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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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wie ein Waffenhändler, eher wie ein Altwagenhändler. Heißt Orville Mapes. Er kam zur Besichtigung der Ware nach Colorado und bot uns fünftausend Dollar pro Behälter. Der Handel war perfekt.«
    »Der Rest lässt sich vermuten«, sagte Pitt. »Charlie bekam Gewissensbisse. Ihm war klar, dass bei der Explosion eines Behälters Tausende oder Hunderttausende unschuldiger Menschen sterben würden. Ihnen, Lee, war das egal. Sie sahen nur das Geld. Es gab einen Streit, bei dem Sie Charlie erschossen. Die Leiche verbargen Sie in dem gesunkenen Wrack. Dann zündeten Sie mit ein paar Stangen Dynamit eine Explosion in Charlies Werkstatt, warfen einen Stiefel und einen Daumen in die rauchenden Trümmer und warteten, bis die Polizei kam und Charlies Unfalltod feststellte. Und bei Charlies Begräbnis waren Sie natürlich untröstlich.«
    Raferty zeigte keine Reaktion auf die Anschuldigung, die Pitt ausgesprochen hatte. Immer noch beschäftigte er sich geruhsam mit seiner Pfeife, deren geriffelten Kopf er genüsslich zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her bewegte. Raferty, fand Pitt, war erstaunlich ruhig für die bedrohliche Situation, in der er sich befand.
    »Es war schade, dass Charlie soviel Skrupel hatte«, nahm Raferty den Faden des Gespräches wieder auf. Er trug jetzt einen seltsam traurigen Gesichtsausdruck zur Schau. »Sie irren sich übrigens, Mister Pitt, wenn Sie denken, dass ich habgierig bin. Wenn ich das wäre, hätte ich alle Metallbehälter auf einmal verkauft. Statt dessen entschloss ich mich, den Fund als eine Art Sparkasse zu benutzen. Immer wenn ich etwas Geld brauchte, hob ich von dieser Sparkasse ab. Ich holte dann wieder einen der Metallbehälter aus dem Wrack und rief Mapes an. Der schickte mir einen Lastwagen zur Abholung der Ware. Mapes zahlte immer in bar. Ein gutes und völlig steuerfreies Geschäft.«
    »Auf welche Weise haben Sie Charlie Smith ins Jenseits befördert?«
    »Ich muss Sie enttäuschen, Mister Pitt, aber Mord liegt mir nicht.« Er lehnte sich vor und blinzelte. »Maxine macht das besser. Sie tötete Charlie mit einem einzigen Schuss.«
    »Ihre Frau?« Pitt erschrak. Er wusste jetzt, dass er einen Fehler gemacht hatte. Und er ahnte auch, warum Lee Raferty wahrend seines Geständnisses so ruhig und sorglos gewesen war.
    »Maxine kann Ihnen auf hundert Meter Entfernung eine Dollarmünze aus der Hand schießen. Möchtest du’s ihm nicht mal vormachen, Maxine?«
    Pitt fuhr herum. Maxine Raferty stand in geringer Entfernung hinter ihm und hielt ein Gewehr auf ihn gerichtet.
    »Maxines gute alte Winchester ist geladen und entsichert«, bemerkte Raferty und lächelte dünn. »Irgendwelche Zweifel?«
    Pitt bewegte vorsichtig die rechte Hand. Immer noch trug er seine Jacke über dem Arm. Und während des ganzen Gespräches mit Raferty hatte er darauf geachtet, dass seine Hand bedeckt blieb. »Ein herrlicher Bluff, Lee.«
    »Wenn Sie’s herausfinden wollen – bitte! Ich warne Sie! Keine schnelle Bewegung!«
    Langsam drehte sich Pitt so, dass er Maxine Raferty von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand. Sie hielt das Repetiergewehr auf seine Stirn gerichtet. Pitt schaut in ihre Augen, die ihn über Kimme und Korn hinweg musterten. »Tut mir leid«, sagte sie mit einem Anflug von Bedauern in ihrer Stimme. »Aber Lee und ich haben wirklich nicht vor, den Rest unseres Lebens im Gefä ngnis zu verbringen.«
    »Ein neuer Mord macht die Sache auch nicht besser«, sagte Pitt. Verstohlen überlegte er, wie weit Maxine Raferty von ihm entfernt stand. Er schätzte, dass die Distanz ungefähr einen Meter fünfzig betrug.
    »Ich habe übrigens ein paar Zeugen mitgebracht«, sagte Pitt und bemühte sich, seine Bemerkung möglichst beiläufig klingen zu lassen.
    »Hast du irgend jemanden draußen gesehen, Maxine?« fragte Lee.
    Maxine schüttelte verneinend den Kopf. »Er ist allein gekommen. Er blufft!«
    »Das habe ich mir gedacht«, sagte Lee Raferty und atmete auf.
    »Wenn Sie Beweise gehabt hätten, hätten Sie den Sheriff mitgebracht.«
    »Das habe ich auch«, sagte Pitt mit gespieltem Selbstvertrauen. »Er sitzt samt dem Staatsanwalt und zwei Polizisten nur fünfhundert Meter von hier in seinem Wagen und hört jedes Wort, was wir sagen.« Lee Raferty war das Grinsen vergangen. »Sie lügen!« zischte er.
    »Wollen Sie den Sender sehen?« sagte Pitt. »Ich trag ihn hier auf der Brust.« Er führte die linke Hand an sein Hemd und begann es aufzuknöpfen. »Das Mikrofon ist mit einem

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