitel Eins von Mister Rafertys Horrorstory. Ein verrückter Erfinder namens Charlie Smith testet sein neuestes Geisteskind, eine Angelautomatik. Als der Angelhaken an einem Hindernis hängen bleibt, zerrt Charlie Smith so lange an der Leine, bis das Hindernis nachgibt. Zu seinem Erstaunen kommt eine Sauerstoff-Flasche an die Oberfläche. Eine Sauerstoff-Flasche, die aus einem Flugzeug stammt. Die Befestigungsmechanik der Sauerstoff-Flasche war in den langen Jahren unter Wasser korrodiert und so lose, dass Charlies Angelhaken genügte, um die Flasche ganz vom Wrack zu trennen.
    Jetzt hätte Charlie eigentlich die Polizei oder die Armee verständigen müssen. Aber Charlie war ein neugieriger Mensch. Alles musste er selbst raus finden! Er holte sich ein dünnes Stahlseil aus seiner Werkstatt, befestigte ein schweres Eisenstück daran und zog das Gebilde so lange kreuz und quer über den Seegrund, bis er das Wrack lokalisiert hatte. Mit der Suchmechanik riss er das Bugrad los, das ebenfalls an die Oberfläche trieb und seine Vermutung bestätigte. Da unten lag ein Flugzeug! Etwas, mit dem sich Geld verdienen ließ. Man musste den Schatz nur heben. Anstatt die Entdeckung den Behörden zu melden, zog unser verrückter Schatzsucher seinen Nachbarn Lee Raferty ins Vertrauen.«
    »Warum sollte Charlie mir von seiner Entdeckung etwas erzählen?«
    »Weil Sie ein erfahrener Taucher sind. Wären sie nicht gewesen, man hätte Sie erfinden müssen. Sie kamen für die Aufgabe wie gerufen. Jedenfalls wurden Sie Charlies Partner. Ich wette, die Tauchausrüstung und der Kompressor liegen jetzt noch in Ihrer Garage. Sie legten sich also Ihre Tauchausrüstung an und stiegen hinab. Nur sechsundvierzig Meter Tauchtiefe, ein Kinderspiel für einen Tiefseetaucher wie Sie. Dann entdeckten Sie die Stahlkanister. Eine geheimnisvolle Ladung. War vielleicht nukleares Material darin, das man unter der Hand an irgendwelche Geschäftemacher verkaufen konnte? Um den Inhalt zu prüfen, holten Sie sich ein paar Behälter nach oben. Ein ganz schönes Stück Arbeit, alle Achtung! Ich hoffe, ich bin auch noch so fit, wenn ich einmal in Ihr Alter komme.«
    Lee widersprach nicht, er grinste. Er schien Pitts Enthüllungen nicht zu fürchten. »Es war nicht so schwer, wie Sie denken«, sagte er so beiläufig, als ob er über die Gartenarbeit vom letzten Herbst spräche. »Charlie brachte eine Sprengladung am Rumpf an, um das schon vorhandene Leck noch zu vergrößern. So konnten wir die Metallbehälter problemlos herausziehen. Wir banden sie einfach mit einem Stahlseil fest, das dann an den Geländewagen gebunden wurde.«
    »Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg«, kommentierte Pitt das unverfrorene Geständnis sarkastisch. »Als die Beute oben war, begann es nach Geld zu riechen. Was war drin in den Behältern? Vielleicht Explosivstoffe?«
    »Was drin war, hatten wir bald heraus«, sagte Raferty. »Charlie wußte innerhalb von zehn Minuten, dass Giftgas drin war.« Pitt erschrak. »Haben Sie die Behälter etwa geöffnet?«
    »Ja. Und auch eine der Giftgranaten, die drin lagen! Uns war gleich aufgefallen, dass die Granaten in ihrer äußeren Form den Christbaum-Fackeln ähnelten, wie man sie vor dem Bombardement von Städten abwirft, um das Ziel zu erleuchten. Die Bombe fällt nur bis zu einer gewissen Höhe, dort wird bei Erreichung eines entsprechenden Luftdrucks eine kleine Explosivladung gezündet. Brennendes Phosphor fließt aus und leuchtet wie eine Fackel. Deshalb auch die schöne Bezeichnung ›Christbaum‹. Die Granaten aus dem Wrack enthielten jedoch kein Phosphor, sondern Giftgas.«
    »Hat Charlie das herausbekommen, ohne die Granaten zu öffnen?«
    »Er entdeckte die Vorrichtung für den Fallschirm, und das verriet ihm das Konstruktionsprinzip der Bombe. Er öffnete sie, entschärfte sie und schaute sich den Sprengkopf an. Das Giftgas ließen wir drin.« Pitt atmete erleichtert auf.
    »Und was haben Sie dann mit den Behältern voll Granaten gemacht?«
    »Verkauft.«
    » Was haben Sie getan?« stöhnte Pitt. »Verkauft? An wen?«
    »An die Phalanx Arms Corporation in Newark im Bundesstaat New Jersey. Diese Firma betreibt ein internationales Waffengeschäft. Ich verhandelte mit dem Geschäftsführer. Komischer Knabe. Sieht gar nicht aus

Weitere Kostenlose Bücher