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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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in dem Moment, wo ihr Chef die Tür aufmachte, wusste Barbara Göre, dass Jarvis dabei war, in Gedanken eine harte Nuss zu knacken. Zu oft hatte sie den in unbestimmte Ferne gerichteten Ausdruck in seinen Augen gesehen, als dass sie nicht erkannt hätte, dass es diesmal wieder um ein ganz besonders kniffliges Problem ging. Ohne seine Weisung abzuwarten, nahm sie Block und Bleistift und folgte Jarvis in sein Büro. Dort setzte sie sich ihm gegenüber an den Schreibtisch, kreuzte ihre hübschen langen Beine und wartete.
    Jarvis war hinter seinem Schreibtisch stehen geblieben und schien durch Barbara und ihre beachtenswerten anatomischen Reize hin durchzusehen. Nach einigen Minuten schweigsamen Grübelns holte er seinen Blick aus der Ferne zurück und fixierte sie. »Rufen Sie bitte Gossard an und sagen Sie ihm, dass ich ihn gerne möglichst bald treffen würde. Er soll die besten Afrika-Spezialisten mitbringen, die er hat, und die Mappe mit dem Plan vom Unternehmen Wilde Rose‹.«
    »Ist vielleicht doch etwas dran an dem Plan?« Jarvis zögerte mit der Antwort. »Vielleicht«, sagte er gedehnt.
    »Sonst noch etwas, Chef?«
    »Ja. Ich brauche vom Erkennungsdienst alles, was über Admiral James Sandecker und einen gewissen Dirk Pitt zu erfahren ist.«
    »Sandecker und Pitt von der NUMA?« Jarvis bejahte.
    Barbara sah ihn fragend an. »Darf man erfahren, um was es geht?«
    »Es ist zu früh, darüber Genaues zu sagen«, antwortete Jarvis in Gedanken versunken. »Ich habe zwei lose Fäden gefunden. Und ich will erst einmal sehen, ob die Fäden zur gleichen Spule führen.
48
    Frederick Daggat und Felicia Collins warteten in ihrem Wagen, als Laura die Treppe vom Capitol herunterkam. Trotz der Stunden, die sie in der Kommissionssitzung und im Büro verbracht hatte, war die Gesichtsfarbe der Abgeordneten frisch und ihre weibliche Ausstrahlung so anziehend, dass die Männer sich nach ihr umdrehten. Ihr rotbraun glänzendes Haar war von der leichten Brise zerzaust. Sie trug ein sportlich-elegantes Kostüm und eine flachkantige Aktentasche, die mit dem gleichen Stoff wie ihre Kleidung bezogen war.
    Daggats Fahrer riss den hinteren Wagenschlag auf. Laura stieg ein, lächelte zur Begrüßung und nahm dann neben Felicia Platz, während Daggat es sich auf einem der gepolsterten Klappsitze, die im geräumigen Fond des Wagens zur Verfügung standen, bequem machte. »Sie sehen blendend aus, Laura«, begrüßte Daggat seine Kollegin. »Es wundert mich nicht, dass die männlichen Abgeordneten sich nicht mehr auf die Debatte konzentrieren können, wenn eine solche Schönheit ihre Sinne verwirrt.«
    »Konzentrationsmängel hat von den Abgeordneten nur einer«, konterte Laura die plumpe Anzüglichkeit. »Du siehst fantastisch aus, Felicia«, fügte sie, zu ihrer ehemaligen Freundin gewandt, hinzu.
    Felicia errötete. Sie hatte nicht erwartet, dass Laura ihr bei dem ersten Zusammentreffen nach der Affäre mit den Nacktfotos ein Kompliment machen würde. Beschämt strich sie ein imaginäres Fältchen an ihrem cremfarbenen Modellkleid glatt, wobei sie es vermied, Laura in die Augen zu sehen.
    »Es ist nett von dir, dass du unserer Einladung gefolgt bist«, sagte sie schließlich, um die ungemütliche Stille zu unterbrechen.
    »Ich hatte wohl auch keine andere Wahl«, sagte Laura vorwurfsvoll. »Was verlangt ihr diesmal von mir?« Daggat schloss durch einen Knopfdruck die Trennscheibe zum Fahrer. »Morgen wird im Abgeordnetenhaus über die Unterstützung für die Afrikanische Revolutionsarmee abgestimmt.«
    »Und da wollten Sie einmal ausprobieren, ob Ihre erprobte Erpressungsmasche mit den Fotos immer noch funktioniert«, vollendete Laura seinen Satz.
    »Du siehst das falsch«, sagte Felicia. »Weder Frederick noch ich haben irgendeinen persönlichen Vorteil von der Sache. Es geht uns nur um die Hilfe für unsere schwarzen Brüder.«
    Laura sah sie aufgebracht an. »Eine Hilfe, die durch Lug und Betrug erreicht wird, durch die Erpressung eines Freundes.«
    »Wenn es um das Leben von Tausenden unserer Brüder geht, haben wir keine andere Wahl, als auch zu solchen Mitteln Zuflucht zu nehmen.« Daggat sprach mit belehrender Stimme, so als ob er einem Kind die schwere Verantwortung deutlich machen müsse, die er als Erwachsener zu tragen hatte. »Jeder Tag, den der Bürgerkrieg zwischen Schwarz und Weiß in Südafrika andauert, kostet Hunderte von Todesopfern. Es steht schon jetzt fest, dass die Schwarzen diesen Krieg gewinnen werden. Aber es ist

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